Jede Menge Tradition
Würmtaler Stamm e.V.: Maibaum für Pasing gefällt
Vier Jahre lang stand der jetzige Maibaum auf dem Pasinger Bachbauernhof. Jetzt wird es Zeit für einen neuen, der am 1. Mai, weiß-blau lackiert, mit Schildern versehen, grünem Kranz und buntem Gockel an der Spitze, aufgestellt wird. Doch bevor es soweit ist, steht dem Trachtenverein Würmtaler Stamm e.V. jede Menge Arbeit bevor. Zunächst erst einmal hieß es am letzten Januarwochenende: den richtigen Baum aussuchen. Der neue Maibaum hat seine Wurzeln in Germering am Schusterhäusl, ist wieder eine Fichte, misst 27 Meter und ist rund 60 Jahre alt.
„Wir halten es mit den Traditionen, deshalb gab es einen ganz klaren Ablauf fürs Maibaumschlagen“, erklärte Lorenz Strohmeir. Um sieben Uhr in der Früh trafen sich die Trachtler auf dem Bachbauernhof, fuhren gemeinsam in den Wald. Nach kurzer Besprechung stand der „Auserwählte“ schon fest. „Bevor der Baum gefällt wird, gibt es ein gemeinsames „Vaterunser“. Dann setzen die Sägen an. Nach dem Fällen darf ein weiterer schöner, alter Brauch nicht fehlen“, so Strohmeir weiter. „Auf den Maibaumstumpf werden drei Kreuzerl gemacht. Das zeigt einen „Ruheplatz für die armen Seelen“ an, die nämlich, die in früheren Jahren außerhalb der Friedhofsmauer und ohne Sterbesakramente beerdigt werden mussten. Selbstmörder gehörten dazu, auch Mörder und totgeborene und ungetaufte Kinder.“
Dann ging es ganz handwerklich weiter. Der Baum wurde geschält und zum Lagern fertig gemacht. Bis zum vorbestimmten Termin im April bleibt er an Ort und Stelle. Dann wird er zum Bachbauernhof transportiert und weiter bewacht. Strohmeir weiter: „Einen direkten Plan für die Wachen haben wir noch nicht, aber jeder kann sicher sein, dass unser Baum keine Sekunde lang alleine sein wird.“
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