Das läuft noch nicht rund
Kritik an Busführung vor dem Bahnhof
Vier Jahre lang steuern die Busse in Pasing bereits die Kaflerstraße als Ziel und Endhaltestelle an. Der „Busbahnhof“, wie die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) die lange Reihe von Haltestellen entlang der Kaflerstraße nennt, biete „in seiner Übersichtlichkeit für Kunden und Fahrer eine entspannte Situation“, wie damals MVG-Mitarbeiter Helmut Barthe betonte. Barthe hält die Verbindung zwischen MVG und dem Stadtteil, insbesondere zum Bezirksausschuss (BA), nahm an unzähligen Baustellenrunden teil und ist häufiger Gast im BA.
Doch die Kritikpunkte am „Busbahnhof“ reißen nicht ab. Waren es zuerst die überhohen Bordsteine und die extrem breite Fahrbahn, die ein Passieren der Straße für Kinderwägen, Rollstühle und für mobil eingeschränkte Leute zum Problem werden lassen, ist es seit vielen Monaten nun die Bushaltestelle der Linie 56, die ohne Wartehäuschen und Einstiegshilfe für Mobil Eingeschränkte auskommen muss. „Die Überquerung der Straße ist uns Seniorenbeiräten immer noch ein Dorn im Auge“, meinte Seniorenbeirätin und BA-Mitglied Franziska Miroschnikoff. „Baulich können wir leider nicht mehr Sicherheit fordern. Hoffen wir alle, dass hier keine Unfälle passieren.“
Ernüchterndes Gespräch
Doch beim Metrobus 56 werde der Seniorenbeirat nicht locker lassen, so Miroschnikoff. Auch im Unterausschuss (UA) Planung ist die Buslinie 56 ein Dauerthema, „Deswegen hatten wir Herrn Barthe in die vergangene Sitzung eingeladen“, so UA-Vorsitzender Sven Wackermann. „Es war leider ein ernüchterndes Gespräch.“
Die seit langem bestehende Forderung nach mehr Komfort am 56er Bus scheiterte bisher immer an der Bahn, die auf ihrem Grund und vor dem historischen Bahnhof kein Wartehäuschen errichtet haben will. „Und eine Verschiebung der Haltestelle und Zusammenlegung mit anderen Bussen lehnte nun die MVG strikt ab“, berichtete Wackermann. „Dabei müsste man eigentlich nur die letzte Haltestelle vor der Post freischaufeln und alle Busse eine Haltestelle weiter hinten halten lassen. Schon wäre der Platz vorm Bahnhof leer.“
Bleibt im BA auf der Agenda
Die „freigeschaufelten“ Busse seien die Linie 732, der Nachtbus und der Schienenersatzverkehr, für die es allesamt eine Lösung entlang der NUP geben könnte. „Zwar gab Barthe an, es seien noch Reserven im Haltestellenplan, einer Neuordnung der Haltestelle stimmt die MVG jedoch nicht zu.“
Gegen die beiden Parteien, MVG und Bahn, könne der BA vorerst nichts ausrichten, so Wackermann. „Man muss sich allerdings immer vor Augen führen, dass die ursprünglichen Pläne keine Haltestellen vor dem Bahnhof vorsahen, sondern Taxis. Nur änderte die MVG die Pläne mit der Begründung, die Haltestellen seien zu eng gesetzt. Die Bahn hatte diesem geänderten Plan nie zugestimmt. Und nun befinden wir uns in dieser Pattsituation, dass wir den wichtigen Bus 56 nicht gebührend halten lassen können und wir hinten und vorne keinen Platz für Taxis haben.“
Wenn sich nichts tue, um die Situation zu entspannen, werde man Barthe jedes halbe Jahr in den UA einladen, so Wackermann. „Wir verstehen die Bürger, die sich in großer Zahl bei uns beschweren und auf Nachbesserungen drängen, und fordern selbst eine Entspannung für den Bus 56 vor dem Bahnhof. Einen momentanen Erfolg können wir leider nicht erreichen, aber wir werden nicht locker lassen.“
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