„Immense Bedeutung“
Bezirksausschuss fordert schnelle Umsetzung des Arnulfstegs
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass der Arnulfsteg schnellstmöglich realisiert wird. Zwei dementsprechende Anträge der CSU- und der Grünen-Fraktion hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet. „Die Landeshauptstadt München soll hierzu unverzüglich Verhandlungen mit der Deutschen Bahn über eine Umsetzung des Arnulfstegs aufnehmen sowie prüfen, ob und wie sich der Steg mit einem geringeren Eingriff in den Bahnverkehrt gegebenenfalls schneller realisieren ließe“, erklärt Grünen-Fraktionssprecher Alexander König, dessen Antrag einstimmig beschlossen wurde.
Für Neuhausen-Nymphenburg sowie für angrenzende Stadtteile sei eine direkte, barrierefreie sowie rad- und fußgängerfreundliche Querungsmöglichkeit über das westliche Gleisfeld des Hauptbahnhofs von großer Bedeutung. „Wollen wir, dass möglichst viele Angestellte, die im Arnulfpark arbeiten, nicht täglich mit dem Auto zur Arbeit pendeln, müssen wir möglichst vielfältige Alternativen anbieten“, so Alexander König. Bereits das Radwegkonzept aus dem Jahr 2000 benenne den Arnulfpark als wichtiges Element des Verkehrskonzepts für die Entwicklung der zentralen Bahnflächen. „Von den einst anvisierten zwei Brücken über die Bahnflächen ist heute, mehr als 15 Jahre später, immer noch keine einzige umgesetzt – obwohl das Wachstum der Stadt sowie des Radverkehrs alle damaligen Prognosen übertroffen hat.“
Hängebrücke als Alternative?
Im Antrag der CSU fordert Initiatorin Barbara Roth, dass sofort neuerlich Sperrzeiten für den Brückenvorschub bei der Bahn beantragt werden müssen, zudem bringt sie für eine neue schneller zu realisierende Planung eine Hängebrücken-, Hohlkasten- oder sonstige stützenfreie Brückenkonstruktion ins Spiel. Der Steg, der die beiden Stadtteile Neuhausen-Nymphenburg und Westend miteinander verbinden soll, ist nach Angaben von Barbara Roth ein wesentlicher Baustein des Verkehrskonzepts im Zusammenhang mit dem Fuß- und Radwegkonzept Hauptbahnhof-Laim-Pasing. „Städtebauliche Infrastrukturmaßnahmen wie der Steg sind von immenser Bedeutung für die Entwicklung der angrenzenden Stadtteile“, betont sie weiter. „Sowohl Hacker- als Donnersbergerbrücke bieten keine Alternative.“ Der Arnulfpark werde Ende 2016 von rund 12.000 Menschen belebt. Das Baureferat gehe davon aus, dass 2020 täglich 38.000 Fußgänger zur S-Bahn wollen, der Großteil werde dabei den Arnulfsteg nutzen. „Der Steg wird also von den Bürgern intensiv in Anspruch genommen“, erklärt Barbara Roth. „Hängebrücken werden inzwischen weltweit in Konstruktionen bis über 1200 Meter angelegt und vielerorts auch als Fußgängerbrücken. Da offensichtlich seit zehn Jahren die Kooperation zwischen Stadt und Bahn nicht zielführend in Ergebnisse mündet, ist darzustellen, warum eine Hängebrücken- oder sonstige stützenfreie Konstruktion bei dem nur 240 Meter überspannenden Arnulfsteg nicht zum Einsatz kommt.“ Es sei zu befürchten, dass der Stadt Fördermittel in Höhe von derzeit 9,5 Millionen Euro entgehen, wenn sie nicht zügig baue, so Barbara Roth.
Ihr Antrag wurde in der Sitzung des BA 9 durchaus kontrovers diskutiert und mehrheitlich angenommen. Vor allem aus der SPD-Fraktion kamen Zweifel an den vorgeschlagenen stützenfreien Brückenkonstruktionen. „Eine neue Planung für eine Hängebrücke würde alles noch weiter verzögern“, befürchtet Fraktionssprecher Otmar Petz. „Wir sind uns alle einig, dass wir den Steg wollen. Die Stadt muss hierzu schnellstmöglich Gespräche mit der Bahn führen.“
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