Gedenken gefordert
Neuer Anlauf für Sinti-und-Roma-Denkmal
Ein Denkmal für den Sinti-Roma-Platz: Das fordert der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe schon seit vielen Jahren von der Stadt. Bisher vergeblich. Im Herbst möchte der BA wieder mal einen Vorstoß unternehmen. "Hier setzt der BA 8 nun aber auch auf die Unterstützung durch unseren neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter", erklärt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr.
Bereits 2007 hatte die ortsansässige Künstlerin Regine von Chossy im Rahmen der 25. Stadtteilkulturtage und auf Initiative des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe ihre „Sinti-Roma-Oase“ auf der kleinen, dreieckigen Rasenfläche südwestlich des Bavariaparks enthüllt. Es handelte sich um einen Säulenkreis aus 16 Stelen, der an die erste Deportation von Sinti und Roma am 16. Mai 1940 erinnern sollte. Das Direktorium der Stadt verweigerte 2009 allerdings die dauerhafte Aufstellung des Mahnmals, offiziell aus Gründen der Verkehrssicherheit. Unter anderem wurde aber damals auch kritisiert, der BA habe das reguläre Genehmigungsverfahren nicht eingehalten. Dieser kämpft jedoch seither um ein Denkmal auf dem Sinti-Roma-Platz.
Wege benennen
Eine weitere Form des Gedenkens ist dem Bezirksausschuss wichtig: Einstimmig spricht er sich dafür aus, dass auch Wege in Grünanlagen Namen bekommen dürfen. "Wir sind der Auffassung, dass das Gedenken an verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger als ein Zeichen der Wertschätzung für deren Engagement als Zeichen für die heutige Gesellschaft nicht unterschätzt werden sollte", argumentiert der Bezirksausschuss. Hintergrund: Im Stadtbezirk ist kein Platz mehr für Neubaugebiete mit neuen Straßen, die nach verdienten Bürgern benannt werden könnten. Eine Benennung von Wegen in Grünanlagen hätte neben dieser Funktion zusätzlich auch den Vorteil, dass eine genauere Ortsbeschreibung zum Beispiel auch bei der Alarmierung von Rettungsdiensten möglich wäre. Das Kommunalreferat lehnt die Idee bisher ab, unter anderem wird ein inflationärer Umgang mit Ehrungen befürchtet. Diesen sieht der BA in weiter Ferne und spricht sich einstimmig für die Möglichkeit zur Benennung von Wegen in Grünanlagen aus.
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