Neu: Helferkreis Turnhalle
Helferkreis Asyl und Würmtal-Insel koordinieren Hilfe für Flüchtlinge
Seit über einer Woche fungiert eine der beiden Dreifachturnhallen in Planegg als Notunterkunft für 150 Flüchtlinge. Die durchweg jungen Männer kommen vorwiegend aus Syrien, Eritrea und Afghanistan. Mit Stockbetten, Trennwänden, extra Bereichen zum Sitzen und einem Verpflegungszelt wird ihnen eine Grundstruktur für den Alltag geboten. „Wichtig ist aber vor allem, dass sie beschäftigt sind“, betont Herbert Veit vom Helferkreis Asyl. Seit Anfang der 90er Jahre wirkt Veit dort ehrenamtlich mit.
„Die Gründung unseres Helferkreises erfolgte ganz spontan und ist auf eine Initiative unserer verstorbenen Bürgermeisterin Annemarie Detsch zurückzuführen“, erinnert er sich. „Damals erreichte uns der erste Flüchtlingsstrom aus dem Balkankrieg. Annemarie hatte uns gefragt, ob wir nicht irgendetwas für sie auf die Beine stellen können. So fing es an: mit etwas Deutschunterricht, bisschen Fußballspielen und einigen Spenden. Viele aus den Anfängen sind bis heute bei uns aktiv.“
Spenden erwünscht
Rund 40 Ehrenamtliche zählten bisher zum Würmtaler Helferkreis Asyl. „Mit dem aktuellen Flüchtlingsstrom wächst auch die Bereitschaft in der Bevölkerung zu helfen. Das ist ganz wunderbar“, freut sich Veit. Zum ursprünglichen Helferkreis Asyl hat sich mittlerweile ein „Helferkreis Turnhalle“ gebildet, der sich ganz speziell auf die 150 jungen Flüchtlinge in Planegg konzentriert. Jeder, der helfen wolle, melde sich am besten in der Würmtal-Insel. Von da aus laufe die Koordination der momentanen Flüchtlingshilfe.
„Wir sind im Entstehen“, so Veit. „Einige improvisierte Deutschangebote gibt es bereits. Es wird auch schon Fußball gespielt, Tischtennis kann ich mir gut vorstellen und vielleicht können wir ein paar Spenden für Roller oder Fahrräder bekommen, damit sich die jungen Männer fortbewegen können.“ Überhaupt seien Spenden sehr willkommen, das könnten Klamotten und – ganz wichtig – Badeschlappen und Sandalen sein.
Infoabend im Kupferhaus am 6. Juli
Auch das benachbarte Feodor-Lynen-Gymnasium hat inzwischen schon auf die Flüchtlinge reagiert. Natürlich fehle die Turnhalle ganz erheblich im Schulalltag, so Rektorin Brigitte Schmid-Breining. Aber dies könne man im Sommer schnell auch kompensieren. „Wichtig ist mir, wie empathisch besonders die Oberstufenschüler reagiert haben. Da wird schon eifrig Fußball gespielt. Ansonsten habe ich schon die eine oder andere Idee, wie wir uns mit den Flüchtlingen verständigen können. Im Moment warten wir aber erst einmal ab und schauen, was tatsächlich gewünscht und gebraucht wird.“
Für Montag, 6. Juli, lädt die Gemeinde um 19.30 Uhr zu einer zweiten Infoveranstaltung ins Kupferhaus ein. Thema wird sein: die Unterbringung von Asylbewerbern in der Gemeinde, die Belegung der Turnhalle und die geplante Aufstellung einer Traglufthalle Am Klopferspitz. Auch Landrat Christoph Göbel wird anwesend sein und sich den Fragen der Bevölkerung stellen.
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