Die Soldaten
Drama von Lenz in der Pasinger Fabrik
Regisseur Maximilian Sachsse inszeniert mit "Die Soldaten" ein sinnlich erlebbares Gedankenexperiment, nach einem Drama von Jakob Michael Reinhold Lenz: Hinter jedem Krieg standen und stehen überwiegend wirtschaftliche Interessen, der Kriegszustand diente und dient einzig dem Streben nach Profit. Der Mensch als Individuum und das (Zwischen-)Menschliche treten in dieser Extremsituation klar in den Hintergrund. Insbesondere die Kriegsflüchtlinge geraten in eine überaus prekäre Lage, während sich die Bevölkerung des „aufnehmenden“ Landes mit existenziellen Konflikten konfrontiert sieht. Kriege und ihre unmittelbaren Folgen sind in der Inszenierung omnipräsent – sie heben Brisanz und Aktualität der Thematik hervor.
Im Kontext eines Krieges und anhand der Verstrickungen der Figuren – diese repräsentieren neben dem Stand der Soldaten verschiedene Berufe wie Bankier, Personaldienstleister, Politiker – zeigt das Ensemble der Lichtbühne kritisch auf, dass unsere Arbeitswelt zusehends durch die Alleinherrschaft des Kapitals charakterisiert ist und dass ihre Protagonisten immer mehr auf Gewinnmaximierung aus sind. Private Militärdienstleister produzieren Neo-Söldner. Die westliche Kultur beglückt im Waffengang die Welt mit Demokratie und offenbart dabei ihre eigenen zivilisatorischen Abgründe.
Am 21., 22. sowie 23. Mai kann man das Stück ab jeweils 20 Uhr in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1) sehen. Die Karten kosten regulär 16 Euro, ermäßigte Karten gibt es für 11 Euro. Erworben werden können sie über München Ticket unter Tel. (089) 54818181 und allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen, wie dem Ticketservice der Münchner Wochenanzeiger (Fürstenrieder Str. 9, Tel. 54655-115) sowie in der Pasinger Fabrik.
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