Bunsenstraße eröffnet
56 Flüchtlinge in der zweiten Planegger Feel-Home-Unterkunft erwartet
In der Martinsrieder Bunsenstraße am Rande des "Parc de Meylan" errichtete das Landratsamt München nun eine zweite Unterkunft auf Planegger Gemeindegebiet. Bereits Anfang Mai zogen 72 Flüchtlinge in die Unterkünfte an der Fürstenrieder Straße ein. Baugleich der Anlage in der Großhaderner Straße in Gräfelfing bestehen auch die Standorte in der Fürstenrieder Straße sowie nun in der Bunsenstraße aus zweigeschossigen Häusern in Holzbauweise mit jeweils vier abgeschlossenen Wohneinheiten. Gemeinschaftsräume sowie Räume für die soziale Betreuung, für Schulungen und sanitäre Anlagen komplettieren die kleinen Ensembles in Dorfcharakter.
Die abgeschlossenen und komplett möblierten Wohneinheiten sind übrigens ausgestattet mit Bad, Dusche und einem Gemeinschaftsbereich zum Kochen und Essen. Rund 300 Bürger nutzten den Besichtigungstermin des Landratsamts und der Gemeinde Planegg für eine umfassende Information über den neuen Standort an der Bunsenstraße. „Wir sind davon überzeugt, dass sich die künftigen Bewohner schnell hier einleben werden und die Planegger Bürgerinnen und Bürger mit den neuen Bewohnern gut auskommen werden“, meinte Bürgermeister Heinrich Hoffmann zur Begrüßung.
Kümmerer hilft
Er freue sich, dass viele Ankömmlinge wiederum Flüchtlinge sind, die im Sommer bereits in der Planegger Turnhalle am Feodor-Lynen-Gymnasium untergebracht waren. Mit der Gemeindeverwaltungsstruktur, mit dem Helferkreis Asyl in Planegg und vielen Gegebenheiten in der Gemeinde seien sie also bestens vertraut. Landrat Christoph Göbel sprach in seiner Begrüßungsrede die Partnerschaft zwischen Planegg und Meylan an, auf die der Namen des Parks an der Bunsenstraße hinweist. Er stehe für Versöhnung und Völkerfreundschaft. „Ich hoffe, dass sich die Menschen hier künftig begegnen, sich kennenlernen und Gemeinsamkeiten feststellen.“
Göbel dankte für die professionelle Arbeit des Helferkreises Asyl in Planegg, der aus rund 100 engagierten Bürgern besteht. Zusätzlich hatte die Gemeinde die Stelle eines hauptamtlichen „Kümmerers“ geschaffen. Der gebürtige Marokkaner Mohamed Chadid ist in dieser Stelle seit 1. Juni in Vollzeit beschäftigt. Chadid spricht mehrere Sprachen und kennt als Einwanderer, der vor 15 Jahren nach Deutschland kam, die Probleme eines Neubürgers aus eigener Erfahrung.
„Unser Kümmerer kommt dem Helferkreis Asyl definitiv nicht in die Quere“, betonte Bürgermeister Hofmann beim Besichtigungstermin noch einmal. Auf die Belegung der Flüchtlingseinrichtung an der Bunsenstraße habe er keinen Einfluss, so Hofmann. „Das liegt ganz in der Hand des Landratsamts. Wir hoffen aber auf eine gute Mischung aus Familien und Alleinreisenden.“ In den vergangenen Monaten hatte es Bürgerproteste gegen den Standort in der Bunsenstraße gegeben. Bürger diskutierten dabei vor allem um den Wegfall des Bolzplatzes im Parc de Meylan, um Sicherheitsfragen und um den Wegfall öffentlicher Grünflächen. Nun wurde ein neuer Bolzplatz angelegt.
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