"Diese Leute sind gefährlich"
Mitglieder des BA zeigen gemeinsam Flagge gegen „Die Freiheit“
Seit Monaten versucht die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“ gegen das geplante Islamzentrum (ZIEM) in der Münchner Innenstadt negative Stimmung zu machen, zum wiederholten Male auch im 9. Stadtbezirk. Grund genug für die Mitglieder des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), unterstützt von etlichen Bürgern, die Rechtspopulisten in die Schranken zu verweisen. „Die Partei ‚Die Freiheit‘ versucht mit ihrer Unterschriftenkampagne einen Keil zwischen das friedliche Zusammenleben der Religionen zu bringen“, erklärten Vertreter des Lokalparlaments während einer Veranstaltung der rechtspopulistischen Partei.
„Das Grundgesetz garantiert freie Religionsausübung“
„Wir müssen akzeptieren, dass der Islam wie das Judentum, das Christentum oder andere Religionen zu einer toleranten, weltoffenen Stadt gehört“, sagt Georg Fichtner (FDP), Mitglied des BA 9. „Das Grundgesetz garantiert die freie Religionsausübung, dazu gehört auch das Recht ein Gotteshaus zu haben. Dies ist unsere Wertbasis, wir wollen keine Religionen in unkontrollierte Hinterhöfe zwingen, sondern fördern das offene und partnerschaftliche Miteinander der Weltanschauungen.“
Bereits im Dezember warben ein halbes Dutzend Vertreter der Partei „Die Freiheit“ am Rotkreuzplatz um Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen das geplante Islamzentrum – mit mäßigem Erfolg, wie BA-Mitglied Anna Hanusch (Grüne) betont. „Wir sehen mit großer Sorge die zunehmenden Aktivitäten der Rechten in unserem Viertel. Erst im Sommer haben wir einen NPD-Aufmarsch am Rotkreuzplatz erleben müssen – dem kleinen Häuflein Rechter haben sich aber mehr als 1000 Gegendemonstranten in den Weg gestellt. Mit gleicher Entschlossenheit müssen wir der sogenannten „Freiheit“ entgegentreten, die inzwischen regelmäßig Veranstaltungen in unserem Stadtbezirk durchführt“, fordert die Sprecherin des Grünen Ortsverbands Neuhausen-Nymphenburg. „Deshalb freue ich mich, dass wir BA-Mitglieder hier parteiübergreifend Flagge gegen rechts zeigen.“
Pauschale Hetze
„Ich bin schockiert, wie hier Münchnerinnen und Münchner muslimischen Glaubens öffentlich diffamiert werden und der Koran mit Hitlers ‚Mein Kampf‘ gleichgesetzt wird. Die Vertreter der sogenannten ‚Freiheit‘ mögen zwar auf den ersten Blick bürgerlich und gemäßigt erscheinen, wer ihnen jedoch zuhört, erkennt schnell, wie gefährlich diese Leute sind“, betont unter anderem auch Heidi Schiller, grüne Landtagskandidatin für den Stimmkreis 105, der von Laim über Nymphenburg bis Moosach reicht. „Offiziell distanzieren sie sich von anderen rechten Parteien wie der NPD, die Botschaften sind aber in ihrer pauschalen Hetze gegen alle Angehörigen einer Religionsgemeinschaft die gleichen. Deshalb müssen wir uns diesen Leuten auch weiterhin gemeinsam in den Weg stellen.“
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