"Hier wurde eine Chance vertan"
Zu unserem Beitrag "Wir sind dankbar" (Sendlinger Anzeiger vom 25. Februar) über den Taxistandplatz am Harras und die Entscheidung von OB Dieter Reiter gegen eine vom Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) gewünschte Verlegung schreibt BA-Vorsitzender Markus Lutz:
"Der Vorstand der Taxi-München eG, Herr Reinhard Zielinski, bedankt sich beim Oberbürgermeister Dieter Reiter unter anderem mit der Aussage gegenüber dem Sendlinger Bezirksausschuss' Vernunft hat Vorrang!' Hier möchte ich ein Zitat der österreichischen Schriftstellerin Marie Freifrau Ebner von Eschenbach (1830 bis 1916) gegenüberstellen: 'Das Vernünftige ist durchaus nicht immer das Gute, das Vernünftigste jedoch muß auch das Beste sein.'
"Etwas weiter denken?"
Ja, und das Vernünftigste wäre an dieser Stelle eine Verlegung des Taxistandes um nur 50 Meter vor in die Albert-Roßhaupter-Straße gewesen. Selbst einige Mitarbeiter des KVR und des Baureferates haben dies für gut befunden und es hätte sich auch für die Taxifahrer eine gute Lösung abgezeichnet. Aber leider hat sich das KVR und der Münchner Oberbürgermeister für die einfache, 'vernünftige' Lösung entschieden. Denn wo kommen wir da hin, wenn wir mal etwas weiter denken?
Diese 'gute Lösung' bedeutet für die Sendlinger, die zur Post am Harras wollen, viele Umstände, während eine Verlegung des selten voll belegten Taxistandes Richtung S-Bahn und Busse sehr viel Sinn ergeben hätte. Hier wurde eine Chance vertan, das Vernünftigste und Beste aus dieser Situation zu machen. In Zukunft werden wir also alle Beschwerden rund um dem Taxistand direkt an den Oberbürgermeister schicken, da hier der Bezirksausschuss mit seinen Argumenten leider einfach ignoriert wurde. Die Sendlinger können auch gerne die Bürgersprechstunde mit dem OB dafür nutzen.
"Muss Konsequenzen haben!"
Meine Angst ist aber, dass nach den vielen Beschwerden nun die Bürger resignieren und sich sagen, dass es sowieso nichts bringt und die Verwaltung nur wieder aus ihrer Sicht entscheidet. Ich hoffe aber, dass dem so nicht ist. Womit wir beim letzten Punkt sind: Die Bezirksausschüsse haben bei Taxistandplätzen eigentlich ein alleiniges Entscheidungsrecht, übertragen vom Oberbürgermeister. Dies wurde vom Mitarbeiter des KVR gnadenlos ignoriert, auch der OB hat sich dazu bisher nicht geäußert. Das verstößt gegen die Satzung der Bezirksausschüsse. Das darf und soll nicht sein, dies muss Konsequenzen haben! Hier muss sich der Oberbürgermeister für sein Stadtviertel einsetzen."
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