1.035 Kilometer zu Fuß
Familie und Germeringer Polizeikollegen begrüßen den Holländer
Durchhaltevermögen, Ausdauer und eine gute Kondition sind Merkmale, die gemeinhin einen vorbildlichen Polizisten auszeichnen sollten. Der holländische Kripobeamte Fred Claasen besitzt offensichtlich einiges an diesen Qualitäten. Er hat diese Eigenschaften jetzt für eine Mission in eigener Sache genutzt. Der 61-Jährige ist 1.035 Kilometer zu Fuß gegangen, um seine Schwester zu besuchen. Einen ganzen Monat dauerte die Wanderung von Utrecht nach Gilching, wo seine Schwester Hanny Stempfle seit 1965 lebt. Im Durchschnitt ist Claasen also mehr als 34 Kilometer pro Tag gewandert. Die Route führte entlang des Rheins und dann nach Bayern. „Abstecher habe ich gemacht, um an der Wegstrecke wohnende Verwandte zu besuchen“, erinnerte sich der sportliche Kripobeamte. Geschlafen habe er in Scheunen oder in Jugendherbergen.
Alphornbläser und Spielmannszug
Nach dem Gewaltmarsch wurde dem wandernden Polizisten von seiner Schwester und deren Familie inklusive Enkel Elias ein gebührender Empfang bereitet. Alphornbläser und der Spielmannszug spielten auf. Auch ein Vertreter der Polizeiinspektion Germering war gekommen. „Wenn ein Kollege aus Holland zu Fuß zu uns kommt, dann ist das schon eine Aufwartung wert“, sagte der stellvertretende Polizeichef Andreas Ruch. Polizeihauptmeister Christian Stadler nutzte den Besuch, um Erfahrungen im Polizeidienst auszutauschen. Anlass für den Marsch war die Pensionierung des 61-jährigen Kripobeamten gewesen. „Ich hatte meiner Schwester Hanny vor Jahren schon versprochen, dass ich zu Fuß zu ihr kommen werde, wenn ich in Pension gehe“, sagte Claasen. Den Rückweg wird Claasen allerdings nicht mehr zu Fuß zurücklegen können. Die Sohlen seiner Laufschuhe sind nach über 1.000 Kilometern vollkommen abgenutzt.
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