„Sozialer Benachteiligung entgegenwirken“
Schulsozialarbeit für die Grundschule in der Eversbuschstraße
An der Grundschule in der Eversbuschstraße wird es ab Herbst dieses Jahres Schulsozialarbeit geben. Dies hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss in der vergangenen Woche beschlossen. Die Schule hatte bereits im Jahr 2010 einen Antrag auf Schulsozialarbeit gestellt und auch vom Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) Anfang des Jahres noch einmal Unterstützung bekommen (der Werbe-Spiegel berichtete).
Die Schul- und Jugendsozialarbeit an Grundschulen umfasst eine Einzelfallhilfe, Projekte mit Klassen sowie Gruppen- und Netzwerkarbeit. Schulsozialarbeit richtet sich zunächst an alle Schüler einer Schule. Zur Zielgruppe zählen neben den Schülern auch die Eltern und Bezugspersonen. Und auch mit der Schulleitung und den Lehrkräften findet nach Angaben des Sozialreferats eine verbindliche Zusammenarbeit statt. Schul- und Jugendsozialarbeit an Schulen haben grundsätzlich zum Ziel, „sozialer Benachteiligung entgegen zu wirken und tragen zur Eröffnung von Bildungschancen und zur Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung bei“, heißt es in der Beschlussvorlage.
Die Schulsozialarbeit ist in der Landeshauptstadt jedoch kein flächendeckendes Angebot. Es gibt im Moment an 36 der insgesamt 130 Grundschulen in München Schul- beziehungsweise Jugendsozialarbeit. Der Ausbau schreitet laut Sozialreferat stetig voran. Von 2007 bis heute wurde die Anzahl der Schulen mit Schulsozialarbeit von fünf auf 36 gesteigert.
Zudem hat aufgrund des gestiegenen Bedarfs der „Verein für Sozialeinrichtungen e.V. Kinderhaus Kai“ nach Angaben des Sozialreferats bereits im Herbst 2013 einen neuen Standort an der Grundschule in der Eversbuschstraße eröffnet. Aktuell wird diese sogenannte sozialpädagogische Lernhilfe, die die schulische Ausbildung und die soziale Integration fördern soll, dort in vier Gruppen à vier Schüler angeboten und überwiegend von Kindern mit Migrationshintergrund aus den Wohnhäusern des kommunal geförderten Mietwohnungsbau im Teilprogramm B an der Pasteurstraße und der Pension Schöllstraße 2 wahrgenommen. „Positiv zu erwähnen ist hier die räumliche Nähe des Standortes der Lernhilfe zum Hort an der Schöllstraße“, heißt es von Seiten des Sozialreferats. „Dies ermöglicht es den Hortkindern zum einen, das Angebot der Lernhilfe wahrzunehmen und sorgt im Hort für eine Entlastung der Hausaufgabenbetreuung.“
Sozial flankierende und präventive Maßnahmen
Die Situation im Geviert Schöll-, Eversbusch-, Pasteur- und Ludwigsfelder Straße ist auch in den Sitzungen des BA 23 regelmäßig Thema. Seit Anfang vergangenen Jahres gibt es in der Bevölkerung und im Bezirksausschuss zunehmend Bedenken, dass die Summe der Wohnprogramme und Einrichtungen die soziale Situation in diesem Gebiet negativ beeinflusst. Damit dem nicht so ist, möchte das Sozialreferat sozial flankierende und präventive Maßnahmen anbieten, nicht zuletzt auch um auf die Sorge der Bevölkerung und auf die sensible Thematik zu reagieren.
Im sogenannten Hotel in der Schöllstraße 2 sind rund 100 wohnungslose Personen untergebracht. Das Gebäude soll heuer mit einem zweiten Bauabschnitt um 96 Betten erweitert werden. In der Pasteurstraße 8 bis 14 ist der kommunal geförderte Mietwohnungsbau im Teilprogramm B mit vier Wohnhäusern und insgesamt 24 Wohneinheiten im Herbst 2012 eröffnet worden. Direkt gegenüber wurde bis Anfang dieses Jahres die Pasteurstraße 7 als Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber genutzt. Schon vor dieser Nutzung wurde das Haus von Familien aus Südosteuropa bewohnt. Aktuell wird seitdem von der Regierung von Oberbayern in diesem Gebäude nur noch ein Apartment genutzt, um bei Bedarf Asylbewerber mit besonderen gesundheitlichen Problemen aus der Aufnahmeeinrichtung vorübergehend unterbringen zu können. Zirka 100 Meter östlich des sozial geförderten Wohnungsbaus befindet sich in der Pasteurstraße 13 ein privates Arbeiterwohnheim. Dieses Gebäude wird momentan saniert. Vor der Sanierung wohnten auch hier Familien aus Südosteuropa.
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