Haus mit Potenzial
Pasinger Stadtbibliothek mit neuer Leitung
Die Pasinger Stadtbibliothek in der Bäckerstraße 9 spielt eine wichtige Rolle im kulturellen Leben des Viertels. Kooperationen mit anderen Einrichtungen, Verbindungen zu Pasinger Vereinen, Veranstaltungen wie das Kulturfrühstück, die Reihe „Kurz & Gut“, Kinderprogramm mit den Lesefüchsen und Kinderkino, Hausaufgabenecke, Deutsch für Flüchtlinge, Kontakt zu den umliegenden Schulen, Führungen aller Art – „wir sind hier gut vernetzt und wollen ein offener und verlässlicher Partner im kulturellen Leben von Pasing und im ganzen Münchner Westen sein“, betont die neue Leiterin Elisabeth Pittrich.
Die Diplom-Bibliothekarin ist seit vergangenem Herbst in der Pasinger Bibliothek, hat aber davor schon mehrere andere Münchner Filialen geleitet. „Unser Einzugsgebiet ist groß. Wir verzeichnen auch Besucher aus dem Münchner Süden, dem gesamten Westen und dem Würmtal. Im letzten Jahr haben wir 333.904 Besucher gezählt. Das ist eine gewaltige Menge für unser Haus.“
11.000 Leser
Rund 60.000 Medieneinheiten stehen den rund 11.000 eingeschriebenen Lesern, darunter 4.000 Kinder und Jugendliche, zur Verfügung. Insgesamt 600.000 Entleihungen wurden gezählt. „Bei uns findet man alles vom klassischen Roman über die CD und DVD, Spielekonsolen, Zeitungen und Online-Sprachkurse. Und nicht zu vergessen: Alle Leser haben automatisch auf Online-Datenbanken, Pressearchiv mit 4.000 Zeitungen aus 70 Ländern in 100 Sprachen und Wörterbücher Zugriff.“
Für die Schüler, die eben für ihre Prüfungen büffeln, hatte die Bibliothek auch bis spät in die Nacht hinein offen. „Das war aber einmalig auf bestimmte Abende beschränkt“, so Pittrich weiter. „Generell ist die längere Öffnungszeit der Stadtbibliothek immer ein Thema, aber ein noch nicht entschiedenes. Da müssen wir abwarten, was die zentrale Stelle im Gasteig festlegt.“
"Dritter Ort"
Doch ganz abgesehen von den Öffnungszeiten wünscht sich Pittrich mehr Aufenthaltsqualität im gesamten Haus entsprechend dem viel beschworenen „dritten Ort“, der neben Wohnen und Arbeiten gern zum Aufenthalt genutzt wird. „Bei den Kindern und Jugendlichen im Untergeschoss haben wir dies schon geschafft, da gibt es viele Ecken und Ebenen zum Rückzug, zum ungestörten Lesen und auch Tische fürs gemeinsame Arbeiten.“
Ihr Ziel sei eine gemütliche Atmosphäre auf allen Etagen. „Der Raum ist natürlich begrenzt, aber ich sehe dafür Potenzial.“ Könne sie dann noch ihre Ideen einer herzlichen Multi-Kulti-Willkommenskultur umsetzen und vielleicht in Zukunft auch ein Programm speziell für die Senioren unter den Lesern umsetzen, wären ihre Wünsche erfüllt. „Im nächsten Jahr feiern wir unser 40-jähriges Jubiläum. Das ist uns Ansporn, die eine oder andere Sache umzusetzen für eine lebendige Stadtbibliothek, über die alle sagen: da gehen wir gern hin, dort fühlen wir uns wohl.“
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