Mit der Angst umgehen
Ausstellung "Schicksal Flucht" in der VHS Würmtal bis Ende Juli
Im Foyer der Volkshochschule Würmtal (VHS) hängt derzeit eine Ausstellung der Teilnehmer der Zeichen- und des Acrylkurses von Maya Vester. Die Künstlerin und Kunsttherapeutin hält bereits seit 23 Jahren Kurse in der Würmtaler VHS. „Aber dies ist erst meine zweite Ausstellung in all den Jahren mit den Kursteilnehmern.“ Zur Ausstellung haben sie die Brisanz des Themas und der sehr virtuose Umgang der Kursteilnehmer damit bewogen.
„Wir haben uns mit den Flüchtlingen auseinandergesetzt, mit der Politik dahinter, mit der Integration und den teils sehr starken Erinnerungen der älteren Kursteilnehmer an die eigene Vergangenheit und ihre Erfahrungen als Flüchtlinge. Das war teils schon sehr heftig.“ Als Kunsttherapeutin weiß sie, dass die eigene künstlerische Gestaltung eines dramatischen Themas maßgeblich zum Auflösen der Traumata beitragen könne. „Wir haben beim Zeichnen und Malen viel gesprochen. Und dennoch: es sind keine schönen Bilder“, warnte sie. „Wer will schon Krieg, Flucht, Schmerz, Leid sehen?“
Hier sei nichts auf die Seite geschoben oder beschönigt worden. Im Gegenteil, der schonungslose Umgang mit den eigenen Ängsten habe die Gruppe fest zusammengeschweißt. Besonders bemerkenswert sei die Vielfalt der Gestaltungsmittel, so Vester. Bis Ende Juli hängen die Arbeiten noch, "da bleibt noch einige Zeit, unsere Arbeiten zu betrachten. Wir wünschen uns viele Besucher, die vielleicht selbst etwas beitragen wollen und mit uns ins Gespräch kommen möchten. Das würde uns freuen." Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der VHS, Am Marktplatz 8 in Planegg, zu sehen und hängt bis zum Beginn der Sommerpause, Anfang August.
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