Polizist kommt Betrügern auf die Schliche
Besitz eines Verstorbenen an sich genommen
Geräusche aus der Wohnung unter seiner machten einen Polizisten am 5. Januar stutzig, denn er wusste, dass sich sein Nachbar im Krankenhaus befand. Als er sah, dass vier Personen verschiedene Gegenstände in den Mazda seines Nachbarn einluden und wegfuhren, fragte er in der Klinik nach und erfuhr, dass sein Nachbar am Tag zuvor verstorben war. Der Mazda und ein Mercedes-Cabrio des Verstorbenen standen nicht mehr in der Tiefgarage. Nachdem ein Abgleich bei der Zulassungsstelle ergab, dass der Mazda kurz nach dem Tode des Besitzers umgemeldet und das Cabrio stillgelegt worden waren, wurden weitere Ermittlungen aufgenommen.
Dabei kam heraus, dass der Mazda inzwischen auf den Sohn einer 50-jährigen Frau angemeldet war, die der Verstorbene in der Klinik als Kontaktperson genannt hatte. Diese Frau wurde mit ihrer Tochter und einem 34 Jahre alten Mann am 7. Januar in der Wohnung des Verstorbenen festgenommen.
Der 34-Jährige hatte 5.000 Euro und eine nicht unterschriebene Vollmacht für alle Bankkonten des Verstorbenen bei sich. Der Staatsanwalt ordnete eine Durchsuchung der Wohnung der 50-Jährigen, in der auch ihre Tochter wohnt, an. Dort wurde ein Dokument für eine Auszahlung von 29.000 Euro von dem Konto des Verstorbenen aufgefunden. Die Unterschrift des Kontoinhabers fehlte. Desweiteren wurden Schlüssel für die Wohnung des Verstorbenen sichergestellt. Die 50-Jährige gab an, mit dem Verstorbenen verlobt gewesen zu sein. Es ergaben sich aber bislang keine Hinweise auf ein Testament, dass die Münchnerin begünstigen würde. Bei dem Sohn der Münchnerin wurde ebenfalls eine Wohnungsdurchsuchung angeordnet. Die beiden Fahrzeuge des Verstorbenen mit den Zulassungspapieren wurden bei dem 27-Jährigen sichergestellt. Der Münchner wurde ebenfalls festgenommen und die Fahrzeuge kamen in die Verwahrstelle der Polizei.
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