"Bitte gehen Sie zur Wahl!"
Kandidaten der Planegger Bürgermeisterwahl stellen sich gemeinsam der Öffentlichkeit vor
Bis zum letzten Platz gefüllt war das Kupferhaus, als sich die drei Kandidaten für die Planegger Bürgermeisterwahl Anneliese Bradel (Gruppe 21), Heinrich Hofmann (SPD) und Hermann Nafziger (CSU) der breiten Öffentlichkeit vorstellten. Selbst die Empore wurde wegen des großen Andrangs geöffnet. Die über 500 Zuschauer begrüßte Moderator Werner Plettner, Vereinsvorsitzender des veranstaltenden Gewerbevereins „Wir in Planegg e.V.“: „Machen Sie sich heute Abend ein Bild von den Kandidaten. Und vor allem, bitte gehen Sie zur Wahl am 7. Dezember.“
Nach einer kurzen persönlichen Vorstellungsrunde ging es in die Frage-Antwort-Runde mit Themen wie Ortsentwicklung, Rolle des Gewerbes, Ortsumfahrung Martinsried und Wohnraumbereitstellung. Die langjährige Gemeinderätin Anneliese Bradel plädierte für „qualitatives, nicht quantitatives Wachstum“, denn Bauland und Ressourcen seien knapp. Auch den Kontakt mit den Nachbargemeinden wolle sie suchen, wie schon beim Projekt „Bahnhofsvorplatz“ geschehen. „Welche Gemeinde hat die Chance zu einem großen Wurf mitten im Ort? Das ist eine einmalige Geschichte.“ Ihr sei es wichtig, dass Leben und Arbeiten in Planegg und Martinsried attraktiv bleibe.
Was passiert mit Ortsumfahrung Martinsried?
Hofmann, der bisher noch in keinem lokalpolitischen Planegger Gremium saß, betonte, jede Entscheidung zur Ortsmitte gemeinsam mit den Bürgern zu fällen. Wohnen und Gewerbe sollen harmonisch miteinander verwoben werben. Auch Nachverdichtungen sehe er positiv, alles mit kritischem Blick auf die Finanzen. Hier wolle er eine extra Lehrstunde mit dem Kämmerer Peter Vogel organisieren, damit er als Amtsinhaber die Schuldenfreiheit Planeggs wahren könne.
Nafzigers Credo heiße „Bestehendes bewahren, Begonnenes fortsetzen und die Zukunft sichern“, betonte der CSU-Ortsvorsitzende. Als Bürgermeister würde er die Wirtschaftspolitik zur „Chefsache“ erheben. Wichtig sei ihm auch eine „kreative Suche nach mehr Wohnraum“ sowie Nachverdichtungen im Ort.
Gefragt nach der Ortsumgehung für Martinsried gaben Nafziger und Hofmann an, als Amtsinhaber den gültigen Gemeinderatsbeschluss neu zu überdenken. Mit großer Mehrheit hatte der Gemeinderat die Gewerbetrasse befürwortet. Nafziger plädierte für eine Ortsumfahrung, doch wolle er „alles neu bewerten und alle offenen Fragen noch einmal prüfen lassen“. Hofmann wiederum warnte vor einer Gewerbetrasse wegen dem möglichen Plus an Verkehr aus Gräfelfing. Bradel, die im Gemeinderat gegen die Gewerbetrasse gestimmt hatte, plädierte für den Bau der so genannten Sillat-Trasse mit Anschluss an die Fraunhoferstraße. Bis zum Wahltag stellen sich nun die Kandidaten in zahlreichen Veranstaltungen den Fragen der Bürger. Alle Termine sind auf den Webseiten der Kandidaten sowie auf Aushängen im Gemeindegebiet zu erfahren.
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