Sechs Minuten Gänsehaut
"Mörderische Schwestern" auf Stippvisite in Pasing
"Mörderische Schwestern" heißen sie. Mordlüstern sind sie allerdings nicht sondern phantasievoll, kreativ und stilsicher, die Vereinigung krimibegeisterter Autorinnen. Im November waren acht von ihnen in Pasing zu Gast – zur 1. Pasinger Ladies Crime Night, organisiert und veranstaltet vom Kulturforum München-West. Den Anstoß dazu hatte Ulrike Seiffert gegeben, den Lesern des Pasinger Werbe-Spiegels wohl bekannt durch ihre Artikel aus dem Stadtteil. Die Lokaljournalistin gehört seit etwa einem Jahr zu den "mörderischen Schwestern", schreibt Kurzkrimis, in denen sie mit Leidenschaft den menschlichen Abgründen nachspürt und Fantasy-Geschichten, die der Realität gänzlich abgeschworen haben.
In der ehemaligen Pasinger Kuvertfabrik widmete sie sich einem Kunstraub – ganze sechs Minuten lang. Denn das war die Zeit, die jeder Autorin eingeräumt wurde, um die Zuhörer für ihre Geschichte zu interessieren. Das Ende kündigte ein eingespielter Herzschlag an, der immer lauter wurde und dessen Schlusspunkt ein lauter Knall bzw. Schuss setzte. "Wir haben ein besonderes Leseformat ausgetüftelt", erklärte denn auch Gudrun Koppers-Weck, Vorsitzende des Kulturforums München West, zur Begrüßung. Neben Ulrike Seiffert lasen Katrin Jacob aus dem Augsburg Krimi "Ringlein, Ringlein", Annette Warsönke aus ihrem Krimi-Debüt "Die Wahrheit steht zwischen den Seiten", die Münchner Polizeibeamtin Manuela Obermeier aus "Auserkoren", die Co-Sprecherin der Mörderischen Schwestern in Bayern, B.a. Robin, aus "Mord am Lord" um zwei deutsche England-Touristen, Iris Leister aus "Novembertod", der ins Berlin im Jahre 1918 führt, Anette Hinrichs aus ihrem Hamburg-Krimi "Das siebte Symbol" und Anna Schneider aus dem Mädchenthriller "Blut ist im Schuh" nach Motiven von Aschenputtel. In der Pause gab es außerdem noch eine besondere Einlage von Theresa und Detlev Dehn. Sie tanzten passend zum abendlichen Motto den "Kriminaltango" aus dem Jahr 1959 vom Hazy-Osterwald-Sextett
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