Kulturschwestern on Tour
Besuch im Amsterdamer Stedelijk Museum
Seit zwölf Jahren gibt es sie schon in der Pasinger Fabrik: die ehrenamtlichen Kulturschwestern. Egal, ob Eintrittsdienst, Kartenkontrolle, Ausstellungsaufsicht, Programmhefterkauf oder Infodienst für Ausstellungsbesucher – die Kulturschwestern tragen wesentlich dazu bei, den Kulturbetrieb in den Ausstellungsräumen der Fabrik reibungslos zu gestalten. Initiator dieses Kulturehrenamts und Ausstellungskurator Stefan-Maria Mittendorf brachte diese Form der Mitgestaltung in den Münchner Kulturbetrieb und ist nach wie vor begeistert von der engagierten Mithilfe. „Ohne diese Hilfe könnten wir den sehr umfangreichen Veranstaltungsbetrieb bei uns im Haus nicht stemmen. Soviel Engagement lässt sich einfach nicht ersetzen.“ Seine Initiative fand bereits des Öfteren Nachahmer in anderen kulturellen Einrichtungen.
Erfahrungsaustausch
So viel Erfolg und Kontinuität feiern die Pasinger Kulturschwestern und ihr Initiator regelmäßig bei Treffen und Ausflügen. Eine Reise der ganz besonderen Art hatten sie im Mai auf dem Plan, als es auf Einladung des Amsterdamer Stedelijk Museums in diese berühmte Kunstsammlung ging. Nach dem Empfang der dortigen Ehrenamtlichen und der Freiwilligenmanagerin Dorine van Kampen folgten Führungen, ein Workshop zum Kulturehrenamt im Museum und ein breiter Erfahrungsaustausch mit viel Diskussion.
„Am Stedelijk sind aktuell 50 Freiwillige im Alter zwischen 21 und 70 Jahren eingebunden. Bürgerschaftliche Teilhabe hat dort einen sehr fundierten Stellenwert sogar mit einem beachtlichen Budget von 10.000 Euro. Das war interessant zu erleben“, resümierte Mittendorf. Die Pasinger Fabrik beschäftigt übrigens 21 Kulturschwestern im Alter von 47 bis 81 Jahren, Tendenz steigend. „Kulturelles Engagement erfreut sich ganz großer Beliebtheit. Das erfahren wir im täglichen Kulturbetrieb sehr häufig.“ Ein Austausch und ein Über-den-Tellerrand-Hinwegschauen belebten die eigene Tätigkeit und die Organisation sehr, so Mittendorf. „Nun haben wir die Amsterdamer für 2016 zu uns für einen Gegenbesuch eingeladen. Wir sind zwar kleiner, haben dadurch aber ganz andere Möglichkeiten für Ausstellungen. Das ist auch für die Amsterdamer spannend.“
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