Kinder sehen Handlungsbedarf im Viertel
Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche
„Das was die Großen können, das können die Kleinen doch schon lange“, ermunterte Lisbeth Haas, Kinder- und Jugendbeauftragte und langjähriges Mitglied im Bezirksausschuss 25 Laim (BA 25), die Kinder und Jugendlichen dazu, Anträge zu stellen. Am vergangenen Freitag hatte der BA Laim zur Einwohnerversammlung für den Laimer Nachwuchs eingeladen. Hier hatten die Jüngsten die Gelegenheit, den Stadtteilpolitikern ihre Wünsche mitzuteilen wie auch Kritik zu äußern und so ihr Viertel aktiv mitzugestalten. Und aus Sicht der Kinder und Jugendlichen gibt es im Viertel einiges zu verbessern. Ob die Entfernung von Zigarettenautomaten oder der Wunsch nach besseren Spielmöglichkeiten – die Stadtteilpolitikerinnen Stefanie Junggunst (SPD), Stefanie Stöckle (CSU) und Lisbeth Haas (Bündnis 90/ Die Grünen) hörten sich die Anliegen nicht nur aufmerksam an, sondern werden die gestellten Anträge nun an die entsprechenden Stellen in der Stadtverwaltung weiterleiten.
Kinder sehen Handlungsbedarf
Immerhin 2609 Kinder unter 6 Jahren und knapp 3000 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren leben im 25. Stadtbezirk. Damit nicht nur die Erwachsenen sondern auch die jungen Laimer mit ihrer Stimme etwas erreichen können, entschied der BA Laim, eine Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche ins Leben zu rufen. Bereits zum sechsten Mal lud nun der Unterausschuss für Bildung und Sozialplanung im Laimer BA, unter dem Vorsitz von Stefanie Junggunst, die jungen Stadtteilbewohner zur Versammlung ein, um ihnen zu zeigen, dass sie durch die politischen Vertreter Unterstützung in ihren Anliegen bekommen. Und tatsächlich gibt es für diese Bevölkerungsgruppe in Laim einigen Handlungsbedarf. So wünschen sich die Jungen, die zur Versammlung ins Laimer Jugendzentrum (Von-der-Pfordten-Straße 59) erschienen, dass der Abenteuerspielplatz erweitert wird. „Mehr Platz und mehr Spaß“ wäre aus ihrer Sicht gegeben, wenn die benachbarte, noch freie städtische Grundstücksfläche zum Abenteuerspielplatz dazugehören würde. Gleichfalls gab es Wünsche den Hogenbergplatz betreffend: Ein Hartplatz mit rotem Belag sowie Pfosten und einen Handball-Hartplatz mit entsprechender Bodenmarkierung wurde beantragt. Alle drei Anträge werden nun an das Gartenbaureferat weitergegeben. Schüler der evangelischen Lukas-Schule forderten, dass die Zigarettenautomaten in der Riegerhofstraße und wenn möglich auch in der Gotthardstraße in der Nähe der U-Bahnstation entfernt werden sollen. Wer jedoch für die Entfernung von Zigarettenautomaten zu Schulgebäuden zuständig ist, darüber rätseln selbst die Stadtteilpolitiker.
Langer Atem nötig
Nicht alle Anregungen und Wünsche der Kinder lassen sich immer erfüllen. So ist etwa der Antrag, dass der Bus auch beim Stopp an der roten Ampel seine Türen öffnen möge, um auch „den zusteigen zu lassen, der zu spät dran ist“, ein wohl eher schwer realisierbares Anliegen. Doch auch diesen Antrag werden die Stadtteilpolitikerinnen gewissenhaft an die zuständige Münchner Verkehrsgesellschaft weiterleiten. Gleichfalls werden sich die BA-Politiker an die Zuständigen der Genossenschaftswohnungen in der Aindorfer-/ Guido-Schneble-Straße wenden und sich dafür stark machen, dass der Spielplatz auf diesem Privatgrund aufgewertet wird und mehr Spielgeräte bekommt. Dass die amtlichen Wege jedoch ihre Zeit brauchen und langen Atem fordern, lernen bereits die Jüngsten. Der im Vorjahr von Kindern gestellte Antrag nach besserer Beleuchtung im Außen- und Eingangsbereich des Jugendzentrums blieb bislang ergebnislos. Daher entschieden die jungen Laimer einstimmig erneut die aus ihrer Sicht notwendigen Straßenlaternen zu beantragen.
Und auch die gewünschte Fußgängerampel über die Gotthardstraße auf Höhe der Riegerhofstraße wird noch etwas auf sich warten lassen. Hier wurde von der Stadtverwaltung jedoch bereits die Zusage gemacht, dass eine Ampel kommen wird. Schneller wird sich wohl der Kinderwunsch nach einem Graffiti-Projekt im Rahmen der geplanten Stadtteilwoche erfüllen. Vom 26. Juni bis 2. Juli 2015 ist die Stadtteilwoche am Laimer Anger geplant, ein Kulturfestival, bei dem auch für die Jüngsten etwas geboten sein wird. Kinder und Jugendliche, die Anregungen für Aktionen bei der Stadtteilwoche haben, können diese per E-Mail an Lisbeth Haas unter haaslisbeth@web.de schicken.
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