Bürger sind gefragt
Ortsentwicklung Martinsried geht in die nächste Runde
Nach vielen Jahren Erfahrung mit dem Martinsrieder Lenkungskreis und mehrerer Bürgerbeteiligungsrunden zu den Themen Martinsried, Bahnhofsneugestaltung und innerörtlichen Verkehr geht die Ortsentwicklung für Planegg/ Martinsried nun in eine weitere Runde von Gesprächen und Bürgerbeteiligung. Geplant ist eine sehr ungewöhnliche Form der Beteiligung. Denn 50 Bürger werden per Zufallsgenerator ausgewählt, gehen für vier Tage in Klausur und besprechen dabei die wichtigen Themen, wie zum Beispiel Innenraumverdichtung, Zukunft der Gewerbegebiete oder auch öffentlicher Raum. Am Ende der vier Tage soll ein Bürgergutachten stehen, das dem Gemeinderat Ausgang für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans sein wird.
Entwickelt und begleitet wird dieser ungewöhnliche Prozess der Bürgerbeteiligung vom nexus-Institut aus Berlin und der Gesellschaft für Bürgergutachten aus München. „Bürgergutachten durch Planungszellen“ heißt diese Methode, die sich seit ihrer Entwicklung 1971 vielerorts bundesweit bewährt hat. „Ganz wichtig dabei ist das Zufallsverfahren, nach dem die Bürger ausgewählt werden. Denn es geht zum einen um Chancengleichheit und zum anderen darum, dass eine ganz breite Bürgerschaft beteiligt ist“, erklärt Rathaus-Pressereferentin Bärbel Zeller.
Vielfalt soll zu Wort kommen
Schlüsselfragen für die Gemeinde werden sein: der Biotech-Standort und seine Zukunft, Vereine, die sich verändernde Altersstruktur im Ort, die Gewerbegebiete und vieles mehr. „Der Gemeinderat hat sich für die Methode "Bürgergutachten" entschieden, weil die Mitwirkung eines Querschnitts aus der Planegger Durchschnittsbevölkerung in der Planungszelle als Gewinn für die Gemeinde gesehen wird“, so Zeller. Und Bauamtsmitarbeiterin Ursula Janson, die das Projekt organisiert, ergänzt: „In Planegg leben junge und alte Menschen, wohlhabende und wirtschaftlich schwächere Menschen, Familien und Alleinlebende. Jeder hat verschiedene Vorstellungen, wie sich Planegg entwickeln soll. Wir wünschen uns, dass diese Vielfalt in den Planungszellen zu Wort kommt.“ Im Juli geht es in die Klausur. Nun bittet Bürgermeister Heinrich Hofmann alle Bürger, die vom Zufallsgenerator ausgewählt und in den nächsten Wochen angeschrieben werden: „Machen Sie mit! Planegg braucht Sie!“
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