Ein Fest der Integration
Traditionelle Weihnachtsfeier im MKJZ
Mit rund 60 Kindern aus ganz unterschiedlichen Kulturen und Religionen, zum Beispiel aus der Türkei, aus China, Afrika, Rumänien und anderen Ländern, hat das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ) in der vergangene Woche sein traditionelles Weihnachtsfest mit Christbaum, Geschenken, Tee, Plätzchen und Weihnachtsliedern begangen. Sogar der Weihnachtsmann stattete den Kindern einen Besuch ab und verteilte zahlreiche Präsente. „Die Geschenke wurden, wie jedes Jahr, von Katharina Riegel und ihrer Kinder-Weihnachtswunsch-Aktion organisiert“, erklärt Ismail Sahin, Leiter des MKJZ.
Ein Ordner voller Wünsche
Seit 2003 erfüllt Katharina Riegel mit ihrem Team sozialschwachen Kindern aus München und dem Landkreis Starnberg, ihre ganz persönlichen Weihnachtswünsche (www.ks-kinderwunsch.de). „Die Betreuer der Einrichtungen vermitteln uns die betroffenen Kinder, die bei der Aktion mitmachen dürfen. Im Oktober werden dann fleißig Wunschbilder gemalt, so dass ich im November gut zwei Ordner voll bunter Wünsche erhalte“, so Riegel auf ihrer Homepage. Daraus entstehe dann die Wunschliste, die sowohl an Privatleute als auch an Unternehmen verteilt werde. „Ein Pate kann sich dann einen oder mehrere Wünsche aus der Liste aussuchen, kauft das Geschenk, verpackt es liebevoll und gibt es dann beschriftet bei uns ab.“ Wichtig sei ihr dabei vor allem, dass jeder Wunsch der Kinder auch genau erfüllt werde. „Die strahlenden Kinderaugen sind der Dank für die ganze Mühe“, erklärt Riegel, die mit ihrem Team und den Paten im letzen Jahr sage und schreibe 426 Kinder beschenkt hat.
„Akzeptieren und respektieren“
Neben der Erfüllung der Einzelwünsche werden aber immer auch Spenden für größere Gemeinschaftswünsche der Kinder gesammelt. „Wir haben uns in diesem Jahr eine DJ-Anlage gewünscht, die vermutlich dann im Januar oder Februar bei uns sein wird“, erklärt Sahin. Er findet es wichtig, dass auch Kinder aus anderen Kulturen und Religionen, die in Deutschland leben, mit dem traditionellen Weihnachtsfest in Berührung kommen, schließlich spiele es hier eine große Rolle. „Es ist auch wichtig, dass die Kinder lernen, verschiedene Aspekte anderer Kulturen zu akzeptieren und zu respektieren“, sagt Sahin, der selbst türkischer Herkunft ist und der islamischen Religion angehört. „Nur so ist ein friedliches Zusammenleben möglich.“ Ohnehin werde das interkulturelle Leben in wenigen Jahren sehr selbstverständlich sein. „Für die meisten Kinder ist es heute schon ganz normal, sich mit anderen Kulturen und Traditionen auseinanderzusetzen, wie auch hier bei unserem Weihnachtsfest, wo sie den Christbaum sehen und berühren sowie die Weihnachtsatmosphäre spüren können.“
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