Die Marke „Pasing“ entwickeln
Infotag zu Aktive Zentren Pasing
Die Veranstalter der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MSG) hätten zwar gern ein paar Zuhörer mehr begrüßt, als sie am vergangenen Samstag sämtliche Planungsüberlegungen für das künftige Pasing vorstellten und mit der Bevölkerung diskutierten. Doch das nahe Baustellenfest von St. Wolfgang und das schöne Wetter sorgten für weniger Besucher als erwartet.
„Schade“, meinte Silke Strehle, MGS-Pressemitarbeiterin. „Wir bieten aber noch einen nächsten Termin am 16. Juli an, wenn die Pläne schon mit konkreten Maßnahmen unterfüttert werden können. Dann haben auch wieder alle Bürger die Gelegenheit zum Mitdiskutieren.“
Als Sanierungstreuhänder der Stadt München betreibt die MGS zurzeit die Konzepte für sämtliche Gestaltungsmaßnahmen von der Planegger Straße bis zum Pasinger Norden und ab Knie bis zur Lortzingsstraße. Ihr zur Seite stehen die BulwienGesa GmbH und die Städtische Planungsgruppe 504. Dierk Brandt von der Gruppe 504 meinte zur Aufgabenverteilung: „Wir schauen auf Pasing als großes Ganzes und entwickeln Ziele.“ Dazu gehöre Kaufkraftbindung, Stützung der gewerblichen Kleinstruktur, optimales Straßen-Plätze-Verhältnis.
In seinem Vortrag betonte Brandt den schwierigen Spagat zwischen Alt und Neu in Pasing. „Wir haben auf der einen Seite eine Kleinstadtstruktur, die sich über viele Generationen aufgebaut hat und ganz beachtliche kunsthistorische Spuren.“ Zum anderen möchte man alle Vorzüge einer modernen Stadtplanung nach Pasing tragen.
Da muss das Herz aufgehen
Gerade die vielen schönen, alten und ehrwürdigen Plätze, wie den Wensauerplatz, den Platz Am Knie, den Bahnhofsvorplatz seien in einem teils verwahrlosten Zustand und wären im Laufe der Zeit als Parkplatz verkommen. „Die Leute stellen sich da ohne Sensibilität überall mit ihren Autos hin“, schimpfte Brandt.
Nach seiner Meinung bekommt man die Aufwertung der verschiedenen Pasinger Gebiete durch mehr Qualität im öffentlichen Raum hin. „Wir müssen Pasing vor allem gleichmäßig entwickeln.“ Bulwien-Planer Johannes Krick lobte Pasing als Handels- und Geschäftsstadt: „Im Prinzip haben wir hier alles da. Die Versorgung ist gut.“
Wenn die großen Center aufmachen würden, sei dann zwar viel vom Kuchen schon weg. „Ich sehe aber viele Möglichkeiten für den Pasinger Einzelhandel.“ Das würden sie fördern, um Pasing dauerhaft aufzuwerten. Und Brandt ergänzte: „Wir wollen erreichen, dass einem einfach das Herz aufgehen muss, wenn man nach Pasing kommt.“
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