Ein Verein für die ganze Familie
Naturfreunde Würmtal feiern ihr 90-jähriges Jubiläum
90 Jahre alt ist der Verein der Naturfreunde Würmtal e.V. Das Jubiläum begingen die Naturfreunde mit einer Festveranstaltung im Kupferhaus sowie zünftigem Kajakfahren auf der Würm, Klettern am Kletterturm Planegg und einem Badmintonturnier. „Damit würdigen wir auch unsere Abteilungen mit dem größten Ansturm“, erklärte der Vereinsvorsitzende Roman Brugger. „Vor allem der Kletterturm ist immer gut besucht, die Kletterabteilung zieht die meisten Mitglieder an.“
"Vor 90 Jahren dominierten eher die Wanderlustigen", so Brugger. „Damals zählte die Bewegung in der Natur, das Wandern und Bergsteigen.“ Im Jahr 1922 gründete Fritz Ritter die Naturfreunde im Stockdorfer Gasthaus „Zur Tellhöhe“. Auf 38 Naturfreunde kam der Verein in den ersten Jahren. „Die Naturfreunde waren ein Kind der Arbeiterbewegung“, erklärte Brugger die Vereinsgeschichte. „Letztendlich sollten die Naturfreunde ein Gegenentwurf zum alteingesessenen und zu dieser Zeit recht exklusiven Alpenverein sein. Jeder sollte sich Bewegung in der Natur leisten können. Dafür standen die Naturfreunde von Anfang an.“
Von Anfang an bedeutete: seit Gründung 1895 in Wien. „Neben der bäuerlichen Struktur im Würmtal hatte sich auch eine Arbeiterschaft gebildet“, so Brugger. „Die nahm den neuen Verein gern an.“ Leider gebe es kaum Aufzeichnungen aus dem Vereinsleben in den Anfangsjahren. Erst mit der Wiedergründung 1946, die dem Kraillinger Ernst Albl zu verdanken sei, setzte eine ausführliche Chronikarbeit ein.
Nachhaltigkeit
Ein ganzjähriges Vereinsprogramm habe es ab den fünfziger Jahren gegeben. „Damals pachtete der Verein die beiden Hütten Bergl-Alm und Kothalm und zog automatisch viele Familien mit Kindern und Jugendlichen an.“ Auch jetzt sei der Verein immer noch ein Anlaufpunkt für die gesamte Familie. „Darauf sind wir stolz.“ Annähernd 600 Naturfreunde aus allen Würmtal-Gemeinden sind im Würmtal organisiert. Insbesondere die Sportkletterei seien ein „Jugendmagnet“. Mit „Zelten am Kletterturm“, Klettern in den Ferien, mit dem Waaghäusl oder Kletterstunden am Gymnasium nutzten viele Kinder und Jugendliche das Sportklettern, freute sich Brugger. "Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle an unsere engagierten Jugendleiter und ehrenamtlichen Helfer, ohne die eine so rege Vereinsarbeit nicht möglich wäre."
Auch die Planegger Bürgermeisterin Annemarie Detsch würdigte die emsige Familienarbeit der Naturfreunde. „Der Leitgedanke des Vereins, die natürlichen Lebensgrundlagen mit Nachhaltigkeit für die nachfolgenden Generationen zu bewahren, ist heute so lebendig wie vor 90 Jahren.“ Die Würmtaler Gemeinden könnten sich glücklich schätzen, einen Verein zu haben, „der die Liebe zur Natur und die Bewegung in den Bergen besonders für Familien, für Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt rückt.“
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