"Wie am Ballermann"
Partyzone Isar: Bürger schildert Situation im Bezirksausschuss
"Es wird immer schlimmer", beklagte ein Bürger zu Beginn der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 19 die Situation an der Isar besonders in den Sommermonaten. "Wir haben Müll, Partys wie am Ballermann und Rauch in der Wohnung." Es müsse etwas geschehen, so der Anwohner und beantragte unter anderem, das Verbot von Grillen mit Kohle. Als Ersatz sollten Elektro- oder Gasgrillstationen installiert werden, wie das bereits in Städten wie Zürich praktiziert werde.
Gleichzeitig betonte der Bürger, er habe mit seiner Aktion Pro Isar eine Unterschriftenaktion gestartet, die über 800 Bürger unterschrieben hätten. Gefordert wird in der Petition unter anderem ein Verbot von Glas am Ufer, ein Partyende um 22 Uhr und die Reduzierung der Feuerstellen. "Wir sitzen bei 40 Grad in der Wohnung und können unsere Fenster nicht mehr aufmachen", hieß es weiter. Es gebe bereits Anwohner mit Lungenproblemen wegen des Rauchs. "Wir brauchen dringend Maßnahmen." Es solle an der Isar gefeiert werden, "aber auf münchnerischem Niveau." Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt würden nicht ausreichen. "Die Polizei ist machtlos", so der verärgerte Bürger weiter. In der Sitzung wurde zudem die Vermutung laut, die Polizei "traue sich da schlichtweg nicht rein".
Magnetwirkung
Eine Einschätzung, der ein Polizeibeamter in der Sitzung widersprach. "Wir haben nicht so viele Streifen und können nur punktell eingreifen", sagte er und betonte: "Es ist ein Skandal, wie sich die Bürger an der Isar benehmen. Wir haben dort das Problem mit Alkohol." Seit der Renaturierung der Isar habe das Areal eine regelrechte Magnetwirkung auf die Partygäste. Die Landeshauptstadt München sei nun gefordert. "Man muss sich nur trauen", so der Beamte. Die Stadt könne beispielsweise das Bußgeld anheben. "Die Landeshauptstadt München hat diese Situation geschaffen." Jetzt müsse sie auch einschreiten.
"Wir kennen alle die Situation an der Isar", betonte Jürgen Gerhards, Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt und Baumschutz. "Wir sind immer wieder an diesem Thema dran." Gerhards kündigte an, das Thema in der nächsten Sitzung des Unterausschusses Umwelt und Baumschutz zu besprechen und lud dazu den Anwohner ein. Peter Sopp wies zudem darauf hin, dass dem Stadtrat zur Isar-Problematik drei Anträge vorlägen. "Diese müssen demnächst beantwortet werden. Das sollten wir abwarten. Es ist bestimmt interessant, was dort als Lösungen vorgeschlagen wird." Der BA verständigte sich auf dieses Vorgehen.
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