Jeden Tag ein bisschen besser werden
Für den Pflegedienst SASEL steht der Mensch im Vordergrund
Pflege wird heute oft von Zeiteinheiten diktiert, die wenig Raum für Zuwendung lassen. Zoran Katava, der viele Jahre lang Pflegedienstleitung in einem Altenpflegeheim in Pullach war, wollte das nicht akzeptieren, wusste er doch nur zu gut, wie viel eine freundliche Geste und ein herzliches Wort, wie viel gegenseitiger Respekt und Wertschätzung bewirken können. Am 1. Dezember 2013 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Amela den Ambulanten Pflegedienst SASEL. Heute gut zwei Jahre später hat das Unternehmen, das seit November 2015 in der Frans-Hals-Straße 31 beheimatet ist, rund 200 Beschäftigte und den Ruf, für die Menschen, die es betreut, wirklich da zu sein. Zoran Katava könnte also stolz auf sich sein, doch der ruhige und besonnene Geschäftsführer von SASEL meint nur bescheiden: "Man kann nie gut genug sein!"
Jahr der Qualität
"Doch, ich bin glücklich. Wir sind 2015 wirklich gut gewachsen", räumt er dann ein, um sofort hinzuzufügen, dass es ihm vor allem wichtig sei, dass er und seine Mitarbeiter sich kontinuierlich verbesserten und immer ein offenes Auge und Ohr dafür hätten, was sie für ihre Patienten und deren Angehörige tun können. Um dieses Ziel zu errreichen, hat Zoran Katava für 2016 das "Jahr der Qualität" in seinem Unternehmen ausgerufen und sich bei der Umsetzung mit Marion Krüger professionelle Unterstützung geholt.
Die ehemalige Prüferin der Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) ist bei SASEL seit August 2015 als Qualitätsmanagerin an Bord. Sie erfasst und dokumentiert Abläufe, entwickelt Konzepte, setzt Vorgaben entsprechend um, organisiert Schulungen und Zusatzausbildungen und begleitet Prozesse – kurz gesagt, sie hat Struktur in das Unternehmen gebracht. Sie habe so etwas wie ein internes Qualitätsmanagementhandbuch entwickelt, erläutert Marion Krüger. Was theoretisch klingt, hat ganz praktische Auswirkungen. Die vielen jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes können sich ganz konkret an bestimmte Verfahrenabläufe halten, die ihnen Sicherheit geben, auch wenn kritische Situationen eintreten sollten. Zudem werden bei allen Patienten halbjährlich Pflegeaudits erstellt, in denen die geleistete Pflege auf die Anforderungen und Richtlinien abgeklopft wird.
Wohnkonzept für Intensivpflege
Die Qualitätsmanagerin hat aber auch ein Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt. Sie werden anfangs stets von einer Fachkraft begleitet und eingewiesen. außerdem hat sie die "Flying Teacher" ins Boot geholt, die für die Pflegekräfte, die erst kürzlich nach Deutschland gekommen sind, maßgeschneiderte, berufsorientierte Sprachkurse geben. "Unsere Mitarbeiter sprechen alle Deutsch", erklärt Marion Krüger, aber nicht alle seien im Sprachgebrauch so fit, dass sie auch die deutschen Pflegefachbegriffe auf Anhieb parat hätten.
Ein wichtiges Standbein von SASEL ist die Intensivpflege, und auch hier hat Marion Krüger einiges bewirkt. Für Intensivpatienten, die nicht mehr im Krankenhaus behandelt werden, aber aus den verschiedensten Gründen – sei es Platzmangel oder die familiäre Situation – auch nicht zu Hause versorgt werden können, hat sie ein Wohnkonzept ausgearbeitet und umgesetzt. Im Sollner Kloster wurden Räume für eine Wohngemeinschaft angemietet. Hier werden nun rund um die Uhr intensivpflichtige Patienten betreut. Für einen Patienten sind dafür bis zu fünf Pflegekräfte nötig, die ein Team bilden. Derzeit werden von SASEL in der Wohngemeinschaft und in häuslicher Umgebung insgesamt 35 Intensivpatienten gepflegt.
Sich angenommen fühlen
Zoran Katava schätzt die Entlastung, die er durch Marion Krüger und zwei weitere Mitarbeiter im Managementbereich verspürt. Er nutzt diese aber nicht, um sich ein wenig mehr Freizeit zu gönnen, sondern um z.B. den Kontakt zu den Angehörigen der Patienten zu intensivieren. "Die Angehörigen befinden sich in einer schwierigen Situation", sagt er. "Die psychische Belastung ist oft sehr hoch." Krisengespräche mit Angehörigen, in denen er ihnen vermitteln könne, dass sie nicht allein sind, seien daher sehr wichtig. Aber auch die jungen Pflegekräfte brauchten bisweilen mentalen Zuspruch. Für sie sei der Beruf manchmal nicht leicht. "Ich habe 25-Jährige, die wollen einfach nur leben", sagt er verständnisvoll.
Durch das angenehme, wertschätzende Arbeitsklima, die Teambesprechungen, die arbeitsbegleitenden Maßnahmen und die vielen Schulungen fühlten sich die Mitarbeiter sehr wohl, betont Marion Krüger. "Sie fühlen sich aufgenommen, angenommen, geführt und gefördert."
Informationen zum Pflegedienst SASEL findet man unter www.pd-sasel.de im Internet oder unter Tel. (089) 28855330.
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