„Ein ordentliches Konzept ist wichtig“
Das geplante Bauprojekt "Hirmerei" erhitzt nach wie vor die Gemüter
Die Anwohner der sogenannten „Hirmerei“ sind nach wie vor in Aufruhr. Das geplante Bauprojekt in der nördlichen Eversbuschstraße war auch auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) wieder Thema. „Wir haben schon oft gesagt, dass sich das Ganze noch in einer sehr frühen Planungsphase befindet“, erklärte Heike Kainz (CSU), die Vorsitzende des Lokalparlaments. „Es gibt noch keine Anträge an die Behörden. Der Eigentümer möchte noch genauere Informationen sammeln, deshalb haben wir bisher auch noch keine Sondersitzung zu diesem Thema anberaumt.“ Geplant ist die besagte Sondersitzung nun nach der Sommerpause, also frühestens im September. „Es handelt sich hier um eine frühe Form der Bürgerbeteiligung“, so Kainz weiter.
Das sieht auch Falk Lamkewitz (Grüne) so: „Wir sollten dem Wunsch des Bauträgers folgen, dass er erst sein Konzept überlegt. Eine Vorinformationen, die nicht vollständig ist, bringt nichts und führt nur weiter zu Missverständnissen.“ Weil das Ganze noch in einer sehr frühen Planungsphase sei, brauche man keinen Zeitdruck erzeugen, meinte Lamkewitz. „Für uns ist es wichtig, dass der Bauträger ein ordentliches Konzept vorlegt und uns Fakten präsentiert.“ Man werde in den BA-Sitzungen fortlaufend an dem Thema dran bleiben, ergänzte Kainz. „Die Bürger sind natürlich ungeduldig, weil es für sie ein wichtiges Vorhaben ist. Aber es ist wichtig, dass wir fundierte Angaben bekommen. Hier passiert momentan nichts über Nacht. Da muss man keine Angst haben.“
„Polemik und Tatsachenbehauptungen“
Auslöser für die Diskussion war das Schreiben einer Anwohnerin, die das Bauprojekt stark kritisiert und ablehnt. Den Brief, so schlug die BA-Vorsitzende auf der Sitzung vor, könne man an den Eigentümer und die Behörden weiterleiten. Henning Clewing (FDP) äußerte hierzu allerdings seine Bedenken: „Wir sollten nicht den Eindrucke erwecken, dass wir die Polemik und Tatsachenbehauptungen des Schreibens übernehmen, ohne zu wissen, wovon wir überhaupt reden. Ich fände es nicht in Ordnung, das Schreiben weiterzugeben.“ Lamkewitz schlug daraufhin vor, die sachlichen Bedenken des Schreibens zusammenzufassen und weiterzugeben. „Wir sollten offen sein und nicht so tun, als seien wir grundsätzlich gegen die Hirmerei“, so der Grünen-Politiker. „Wir sollten den Bauträger nicht vergrätzen und uns danach ärgern, dass irgendwelche anderen hässlichen Klötze hinkommen.“
Der BA 23 wird nun alle Schreiben, die das Projekt betrifft, sammeln und die sachlichen Bedenken an den Bauträger und die zuständigen Referate weitergeben. Dies hat das Gremium einstimmig so beschlossen.
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