Planegg auf neuen Wegen
Mehrtägige Bürgerwerkstatt zur Ortsentwicklung
In Sachen Ortsentwicklung geht die Gemeinde Planegg ganz neue Wege. Denn in einer einzigartigen Bürgerwerkstatt saßen nun über 50 Planegger und Martinsrieder zusammen, um über Besiedlungsfragen, Verkehrsprobleme, Jugend und Senioren, Freifläche sowie Nachverdichtung, aber auch über ein neues Leitbild für den Ort zu beraten.
Die Bürger kamen per Zufall in die Werkstattrunde. Ein Generator hatte 500 Bürger ausgewählt. „Durchschnittlich zehn Prozent melden sich in der Regel bei solchen Projekten wirklich an“, meinte Organisatorin Ursula Janson vom Planegger Bauamt. „Doch wir hatten einen viel größeren Rücklauf. Am Ende mussten wir Leuten sogar absagen.“ Die Nachfrage und das immense Interesse haben sich die vollen drei Tage lang gehalten, freute sie sich.
„Das ist direkte Demokratie“
„Wir hatten zwei professionelle Moderatorenteams, die die Leute angeleitet haben“, so ein Teilnehmer. Nach je einem Kurzvortrag in Sachen Stadtplanung oder Ortsprobleme entwickelten die Teilnehmer in Kleingruppen ihre Fragen und Antworten. Später wurden diese Antworten im größeren Gremium diskutiert. „Dann konnten wir alle gemeinsam entscheiden, wie wir in diesen Problemfällen vorgehen“, erläuterte eine Teilnehmerin. „Das ist direkte Demokratie. Ich bin begeistert von den Mühen, die Planegg hier auf sich genommen hat, um alle Bürgermeinungen unter einen Hut zu bringen.“
Mühsam, anstrengend, aber hochinteressant – so bezeichnete eine weitere Teilnehmerin den Workshop. „So viele Einblicke und Aha-Erlebnisse zu einer Gemeindeplanung hatte ich noch nie. Am Ende habe ich Planegg mit ganz neuen Augen gesehen.“ Solche neuen Blickwinkel bei der Ortsgestaltung werden sicherlich auch die Gemeinderatsmirgleider bekommen, wenn sie im Herbst das Bürgergutachten als Broschüre in der Hand halten. „Alle Entscheidungen aus der Werkstatt fließen dort ein“, erklärte Janson. „Dieses Bürgergutachten wird die Grundlage für den Flächennutzungsplan bilden, den der Rat letztendlich in den nächsten Monaten verabschieden wird.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH