Ändern, was nicht passt
Mehr Wohnen statt Gewerbe: Lösung für "Sendlinger Wüste"?
Es ist das Sorgenkind auf dem alten Messegelände: das Grundstück MK 6 an der Ecke Pfeufer- / Radlkoferstraße. Während auf dem Areal ringsum eine neue Siedlung aus dem Boden (und über den Bahndeckel) gestampft wurde, verharrt der letzte Zipfel des Geländes als trostlose Brache. Nichts wurde hier gebaut und so kann auch der Herzog-Ernst-Platz gegenüber nicht die Wirkung entfalten, die ihm seit der Jahre zurückliegenden Umgestaltung zugedacht ist.
Eine Ausschreibung der "Sendlinger Wüste" an einen Investor ist bereits mehrfach gescheitert; kein Bauträger hat sich an MK 6 gewagt. Für den Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) liegt der Grund auf der Hand: Der Bebauungsplan passt nicht mehr. "Der bisherige Plan ist gescheitert, weil er einen irrsinnig hohen Gewerbeanteil will", meinte Andreas Lorenz (CSU).
Auf Antrag der SPD hat der BA nun die Landeshauptstadt aufgefordert, die Ausschreibung des Grundstückes zu stoppen und den Bebauungsplan zu ändern. Diese Änderung soll auf dem Areal den Bau bezahlbarer Wohnung durch Stadt und Genossenschaften ermöglichen, erklärte BA-Vorsitzender Markus Lutz, der den Antrag einbrachte. Desweiteren soll in geringerem Maße der Bau von Gewerbeeinheiten (Supermarkt, Hotel, Kindergarten) auf dem Grundstück machbar werden. Die Landeshauptstadt soll die GWG München beauftragen, zusammen mit weiteren Partnern (die den gewerblich genutzten Bau übernehmen können) das Grundstück zu kaufen, zu entwickeln und zu bebauen, so die BA-Forderung.
"Nach vielen Jahren der Untätigkeit und des sinnlosen Festhaltens an dem nicht mehr zeitgemäßen Bebauungsplan muss dieser dringend geändert werden, um bezahlbares Wohnen sowie Einrichtungen für den täglichen Bedarf am Herzog-Ernst-Platz zu schaffen", fasste Markus Lutz zusammen.
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