Stichwahl am 21. Dezember
Bürgermeisterwahl in Planegg: Heinrich Hofmann (SPD) mit 37,47 Prozent vorn
Bei der Kommunalwahl für das Amt des Bürgermeisters im März lag Annemarie Detsch (SPD) mit über 51 Prozent klar vorn. Die durch ihren plötzlichen Tod notwendige Nachwahl am vergangenen Sonntag brachte dagegen keine klare Entscheidung. Die Kandidaten Anneliese Bradel (Gruppe 21), Hermann Nafziger (CSU) und Heinrich Hofmann (SPD) hatten sich bereits vor drei Wochen im Kupferhaus den Planeggern präsentiert und waren in ihren Wahlkampf gestartet. Alle drei hatten die Bürger immer wieder aufgefordert, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Doch mit 45,96 Prozent lag die Wahlbeteiligung am Sonntag weit hinter den Erwartungen. Die insgesamt 3.881 Stimmen aus Planegg und Martinsried gingen zu 37,47 Prozent an Heinrich Hofmann, zu 35,66 Prozent an Hermann Nafziger und zu 26,87 Prozent an Anneliese Bradel. Damit werden Hofmann und Nafziger am 21. Dezember zu einer Stichwahl antreten. Der Sieger aus dieser zweiten Runde wird genau um 0.00 Uhr das Bürgermeisteramt antreten.
„Weiter durchs Dorf ziehen“
Hofmann gilt als Neuling in der Lokalpolitik, weil er selbst noch nie für einen Gemeinderatssitz kandidiert hat. Sein gutes Ergebnis führte er am Wahlabend auf seine unermüdliche Leistung während des Wahlkampfes zurück. „Das gute Abschneiden freut mich, aber ich hatte auch nicht daran gezweifelt, dass es so klar für mich ausgehen wird.“
Die letzten drei Wochen nach der Kupferhaus-Veranstaltung seien für ihn grandios gewesen, erklärte er. „Ich habe richtig gemerkt, wie es aufwärts ging. Sowohl an den Haustüren als auch auf den Straßen bin ich mit sehr vielen Leuten ins Gespräch gekommen. Wir als SPD haben viel Geld für den Wahlkampf ausgegeben. Und es hat sich gelohnt.“ Bis zur Stichwahl werde die SPD zeigen, was sie noch „in Petto“ habe, so Hofmann. „Wir werden weiter durchs Dorf ziehen und uns den Leuten stellen.“
Erfahrung kontra Stillstand?
Auch Nafziger gab sich optimistisch. „Ich hätte mich zwar vorn gesehen und Anneliese Bradel hinter mir. Doch mein Teilziel habe ich erreicht“, freute er sich über den Einzug in die Stichwahl. Seine Vorteile lägen klar in der Erfahrung als dritter Bürgermeister unter Bürgermeisterin Annemarie Detsch während der letzten Amtsperiode. „Ich kann meine ganze Erfahrung und politisches Potenzial in die Waagschale werfen. Fehlt diese Erfahrung im Gemeinderat, bedeutet dies Stillstand für Planegg.“ Für die Zeit bis zur Stichwahl wolle er Wählerpotenzial mobilisieren. „Dabei setze ich auch auf Briefwahl und stelle mich den Bürgern persönlich vor.“
Bradel wiederum will sich jetzt auf ihre Arbeit als Gemeinderätin und dritte Bürgermeisterin konzentrieren – ein Amt, für das sie im Mai vom Gemeinderat gewählt wurde und das weiterhin Gültigkeit besitzt. „Dort kann ich Annemarie Detschs sozialpolitisches Erbe am besten weiterführen. Die Wählerentscheidung ist unmissverständlich. Das akzeptiere ich. Ich habe mein Möglichstes getan. Leider haben wir als Gruppe 21/Grüne keinen Großapparat hinter uns, der uns auch finanziell unterstützen könnte.“
Eine Art große Koalition?
Eine Wahlempfehlung wollte Bradel nicht geben. „Das überlasse ich den Mitgliedern der Gruppe 21.“ Auch die FDP wollte vorerst weder Hofmann noch Nafziger empfehlen. Einzig der parteifreie Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour legte sich gleich am Wahlabend seine Unterstützung für Nafziger fest. „Unserem rot-grün-dominierten Gemeinderat würde ein CSU-Bürgermeister Nafziger gut tun. Das würde eine Art große Koalition für unsere Gemeinde bedeuten.“
In den kommenden Tagen werden die Wahlscheine für die Stichwahl verschickt, erklärte Rathaussprecherin Bärbel Zeller. Wer schon Briefwahlunterlagen beantragt hat, erhalte die neuen Unterlagen automatisch zugeschickt. Die Neubeantragung von Briefwahlunterlagen ist im Rathaus gegen Vorlage des Wahlscheins bis Freitag, 12. Dezember, 12 Uhr oder über die Homepage möglich.
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