Brunnen soll bleiben
Ein historisches Zeugnis der „Alten Heimat“
Derzeit ist der Brunnen beim Alten- und Servicezentrum im Kiem-Pauli-Weg 22 noch im Winterschlaf und mit Holzbrettern verdeckt. Dass sich hinter der Holzabdeckung ein Steinbrunnen verbirgt, der bis heute an die Großzügigkeit und Spendenbereitschaft der Münchner Bürger erinnert, wissen nur wenige Passanten. Alexandra Gaßmann, CSU-Mitglied im Laimer Bezirksausschuss (BA 25) setzt sich nun dafür ein, dass dieser Brunnen in der „Alten Heimat“ bewahrt wird: „Dieses Zeugnis für Solidarität muss erhalten bleiben“, erklärt Gaßmann.
Die Namen vieler Münchner sind im Stifterbrunnen in Stein gemeißelt. Mit ihrem privaten Vermögen ermöglichten sie Ende der 50er Jahre die Gründung der Bürgerstiftung und den Aufbau der Stiftungssiedlung „Alte Heimat“. Das Quartier diente einst den Kriegsheimkehrern, um in ihre „Alte Heimat“ zurückzukommen. Bis heute unterliegt die Siedlung dem Stiftungszweck betagten, bedürftigen sowie psychisch oder physisch kranken Münchnern mit geringem Einkommen ein Zuhause zu bieten. „Der Stifterbrunnen ist ein wertvoller Teil der Geschichte Münchens. Es ist wichtig, dass solche Zeitzeugnisse erhalten bleiben“, erklärt Alexandra Gaßmann.
„Ich habe Bedenken“
Jene Bürger, die einst über 3.000 Mark für den Aufbau der „Alten Heimat“ gespendet haben, sind im Stifterbrunnen verewigt. Bis heute erinnert der Brunnen an die Hilfsbereitschaft der Münchner. Seit Anfang der 60er Jahre gibt es die Siedlung, die bis heute rund 1.000 Bürgern ein Zuhause bietet. Was aber passiert mit dem Brunnen, wenn das gesamte Quartier der Siedlungsstiftung entlang der Zschokkestraße und rund um den Kiem-Pauli-Weg saniert wird? In den Umbau- und Sanierungsplänen, die die Gewofag und das Kommunalreferat bislang zur „Alten Heimat“ vorgelegt haben, ist nicht ersichtlich, ob der Brunnen erhalten bleibt oder abgebrochen wird.
„Ich habe Bedenken, dass man irgendetwas abreißt, ohne darüber nachzudenken“, erklärt Alexandra Gaßmann. Daher stellte sie im Rahmen der öffentlichen April-Sitzung des Laimer BA den Antrag, dass der Stifterbrunnen erhalten bleibe und nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wieder in Betrieb genommen werde. Der Laimer BA unterstützt dieses Anliegen einstimmig und verabschiedete Gaßmanns Antrag. Man ist sich einig, dass der Stifterbrunnen ein wichtiger und erhaltenswerter Teil der Laimer Geschichte ist. Ebenso der Grundstein der Stiftungssiedlung.
Wo ist der Grundstein der „Alten Heimat“?
Im Dezember 1959 wurde an der Zschokkestraße der Grundstein für die „Alte Heimat“ gelegt. Im Juli 1962 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und die „Alte Heimat“ wurde in die Verantwortung der Stadt übergeben. Wo aber der Grundstein verborgen liegt, weiß heute kein Laimer mehr zu sagen. Alexandra Gaßmann fordert nun die Stadt dazu auf, auf Spurensuche zu gehen und den Grundstein ausfindig zu machen, um diesen für künftige Generationen zu bewahren. Auch diesem Antrag Gaßmanns stimmte der Laimer BA einstimmig zu.
Das Stadtteilgremium setzt sich seit Bekanntgabe der Sanierungspläne für den Erhalt der „Alten Heimat“, vor allem aber für die Einhaltung des Stiftungszwecks ein. Die Pläne zu den vorgesehenen Veränderungen in der „Alten Heimat“ haben das zuständige Kommunalreferat wie auch die Gewofag, die die Siedlung verwaltet, daher immer wieder im BA vorgestellt und erläutert. Nun wurde für das Städtebauliche Entwicklungskonzept der Antrag auf Vorbescheid gestellt. Erneut will der Laimer BA daher das Kommunalreferat und die Gewofag zu einem gemeinsamen Termin in das Lokalparlament einladen. Wann der Termin stattfindet, wird kurzfristig bekannt gegeben – entweder auf der Internetseite des BA Laim unter www.ba-laim.de oder per Aushang in den Schaukästen vor Ort.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH