"Ich komme wieder!"
Wer weiter denkt, kauft näher ein: Nachbarschaft hält zusammen. Leser erzählen, was sie an ihrem Viertel schätzen. Kunden und Geschäftsleute berichten von netten Erlebnissen.
Gecko Wagner, KJR München Stadt
Der Mann steigt auf eine meterhohe Leiter, öffnet eins der zahllosen Schubfächer und wenn er jetzt einen Zauberstab herausholen würde wie bei Harry Potter der Händler Ollivander in der Winkelgasse, es würde nicht verwundern. Doch es ist nur eine von 40.000 verschiedenen Schrauben und Muttern, die der Mitarbeiter von Schrauben Preisinger hervorholt. Dieser Laden in der Utzschneiderstraße sucht seinesgleichen. Gleich welches Material, welche Ausführung, welches Gewinde, noch gab es keine Schraube und keine Mutter, die hier nicht vorrätig gewesen wäre. Fast plagt mich das schlechte Gewissen, wenn ich mal wieder nur eine einzelne Mutter brauche und dafür nur wenige Cent im Laden lasse. Aber ich komme wieder …
Zweiter Bürgermeister Josef Schmid
Allach-Untermenzing ist mein Stadtbezirk. Da bin ich aufgewachsen, dort hatten meine Eltern ihre Metzgerei, da komme ich her, dort wohne ich noch immer, hier bin ich verwurzelt. Mich zieht's einfach immer wieder zurück an die Würm, die fröhlich plätschernd unter einem grünen Dach durch unser Viertel fließt. Heute kaum zu glauben, dass es einmal eine Würm-Eiszeit gab. Allach-Untermenzing ist urban und ländlich zugleich – das mag ich und unser gutes, nachbarschaftliches Verhältnis untereinander. Eines der schönen Einkaufserlebnisse ist immer wieder der "Ratsch", zum Beispiel beim Obst- und Gemüseeinkauf im Obst- und Gemüseladen.
Michael Mattar, Stadtrat München (FDP)
Das Internet ist zwar nicht mehr wegzudenken und bietet auch viele Vorteile, aber das Einkaufen ist für mich immer auch eine Frage von Menschen und Service. Kundenfreundlichkeit findet man ganz besonders gut beim Stand auf dem Wochenmarkt oder in den Läden um die Ecke. Für mich hat die Augustenstraße einen ausgesprochen angenehmen Einkaufsflair, wo ich alles finde und dazwischen auch mal ein Eis essen oder ins Café gehen kann. Dort gibt es noch einen Elektroladen, in dem ich beispielsweise jede Art von Batterie finde, ohne selber suchen zu müssen. Überhaupt ist durch das Internet festzustellen, dass die Dienstleistungen leiden. Deshalb sollte man den örtlichen Einzelhandel durch seine Einkäufe stärken.
MdL Andreas Lotte (SPD) schätzt das Einkaufen vor Ort mehr als das Bestellen im Web. Warum, erklärt er so:
Wie alles hat auch das Internet mindestens zwei Seiten: globaler Informationsmarkt und unentbehrliche Wissensbörse einerseits, pseudosoziale Vereinsamung und reizüberflutende Desinformation auf der anderen Seite. Das gleiche gilt für den Handel im Internet. Wer stets nur im weltweiten Netz seinen Einkaufszettel abarbeitet, der verliert die sinnliche Qualität des Einkaufs. Die Erfahrung des persönlichen Austauschs – und sei es nur ein Schwätzchen mit dem Verkäufer.
Ich kaufe gern bei den Händlern vor Ort ein. Dort genieße ich ein Einkaufserlebnis, die fachlich kompetente Beratung, das Prüfen der Ware und erspare mir dadurch Umtausch und nerviges Zurücksenden. Und jedem Händler rate ich auf genau das zu setzen: auf fachkundiges und freundliches Verkaufspersonal. Wer der Internetkonkurrenz hinterherläuft, braucht sich nicht zu wundern, wenn er auch seine Kunden nur von hinten sieht.
Manuela Olhausen, Stadträtin (CSU)
Ich wohne im Münchner Süden, isarnah und doch recht zentral, so dass wir hier viele Läden um die Ecke haben. Ich kann alle Dinge des täglichen Bedarfs zu Fuß einkaufen - das mag ich so an meinem Viertel. Und es gibt zum Glück noch viele kleine individuelle Geschäfte. Beispielsweise unseren Stadtviertelbuchladen, die haben eine schöne Kinderecke und wunderbare Buchtipps für die ganze Familie. Auch ein Wochenmarkt findet samstags bei mir vor der Haustür statt. Meine Tochter liebt den Käsestand dort besonders. Weniger wegen der Käseproben, die ich besonders mag, sondern weil die Verkäuferinnen immer ein Gummibärchen und ein Lächeln für sie haben. Für alles andere fahre ich gerne in die Innenstadt, dort ist in der Regel alles vorrätig. Mir ist einfach wichtig, dass ich Sachen sofort mitnehmen kann und eine persönliche Beratung oder Tipps dazu bekomme. Dafür zahle ich gern auch etwas mehr.
Markus Lutz (SPD), Vorsitzender des Sendliner Bezirksausschusses
Sendling ist einfach ein „buntes Dorf“ mitten in der Großstadt. Es hat seine kleinen Zentren und eine aktive, interessierte und interessante Nachbarschaft, die mit ihrer Mischung das Viertel so „bunt“ macht mit seinen Bewohnern aller Generationen und seinen vielen Familien. Gerade die Großmarkthalle und der hohe Anteil an Internationalität geben unserem relativ kleinen Stadtbezirk ein besonderes Flair. Auch die „Kultur im Kleinen“ wird hier groß geschrieben. Für ein buntes Stadtviertel zählen besonders die kleinen und großen Geschäfte, die das Einkaufen vor der Haustür möglich machen. Gerade am „neuen Harras“ herrscht noch viel Potenzial, auch rund um den Resi-Huber-Platz. Die Leute wollen vor Ort den Einkauf genießen, weshalb gerade hier, trotz Internet & Co., enorme Möglichkeiten für den Einzelhandel bestehen.
Michael Franke, 1. Vorsitzender der FT Gern
Neuhausen/Nymphenburg besticht durch eine einmalige Kombination aus Urbanität und Freizeit. Natürlich bedeutet Urbanität auch die Möglichkeit, wohnortnah mehr als den täglichen Bedarf decken zu können. Fachgeschäfte sind sozusagen das Salz in der Urbanitätssuppe. Fachliche Beratung einerseits, der kleine Ratsch auf der anderen Seite, und das gegenseitige Vertrauen in das nicht anonyme Gegenüber bedeutet einen nicht quantifizierbaren Mehrwert für alle. Typisch hierfür sind sicherlich die Samstagvormittage bei der Sportecke Biehl in der Minerviusstraße. Neben vernünftigen Preisen ist dabei tolle und ehrliche Beratung, aber auch immer die eine oder andere Insideranekdote zum Thema Fußball zu bekommen. Daneben trifft man im Grunde immer bekannte Gesichter. Ein Fachgeschäft als Kern eines Netzwerks drumrum. Und natürlich als Zentrum für Begegnung und Austausch. Das macht unser Viertel so lebens- und liebenswert.
Christine Förster-Grüber, Leiterin der Stadtbibliothek Germering
Ich wohne zwar nicht in Germering, aber ich erledige hier doch viele Einkäufe. Meine schönsten Einkaufserlebnisse habe ich generell in der Buchhandlung LeseZeichen. Als Bibliothekarin bin ich sicherlich gut informiert über neue Buchtitel. Ich lasse mich trotzdem gerne von der großen Auswahl in der Buchhandlung inspirieren, blättere durch ausgestellte Bücher und lasse mich von den kompetenten und freundlichen Buchhändlerinnen beraten. Bücher-Wunschlisten zu Weihnachten oder Geburtstagen werden dort umgehend bearbeitet und alle Titel innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung gestellt. Am besten geholfen wurde mir in einer Parfümerie in Germering. Ich suchte als besonderes Geschenk ein Damen-Parfüm und konnte mich unter fachkundiger Anleitung durch sehr viele Düfte „schnuppern“. Das so gefundene Parfüm war für die Beschenkte ein echter Volltreffer.
Sebastian Kriesel, Bezirksausschuss-Vorsitzender, Aubing
Wir haben hier im westlichsten Stadtbezirk eine besondere Mischung: ländlich geprägte Dörfer, Siedlungsgebiete mit Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Großsiedlungen. Und in Freiham bekommen wir einen ganz neuen Stadtteil. Wir haben viele Naherholungsflächen, aber auch tolle Geschäfte und, was heute schon selten ist: viele inhabergeführte Fachgeschäfte. Nachdem ich in Aubing geboren bin und es meine Heimat ist, fühle ich mich hier am wohlsten. Mein lustigstes Einkaufserlebnis hatte ich im Fachgeschäft meines Bruders an der Limesstraße. Als ich dort zu Besuch war, hat mich ein Kunde um Hilfe gebeten. Ich konnte ihn auch zufriedenstellend bedienen. Der Kunde war nur sehr erstaunt, dass hier ein Bezirksausschuss-Vorsitzender selbst arbeitet und sich dafür überschwänglich bedankt. Das hat uns alle sehr amüsiert.
Manfred Spannagl, Inhaber G+S Toner + Tinten Zentrum München, Laim
Hier in Laim gibt es diese Innenstadt-Hektik nicht, was das Einkaufen vor Ort zu einem angenehmen und entspannten Erlebnis macht. Schöne Kundenerlebnisse habe ich in meinem Laden eigentlich täglich. Sehr froh und auch ein wenig stolz bin ich, wenn meine Kunden zufrieden mit meinem Service sind und mir positives Feedback geben. Es ist auch schon öfter vorgekommen, dass zufriedene Leute uns was Süßes vorbeigebracht und sich für die Beratung bedankt haben.
Kristina Frank, Stadträtin und CSU-Fraktionssprecherin im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg
Am Wochenende gibt es nichts Entspannenderes für mich, als mit meinem Mann ausgiebig zu frühstücken. Semmeln in allen erdenklichen Variationen holen wir uns dafür zum Beispiel in der Bäckerei Neulinger, speziell die mit Buttermilch haben es mir angetan. Fast noch besser schmeckt's, wenn Bäcker Ludwig Neulinger zusammen mit vielen Kindern auf dem Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen Brezn schlingt und frisch im dortigen Holzofen bäckt. Wenn's zur Abwechslung mal Kuchen sein darf, hat man im Café Ruffini die Qual der Wahl. Und wenn's doch mal schnell gehen muss, wird man bei Familie Senkaya in Leons Backhaus mit einem Lächeln begrüßt, einem Latte Macchiato „to go“ zum Aufwachen versorgt und verlässt zuweilen mit der ein oder anderen Leckerei als Dreingabe den Laden.
Lena Eberl, Stadtmarketing, Germering
Der Germeringer Einzelhandel zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass vor allem noch die Wünsche des Kunden im Vordergrund stehen und alles versucht wird, diese zu erfüllen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist ein Einkaufserlebnis meines Chefs, Herrn Prof. Vossen. Er war vor Weihnachten bereits seit längerer Zeit auf der Suche nach einer bestimmen Uhr, die er seiner Tochter zu Weihnachten schenken wollte. Bei Juwelier Luboss wurde Herr Vossen dann dank einer persönlichen und individuellen Beratung endlich fündig, und er konnte seiner Tochter damit eine große Freude machen. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die inhabergeführten Geschäfte noch auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden eingehen.
Barbara Schütte, Inhaberin "Das Stilhaus" in Neuhausen
Ich liebe Neuhausen, weil es ein Viertel mit sehr viel Stil ist und weil mich seine Menschen immer wieder überraschen: In der Woche vor Ostern stand ein sympathischer Mann mit einem sehr schicken Rennrad vor dem Stilhaus und hat sich im Schaufenster eine Porzellanserie mit Radlermotiven angesehen. Als frühere Rennradlerin kam ich mit ihm ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er eine Sammlung von edlen Vintagebikes hat. Er bot an, mir eines auszuleihen für die Schaufensterdeko im Stilhaus. Er kam am selben Tag mit einem Traum von Rad. Und am nächsten Tag hatte es schon einen neuen Liebhaber und Käufer gefunden....
Maximilian Ostermann, 1. Vorstand des TSV Allach 09, wohnhaft im Westend
Da ich ja im schönen Westend auf der Theresienhöhe wohne, genieße ich den schönen Westpark und den Bavariapark mit dem dazu gehörigen Biergarten in vollen Zügen. Die vielen Events auf und rund um die Theresienwiese gekoppelt mit den schnuckeligen Kaffees machen unser Viertel sehr attraktiv. In den Lebensmittel- und Einzelhandelsgeschäften kann man uneingeschränkt sehr gut einkaufen. Diese zeichnen sich neben der Freundlichkeit des Personals auch besonders durch ihre hohe Qualität und Fachkompetenz aus.
Heike Kainz, CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23)
Es gibt bei uns im Viertel noch eine ganze Reihe von Fachgeschäften, die ich möglichst oft nutze. Für mich ist es sehr angenehm, wenn ich in meinem unmittelbaren Umfeld einkaufen kann, allein schon wegen der kurzen Wege. Man wird fast immer gut beraten, und die besonderen Wünsche sind oft schon bekannt. Außerdem treffe ich immer wieder Bekannte und kann neben dem Nützlichen manchmal auch noch Neuigkeiten austauschen. Als BA-Vorsitzende finde ich es wichtig, den Einzelhandel zu stärken, wo immer es geht. Je besser die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind, umso lebendiger ist es im Viertel, und das ist natürlich nur zu begrüßen.
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Schwanthalerhöhe
Global denken, lokal handeln: Das fängt im unmittelbaren Lebensumfeld an. Alles, was ich hier vor Ort auf der Schwanthalerhöhe und im Westend bekommen kann, kaufe ich auch hier. Und das sind nicht nur Lebensmittel. Bei Büchern und Landkarten ist für mich zum Beispiel die Büchergalerie und die immer sehr nette und kompetente Beratung von Frau Kindermann unschlagbar. So klein ihr Laden auch ist, ich finde immer etwas, sei es für mich persönlich oder wenn ich ein Geschenk brauche. Möchte ich bei einer Tasse Kaffe schmökern, empfehle ich das Lesecafe im Kunst- und Textwerk. Wo gibt es das schon, zwei kleine und individuelle Buchläden fast nebeneinander in der Ligsalzstraße? Ich habe noch nie etwas im Internet bestellt. Kleine Läden können nur überleben, wenn wir auch darin einkaufen. Nur so können wir unsere Städte und unsere lebenswerten Quartiere vor Verödung bewahren. Das gilt aber auch für das Land: Ich unterstütze den Dorfladen in Farchant, einer Gemeinde kurz vor Garmisch, der genossenschaftlich organisiert ist. Kleine Läden und Geschäfte sind immer auch soziale Treffpunkte, gerade für ältere Menschen und Alleinstehende ist dieser Faktor nicht zu unterschätzen.
Benedikt Daller (Daller Tracht)
Wir hatten ein etwas chaotisches Pärchen, das kam gerade einmal 30 Minuten vor seiner Hochzeit zu uns und ließ sich noch komplett neu einkleiden. Natürlich war das etwas knapp, aber wir haben es geschafft und die Trauung konnte rechtzeitig stattfinden. Online wäre das sicher nicht gegangen!
Ich hoffe, der Bund fürs Leben war nicht genauso überstürzt ...
Josef Kirchmeier, Mitglied im Historischen Verein Laim und CSU-Mitglied im Bezirksausschuss Laim
Die „Laimer Vielfalt“ und ihre Partner kämpfen einen verzweifelten Kampf gegen Billigketten, Backshops, Dönerbuden und Handyläden. Gerne unterstütze ich sie durch meinen Einkauf in angestammten Geschäften. Allerdings fehlt mir auch einiges, z.B. ein Herrenausstatter. Laim läuft Gefahr, sein Gesicht zu verlieren. Letzter Platz bei den Kinderbetreuungseinrichtungen, Spitzenplatz in der Alterspyramide sind kein Anreiz für junge Familien hierher zu ziehen. Viele Projekte (z.B. Kulturzentrum, Verkehrskonzept, U-Bahn-Weiterführung, Wohnungsbau) liegen teilweise seit Jahrzehnten auf Eis. Mein Antrag Laimer Gewerbetreibende und Hausbesitzer, Initiativen und Politiker an einen Tisch zu bringen, um die Laimer Probleme zu artikulieren, ruht seit fast einem Jahr beim Vorstand des Laimer Bezirksausschusses. Vor über 40 Jahren habe ich – damals noch als Schwanthalerhöher – geschrieben „Rettet das Westend“. Das ist zum größten Teil geglückt. Jetzt muss es heißen „Rettet Laim“.
Ismail Sahin, Leiter des Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ) Westend
Unser Westend ist weltoffen und es ist in jeder Hinsicht bunt. Hier ist jeder willkommen. Und hier gibt es viele soziale Einrichtungen und Restaurants. Mein schönstes Einkaufserlebnis im Westend war, dass ich beim Bauernmarkt die Produkte, die ich kaufen wollte, vorher probieren durfte. Ich freue mich, wenn Bauern und Bäuerinnen frische Produkte in unser Viertel bringen. Am besten geholfen wurde mir in einem Fahrradladen. Der Verkäufer hat sich viel Zeit für mein Anliegen genommen. Nach einer sehr zufriedenstellenden Beratung habe ich schließlich dort Ersatzteile gekauft.
Brigitta Wehner, Konrektorin an der Grundschule Eversbuschstraße 182
Bäckerei Schuhmair – wer kennt dieses seit mehreren Generationen als Familienbetrieb geführte Geschäft in Allach nicht? Ich jedenfalls bin mit dieser Bäckerei aufgewachsen, habe schon als Kind dort meine Brezn gekauft. Über die Jahre hat sich zwar die Einrichtung geändert, geblieben ist aber der unvergleichliche Duft aus der Backstube von frischem Brot. Heute kaufe ich immer noch beim „Schuhmair“ ein oder sitze mit meiner Familie im Café und wir genießen das leckere Frühstück. Auch meine Tochter holt sich dort ihr Croissant oder einen der „weltbesten“ Krapfen. Ganz besonders freut mich, dass die Bäckerei Schuhmair seit diesem Schuljahr „meiner“ Grundschule an der Eversbuschstraße 182 jeden Morgen für Kinder mit großem Appetit und ohne Frühstück oder Pausenbrot Semmeln spendiert. Wer weiß – vielleicht besuchen ja eines Tages auch noch meine Enkelkinder die Bäckerei Schuhmair.
Simone Sommer, Grundschule an der Wiesentfelser Straße, Aubing
An Aubing finde ich die entspannte Atmosphäre schön: begrünte Straßen, das Gefühl seine Mitmenschen zu kennen. Was das Einkaufen angeht, so sind die nötigsten Geschäfte wie Bäcker, Metzger, kleiner Supermarkt alle da, aber ich vermisse es, auf den Markt zu gehen, so wie ich es in Pasing konnte. Positiv finde ich, dass in Aubing jetzt ein Ökoladen aufgemacht hat, der beispielsweise glutenfreies Brot führt. Besonders nett ist es, beim Bäcker oder Metzger "gekannt" zu werden und den einen oder anderen Plausch über die Ladentheke hinweg zu führen.
Rosa Kraus und Daniel Genée, Stadtteilmanagement Neuaubing-Westkreuz
Das Tolle an Neuaubing und dem Westkreuz ist, dass es mit dem Forum am Westkreuz, den Ladenzentren am Ramses und an der Wiesentfelser Straße sowie der Limesstraße gleich vier Orte mit Geschäften gibt und man nicht weit fahren muss. Ein tolles Erlebnis war erst neulich die Wiedereröffnung des Supermarktes im Forum. An die 500 Leute haben den Laden regelrecht gestürmt. Und wir finden es gut, dass sich im Verein „Aubing ist In“ viele Geschäfte zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Aktionen für den Stadtteil auf die Beine zu stellen. Das sollte es auch am Westkreuz geben. Wir kriegen eigentlich in allen Fachgeschäften eine gute Beratung. Das zeichnet die kleinen Läden einfach immer gegenüber den großen Ketten aus.
Gerhard Meier, Vorsitzender des Sportvereins Laim
Laim ist ein Stadtviertel, das geprägt ist von einer überschaubaren Wohnbebauung und vielen Grün- und Erholungsflächen. Mir san in Loam dahoam! Daher kann man sich in Laim wohl fühlen. Der Bereich der Fürstenrieder Straße bedürfte allerdings dringend einer Aufwertung, allerdings nicht durch den Bau einer Straßenbahn, sondern durch einen ausgewogenen Mix von Geschäften und Läden. Wir nehmen gern die Geschäfte in Laim zum Einkaufen wahr. Man wird gut beraten, kann die Ware in Augenschein nehmen und wird nicht anonym behandelt. Zum Erhalt der Einkaufssituation sollten alle Bürgerinnen und Bürger beitragen. Einkaufen vor Ort fördert auch das Zusammenleben und die Gemeinsamkeit. Viele Geschäfte in Laim werben im Info-Brief unseres Sportvereins und werden entsprechend von uns auch weiterempfohlen.
Petra Tech, Ansprechpartnerin für Wirtschaftsangelegenheiten bei der Stadt Germering
Ich kaufe gerne in Germering ein, da hier die Servicequalität stimmt. Als Kundin fühle ich mich gut beraten und schätze den persönlichen Kontakt sehr. Toll finde ich, dass die Einzelhändlerinnen und –händler gemeinsame Aktionen mit dem Stadtmarketing anlässlich der Baustelle am Kleinen Stachus planen. Das Wir-Gefühl stärkt unsere Stadt und macht das Einkaufen attraktiver als unpersönlich Online zu shoppen.
Anette Zöllner, CSU- Fraktionssprecherin im Bezirksausschuss Laim
Was Laim zum schönsten Viertel in München macht? Die Denkmäler und historischen Ensembles, die auf mich wie „aus der Zeit gefallen“ und magisch wirken: Der Agricolaplatz ist eine grüne Oase, die „Villenkolonie Schlosspark Laim“, das Rex Kino und das „Laimers“ mit Biergarten. Aber ganz besonders die Geschäfte um die Ecke, wo man gute Beratung und Hilfe bei ungewöhnlichen Wünschen bekommt und von deren Inhabern man mit Namen begrüßt wird. Da ist zum Beispiel der „Laufladen“ von Klaus Ruscher, Bad und Heizung Hans Schramm, Confiserie Miksch, Raumausstattung Fischer, Änderungsschneiderei Petra Flemisch, um nur einige zu nennen.
Wenn es um Reparaturen und Wiederverwertung gebrauchter Dinge geht, muss man aber nicht nur in Laim leider lange suchen. Deswegen würde ich mir ein „Repair-Cafe“ wünschen, eine Werkstatt Marke „ich mach alles“, oder ähnliche auf ehrenamtlicher Basis agierende Einrichtungen, die einem Hilfe zur Selbsthilfe bieten.
Dritte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD)
Eine Stadt kennzeichnen ja nicht nur Gebäude, Straßen und Plätze. Es sind die Menschen in all ihrer Vielfalt, die das Leben ausmachen. Sie wohnen, arbeiten oder genießen ihre Freizeit. Dabei spielt die wohnortnahe Versorgung eine große Rolle. Für mich ist die persönliche Beratung bei der Kaufentscheidung sehr wichtig. Zum Beispiel gehört für mich zum Buchkauf das vorherige Schmökern einfach dazu. Beim Lebensmittelkauf lege ich großen Wert auf Produkte aus der Region und die bekomme ich nur bei meinem Lebensmittelhändler um die Ecke oder auf dem Wochenmarkt, dessen Flair ich immer gerne genieße. Hinzu kommt, dass der lokale Einzelhandel Arbeitsplätze vor Ort bietet und jede und jeder durch den Einkauf dazu beiträgt, diese Arbeitsplätze zu sichern.
MdB Julia Obermeier (CSU) aus Aubing
Egal ob Kleidung, Elektrogeräte oder Bücher – jenseits der Ladenöffnungszeiten kauft fast jeder gerne mal online von zu Hause aus ein. Dementsprechend stark wächst der Markt für Online-Handel in Deutschland. Diesen Trend sollte sich der stationäre Einzelhandel nicht entgehen lassen, sondern Möglichkeiten finden, auch online für seine Stammkunden präsent zu sein. Ein Weg könnte zum Beispiel eine "Münchner-Einkaufsmeile im Netz" sein. Auf die Idee bin ich während einer Sitzungswoche in Berlin gekommen. Denn Zeit für einen Einkaufsbummel durch meine Münchner Lieblingsläden habe ich selten. Es wäre schön, wenn ich online von unterwegs aus sehen könnte, wann mein Lieblingsschuhladen die neue Frühjahrskollektion bekommen hat. Mit einem Klick wären die schönsten Modelle in meiner Größe reserviert und mein Einkaufsbummel am Samstag erfolgreich. Warum also schließen sich unsere Münchner Einzelhändler nicht zusammen und erweitern ihre Geschäftsräume durch eine "Münchner-Einkaufsmeile im Netz"?
Mechthild Hofner, Fraktionsvorsitzende Bündnis für Karlsfeld
Für mich ist in Karlsfeld nach wie vor der Marktplatz am Rathaus der schönste Ort zum Einkaufen. Eingerahmt von den fest situierten Geschäften wie Jeansladen, Buchhandlung, Blumen- und Schreibwarengeschäft, sowie der Hofpfisterei und der gemeindlichen Bücherei, locken jeden Freitag Mittag die Marktstände mit ihrem vielfältigen, qualitativ sehr hochwertigen und ansprechenden Warenangebot. Liebenswürdig und sehr zuvorkommend beraten die Marktleute über Qualität und Herkunft ihrer Produkte. Regional produziert, regional vermarktet – das schätzt die treue Karlsfelder Kundschaft besonders. Und dass nebenbei immer Zeit für einen kleinen, persönlichen „Ratsch“ bleibt, macht das Einkaufen zum Vergnügen und zum wöchentlichen Treffpunkt der Karlsfelder.
Thomas Hofstätter, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe
"Die Schwanthalerhöhe ist deshalb das schönste Viertel Münchens, weil zumindest in Teilen überhaupt noch eine kleinteilige Einkaufsstruktur vorhanden ist: Bäcker, Obst, Gemüse, verschiedene Dienstleister. Diese gilt es zu erhalten und deshalb wird auch nach Möglichkeit dort eingekauft. Dass es teurer als beim Discounter oder einer Kette ist, ist häufig ein Trugschluss. Wir haben auch noch einige Fachgeschäfte, die in Konkurrenz zum Internet stehen. Wer lieber im Internet bestellt, darf sich nicht beschweren, wenn etwas dringend benötigt wird, aber keiner mehr vor Ort ist, der es ihm verkauft. Und dass sich Amazon & Co bei Straßenfesten engagieren, habe ich im Gegensatz zu unseren Geschäften im Viertel auch noch nicht erlebt."
Melanie Ritter, Leiterin des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Westend
Was macht das Westend schön: die Chance, mit verschiedenen Kulturen und Generationen gemeinsam Leben zu gestalten. Die aufgeweckten Bürgerinnen und Bürger, die es durch ihr Engagement für das Viertel vermögen Zeichen zu setzen, jüngst in der großen bürgerschaftlichen Unterstützung, die unbegleiteten Flüchtlinge im Parkhotel willkommen zu heißen. Manch persönliche Ecke in der ein Jeder und eine Jede mit einem Lächeln zum Kaffee begrüßt wird. Der kleine Lebensmittelladen, der weiß, dass Frau Ludwig aus der Bergmannstraße freitags immer Vollmilch holt und diese schon in der Hand hat, wenn Frau Ludwig die Türe öffnet. Schön, dass es mancherorts im Westend persönlich zugeht. Persönlich lebt es sich besser!
Ingo Benn, Grünen-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Laim
An Laim mag ich, dass man am Sonntag spazieren gehen kann und die Leute, die man trifft, grüßen. Man hört die Kirchenglocken, ist aber bei Bedarf in 8 Minuten mit der U-Bahn am Hauptbahnhof. Außerdem hat Laim fast alles, was man braucht. Unsere Einkaufsrunde am Samstagmorgen führt meine Tochter und mich als erstes zum Biomarkt „Grüner Zweig“. Ein kleiner, aber sehr persönlich geführter Markt – „man kennt sich“. Anschließend schauen wir bei Bücher Hacker rein, ob es vielleicht ein neues Buch gibt, das wir noch nicht kennen. Sollten wir ein spezielles Buch wollen, bestelle ich es bei den freundlichen Damen und kann es mir schon am nächsten Tag abholen. Ich finde das viel bequemer als bei den großen Internethändlern. Zum Schluss geht es noch ins Speisezimmer. Hier erfährt man bei einer Tasse Kaffee, was es Neues im Viertel gibt, sitzt gemütlich in der Sonne und das Wochenende kann beginnen.
Manfred Reiß, Inhaber der Bäckerei Brotkistl im Westend
Einmal Westend, immer Westend! Ich liebe dieses Viertel, denn es ist ein großes Dorf mit vielen Einkaufsmöglichkeiten mitten in München. Es liegt sehr zentral, sodass alles in unmittelbarer Nähe schnell erreichbar ist. Außerdem ist es hier sehr herzlich, denn jeder kennt jeden und jeder ist hilfbereit. Wie sehr dies der Fall ist, habe ich erfahren, als ich meinen Geldbeutel mit allen Papieren samt EC-Karte verloren habe. Ein Straßenkehrer, der auch zu meinen Kunden zählt, hat ihn gefunden und ist extra bis zu mir nach Eichenau gefahren, um ihn mir wiederzugeben.
Falk Lamkewitz, Grünen-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23)
Untermenzing bietet eine besondere Lebensqualität, da es zum Beispiel in vielen Geschäften noch fast ländlich zugeht. Dort kennt man sich oft schon jahrzehntelang, es werden auch mal persönliche Worte gewechselt und ich bekomme immer ausgesucht hochwertige Ware. Als besonders wertvoll empfinde ich die Möglichkeit in meinem Lieblingsgeschäft, auch Rückmeldungen dem Chef persönlich zu geben. Diese werden stets aufgegriffen und man freut sich über Lob, oder verspricht Besserung. Es ist auch selten geworden, dass es in einem Stadtteil noch echte Handwerksbetriebe gibt, denn ich esse viel lieber Semmeln aus handwerklicher Herstellung, als aufgebackene Fabrikrohlinge aus den Niederlanden. Auch gehe ich lieber zum Metzger, der seinen Bauern und die Schlachtung kennt, als zu einer anonymen Kühltheke. Besonders freue ich mich auch über meinen Friseur, der mich sofort anruft, wenn sein Terminplan durcheinander geraten ist, damit ich dann nicht so lange warten muss.
Dominikus Lindner, 1. Vorstand "Thalkirchner Burschen e.V."
Schon seit Kindesalter wohne ich in dem schönen Stadtteil Thalkirchen, bin dort zur Schule gegangen, habe dort im Fußballverein meine Zeit verbracht. Was Thalkirchen für mich so einzigartig macht, ist sein dörflicher Charakter. Man kann schon fast sagen, es kennt jeder jeden. An einem Platz in Thalkirchen bin ich besonders gerne, es ist ein Stückchen Natur inmitten einer großen Stadt, an dem der Alltag schnell vergessen ist. Was sich mittlerweile auch zu einem wichtigen Treffpunkt entwickelt hat, ist der Marktplatz inmitten von Thalkirchen. Dort sitzen wir oft auf eine Kugel Eis oder ein Feierabendbier. Unseren Verein haben wir im August 2012 gegründet, mit der Absicht unser Viertel mit Veranstaltungen zu beleben.
Henning Clewing, Mitglied im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23)
Zu meinen schönsten Einkaufserlebnissen gehören diese: Eines der beliebtesten Geschäfte in Allach gibt es leider nicht mehr, weil der Inhaber den Spagat zwischen Allach und dem Wohnort seiner Frau und Familie, einer Krankenschwester im Pinzgau, nicht mehr auf sich nehmen wollte. Das war das Werkzeug- und Haushaltwarengeschäft Zach in der Vesaliusstraße. Eines Tages brauchte ich für irgendeine Bastelarbeit sieben Holzschrauben einer bestimmten Abmessung. Herr Zach hatte eine schon etwas ältere Verkäuferin noch von seinem Vater ‚geerbt‘. Ihr trug ich meinen Wunsch vor, und während sie noch zielsicher hinter sich griff und eine der zahllosen kleinen Schubladen öffnete, sagte ich: ‚Ach, geben Sie mir doch gleich zehn Stück, bitte.‘ Antwort: ‚Naa, de gib i Eahna net, de verschmeißn’S ma bloß!‘ Sie zählte sieben Schrauben ab und war mit dem Umsatz von siebzig Pfennigen statt einer Mark zufrieden.
Es ist noch nicht lange her, vielleicht zwei Jahre, da stand ich im wunderbaren, wenn auch winzigen Obst-, Gemüse- und Käseladen von Annemie Böhm in der Eversbuschstraße. Wenn man da zum Beispiel eine Avocado kauft, wird man von der Inhaberin oder ihrem Mann gefragt, wann man sie essen will; dann erst wird eine Frucht mit dem richtigen Reifegrad herausgesucht. Mein Blick fiel auf ein Marmeladenglas mit irgendeiner selbstgemachten Konserve, ich weiß nicht mehr, was es war, weiß aber, dass ich es unbedingt haben wollte. Es war das letzte seiner Art, alle anderen waren schon verkauft. Der sehr seltene Fall trat ein: Das Glas fiel Frau Böhm aus der Hand und rollte auf dem Steinboden weg. Es war äußerlich völlig unbeschädigt, und ich war fest überzeugt, das war es auch innerlich. Frau Böhm jedoch wollte es nicht mehr verkaufen. Darauf entspann sich ein längerer Wortwechsel, bei dem ich die Meinung vertrat, das Glas sei infolge seiner Vereinzelung bereits mein Eigentum geworden und ich schulde nur noch den Kaufpreis. Dieser Streit wurde von Frau Böhm mit einem kurzen Satz beendet, für den ich ihr heute noch aus lauter Begeisterung um den Hals fallen möchte: ‚Herr Clewing, da herin werd g’macht was I sog!`
Ich möchte nirgendwo anders wohnen.
Florian Wieser, Juwelier Wieser, Laim
Laim ist entspannt. Das Einkaufen macht hier richtig Spaß weil das Angebot von den Dingen des täglichen Bedarfs über Mode bis hin zu Luxusartikeln reicht. Und das alles ohne lange warten zu müssen, die Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel ist ebenso gegeben wie Parkplätze. Vor allem aber stehen der persönliche Kontakt zu Kunden und Freunden des Hauses, sehr guter Service und eine kompetente Beratung im Vordergrund.
Christine Höcht, Inhaberin des Wollstudio Laim
Vor einiger Zeit hatte ich eine Kundin - offensichtlich werdende Mami - mit dem Wunsch nach Wolle, die besonders für Babys geeignet ist, um eine Erstlingsausstattung zu stricken. Jetzt, vor ein paar Tagen, hat mich die stolze Mami mit Ihrer kleinen Prinzessin besucht um mir ihr selbstgestricktes Werk direkt am Nachwuchs zu zeigen. Es war der erste Ausflug nach der Klinik. Ich hab mich sehr gefreut und wünsche der jungen Mutter und dem kleinen Sonnenschein herzlichst alles Gute.
Florian Ernstberger, Gemeinderat, Gräfelfing
Wir Gräfelfinger finden in unserer Ortsmitte alles, was wir brauchen – Einkaufen, Aufenthaltsmöglichkeiten und Parkplätze. Das müssen und sollten wir alles nutzen, um uns gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam für einen lebendigen Ort zu sorgen. Auch in unserer zweiten Ortsmitte, nämlich am Jahnplatz, sollte dies alles künftig möglich sein. Dafür setzen wir uns ein. Besonders kleine Inhaber geführte Läden sind Kleinode in der Einzelhandelslandschaft, die unseren Ort vielseitig, interessant und liebenswert machen. Die Geschäftsinhaber müssen sich dabei ihrer Rolle für einen funktionierenden Ortskern bewusst werden. Vielfach lässt dies einfach noch zu wünschen übrig. Andererseits kann auch die Gemeinde in ihrer Politik ihren Beitrag dafür leisten. Sie kann und muss die passende Infrastruktur mit Parkplätzen, Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln bieten und die Gewerbesteuer attraktiv gestalten.
Dagmar Kraus, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Bürgertreff Süd Treff & Tee
Ich fühle mich pudelwohl in Fürstenried-Ost, weil ich in dem Bürgertreff als Neuzugezogene im Viertel schnell eine Heimat gefunden habe. Die Hofpfisterei-Filiale ist mit ihren freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiterinnen praktisch für die Einkäufe für das Frühstücks- und Nachmittagskaffee-Angebot des Bürgertreffs. Noch ist unser Viertel ein Stadtteil der kurzen Wege. Mir hat es unter anderem der Blumenladen "Blumenlust" mit seinen ausgefallenen Kreationen, der kleine Geschenkewürfel "Creativ Companie", der auch eine Minipostfiliale ist, die kleine Buchhandlung „von Oertzen“, in der man stöbern kann, und auch der kleine Gemüseladen „Felice`s“ angetan, der manch ungewöhnliche Rarität im charmanten Angebot hat und bei besonderen Wünschen spontan Unmögliches möglich macht.
Marcus Geiß, Geschäftsführer des Lesecafés Kunst- und Textwerk im Westend, und Thomas Schillo, Geschäftsinhaber
Das Westend ist ein echter Geheimtipp - nicht nur für Münchner, sondern auch für Menschen anderer Kontinente. Wir hatten in unserem Lesecafé tatsächlich mal ein älteres Ehepaar aus den USA zu Besuch, das vor einigen Jahren in einer Zeitung einen Artikel über unseren Buchladen gelesen hatte. Unser "In"-Viertel hat es also in einem Bericht über den großen Teich geschafft! Im Zuge eines Urlaubs in München, haben sie dann das Westend und unser Kunst- und Textwerk besucht. Das paar fand das Viertel sehr schön, dazu gemütlich und ländlich, obwohl das Westend ja mitten in der Stadt liegt. So ist unser schöner Stadtteil eben!
Günter Roll, Sozialreferent und Gemeinderat, Gräfelfing
Seit 1974 bin ich selbstständiger Drogerist in Gräfelfing. Im Sommer höre ich nun auf, obwohl mir der Laden und die Gräfelfinger sehr ans Herz gewachsen sind, ich den Austausch mit allen hier im Laden vor Ort sehr schätze und ich mit Herz und Seele Drogerist bin. Doch kleinen Inhaber geführten Läden, wie ich einen habe, wird das Leben durchs Internet und die großen Ketten schwer gemacht. Was hilft es, dass man bequem rund um die Uhr ohne Ladenschlusszeiten im Internet einkaufen kann, aber man bei Problemen oder Fragen zu den kleinen Fachleuten kommt? Leider findet sich heutzutage häufig die Meinung: Ich will einkaufen, wenn ich Lust habe, aber wer die Arbiet macht und wie lange der arbeiten muss, ist mir egal. Deshalb denke ich, dass die Verödung von Innenstädten und Gemeindeeinkaufsstraßen hausgemacht ist. Mein Fazit und mein Appell lauten: Wer die Angebotsvielfalt und die kleinen Läden im Ortskern erhalten will, der muss über seine Einkaufsgewohnheiten nachdenken und tatsächlich auch hier im Ort einkaufen.
Christian Müller, Stadtrat (SPD), Pasing
Am liebsten gehe ich nach wie vor im Pasinger Zentrum einkaufen. Highlight ist und bleibt dabei der Pasinger Viktualienmarkt, der Obst und Gemüse in immer hervorragender Qualität anbietet, aber auch die umliegenden Geschäfte gehören für mich zum Wochenendeinkauf einfach dazu. Von der Metzgerei bis zum Pralinenladen hat Pasing wirklich tolle Geschäfte. Und dann ist es natürlich auch so, dass ich immer wieder gern das Angebot der Pasing-Arcaden nutze. Insgesamt muss ich sagen, dass ich in meinem Viertel so alles finde, was ich brauche.
Ulrike Wegner, Leserin, Sendling-Westpark
Im Internet einkaufen? Das ist nicht mein Ding. Ich möchte alles real sehen und anfassen können. Zudem ist es schön, wenn sich ein persönlicher Kontakt zu den Mitarbeitern entwickelt, die in meinen Lieblingsgeschäften um den Partnachplatz herum arbeiten. Bücher bestelle ich nur bei Bücher Kindt. Lieferung am Folgetag. Im AK Elektrogeschäft habe ich meinen Herd gekauft. Super Sevice und Preis. Butterfly Two, erschwingliche italienische Mode. Ich werde oft fündig. Mit Schreibwaren King verbindet mich eine besonders lange Kundenzeit. Einmal musste ich unbedingt etwas bei Rewe kaufen und hatte meine Geldbörse vergessen. Zu Frau King gesaust, 10 Euro geliehen, fertig. Passende Kugelschreiberminen zu finden, ist manchmal eine Wissenschaft für sich. Frau King probiert ewig rum und hat Erfolg. Ich kaufe auch Konzertkarten dort. Herr King empfiehlt die besten Plätze. Bei vorhandener Zeit ist überall ein Kurzratsch drin, individuell und menschlich. Warum die Zeit am PC verplempern. Das Leben spielt sich draußen ab.
Jens Röver, Stadtrat der LH München und Mitglied im BA Sendling-Westpark
In Sendling-Westpark gibt es nicht nur viele wunderbare Parks und Grünflächen sondern auch zahlreiche alteingesessene und familiengeführte Einzelhandelsgeschäfte: Beispielsweise entlang der Waldfriedhofstraße, der Albert-Roßhaupter-Straße oder auch rund um den Partnachplatz. Ich finde, dort lohnt sich ein Besuch und wenn immer ich die Zeit finde, gehe ich dort gerne einkaufen. Kontakt und Beratung sind einfach viel persönlicher. Gespannt bin ich, ob die Diskussion über die Oberflächengestaltung am Luise-Kiesselbach-Platz dazu genutzt wird am Rande der Fläche ergänzende Angebote für die Nahversorgung zu schaffen. Vielleicht lässt sich ja auch ein Wochenmarkt auf einem Teil des Platzes etablieren. Das wäre doch ein Gewinn für unser Viertel.
Jörg Scholler, FDP-Gemeinderat, Gräfelfing
Ich kaufe fast alles hier vor Ort ein. Es gibt bei uns einfach alles, was man braucht, bis hin zum Buch, den Schreibwaren und Arzneimitteln. Selbst die großen Einkaufszentren und Discounter meide ich, wenn es geht. Ich denke, das Internet und die Einkaufszentren auf der grünen Wiese verleiten die Menschen einfach nur dazu, mehr zu kaufen, als sie benötigen. Hier wird eigentlich nur die Bequemlichkeit der Menschen gefüttert. Zusätzlich findet eine unnötige Versiegelung von Flächen in unserer Umgebung statt, die ich nicht gutheißen kann. Ich bin seit 31 Jahren für die FDP im Kreistag und seit 2002 im Gemeinderat und genauso lange setze ich mich für einen gut funktionierenden und vielseitigen Einzelhandel in unseren Gemeinden ein. Das geht nur mit einer gezielten Wirtschaftsförderung. Die Gemeinden müssen wissen, wann Leerstände in den Geschäften zu erwarten sind. Sie müssen gezielt Branchen ansprechen, um den Geschäftemix zu erhalten. Und sie müssen etwas tun, damit es Fachkräfte leicht haben, am Ort beschäftigt zu sein. Hier fehlen mir leider oft innovative Gedankenansätze.
Leyla Bilecen, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Bürgertreff Süd Treff & Tee
Ich selber bin kein Freund für den Einkauf im Internet. Ich gehe lieber in ein Geschäft einkaufen, wo ich noch ein persönlichen Kontakt mit Menschen habe. Da ich dann auch weiß, dass Menschen da eine Arbeit haben und ihren Lebensunterhalt damit sichern können. Wo ich gerne in unserer Gegend einkaufen gehe, ist der Kaufring. Da ist fast alles, was ich für mich oder für meine Familie brauche. Es ist in der Nähe. Ich muss nicht immer in die Stadt fahren. Die Verkäuferinnen sind sehr nett. Die Einrichtung ist sehr einladend. Es ist sehr hilfreich und besonders beruhigend, wenn man ein Geschäft in der Nähe hat, wo man vieles gleich besorgen kann. Und auch ganz wichtig: es macht unsere Gegend aktraktiver und lebhafter.
Seit fünf Generationen bildet Bäcker Isaak aus
Wer weiter denkt, kauft näher ein - und zwar dort ein, wo ausgebildet wird! Auch so könnte unser Slogan für den Einzelhandel lauten. Seit 117 Jahren und in fünften Generation stellt die Nymphenburger Bäckerei Paul Isaak Backwaren her und bildet Bäcker selbst aus. "Wir sind uns unserer Verantwortung für die Zukunft bewusst und sind sicher, das wird auch von unseren Kunden honoriert", sagt Paul Isaak.
Im Jahre 1898 ist die traditionsreiche Bäckerei in Nymphenburg von Martin Isaak gegründet worden. Heute wird das Familienunternehmen mit zwei Filialen von Bäcker- und Konditormeister Paul Isaak, dem Ururenkel des Gründers, geführt. Hier läuft die Ware nicht vom Band, sondern wird von den Bäckern und Konditoren frisch gebacken. Mehr Infos unter www.paul-isaak.de.
Anna Lena Mühlhäuser, Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg
Ich genieße es mitten in Neuhausen zu wohnen, mit seinem eigenen kleinen Zentrum. Deshalb unterstütze ich die kleinen und größeren Geschäfte im Viertel auch sehr gerne. Den täglichen Einkauf erledige ich beispielsweise auf dem Wochenmarkt, im Hermannsdorfer oder einem der Vollcorner. Bei Sport Biberger schätze ich durch meine Nähe zum Eishockey die Fachkompetenz der Verkäufer. Neben der Beratung finde ich, dass man in Läden auch viel besser stöbern kann als im Internet. Ich liebe es im CoLibris oder auch im Hugendubel die Bücher durchzusehen. Auch über den neuen kleinen Nähladen Kokonille mit den schönen Stoffen habe ich mich deshalb sehr gefreut.
Michael Wenzel, Inhaber Wein.Gut Laim
Als wir vor 28 Jahren von Schwabing nach Laim gezogen sind, hieß es noch etwas abfällig „Ihr zieht ja aufs Land“. Genau das wollten wir: Wohnen im Grünen, ländliche Idylle mit allem, was man zum Leben braucht, und U-Bahn-Anschluss zur „großen Stadt“ vor der Haustür. Das Schöne an Laim ist, dass es sich in all den Jahren diesen dörflichen, vorstädtischen Charakter trotz allen Wachstums und aller Nachverdichtung in weiten Bereichen erhalten hat. Immer noch viel Grün, liebenswerte Ecken wie z.B. das Gunzenlehen, auch Kultur wie im INTERIM, ein Bauernmarkt und viele kleine und traditionelle Geschäfte. Das ist es, was Laim immer noch lebens- und liebenswert macht. Und wenn dann irgendwann noch mal der „Eiserne Vorhang“ Fürstenrieder Straße fällt…
Als Geschäftsmann habe ich auch viel Kontakt zu den Menschen und erlebe täglich nette Begebenheiten mit meinen Kunden. K ürzlich rief eine neue Kundin an und fragte: „Ich bin jetzt gerade aufs Land gezogen, und möchte ein Einweihungsfest feiern. Können sie mir dazu den Wein liefern?“ „Natürlich, gerne! Aber wo wohnen Sie denn? Wir liefern leider nur im Stadtgebiet München kostenfrei aus.“ „Na, nur eine Querstraße weiter von Ihrem Weingeschäft!“ Ist also noch alles in Ordnung in Laim!
Anja Kuse und Michaela Kusche, Goldschmiede Pasing
In unserer gemeinsamen Goldschmiede versuchen wir stets die Gedanken und Träume unserer Kunden in wunderbare, wertvolle Schmuckstücke umzusetzen, denn jeder soll sich verstanden wissen in seinen Wünschen. Wir freuen uns unendlich, wenn wir wie bei Frau Juliane M. unsere künstlerischen Fertigkeiten, die wir in unterschiedlichen Ateliers und Werkstätten gesammelt haben, weitergeben und in ein von uns gefertigtes Schmuckstück fließen lassen können. Zum Dank erhielten wir einen Brief mit folgendem Inhalt: "Liebe Frau Kuse, liebe Frau Kusche! Ich bin der glücklichste Mensch auf Erden... jeder bewundert meine schöne Kette und ich trage sie mit unendlich großer Freude. Bei meiner ursprünglich geplanten Webbestellung wären diese Gestaltungsmöglichkeiten und Techniken nie möglich gewesen. Ich bin unendlich froh Ihre Werkstatt in Pasing entdeckt zu haben.
Alexander König, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg
Klar ist es manchmal praktisch, online einzukaufen. Aber wie würde München aussehen, wenn der Einzelhandel aus den Stadtvierteln verschwindet? Neuhausen bietet eine tolle Mischung aus Wohnen, Einkaufen und Arbeiten – urban, lebendig, ein Viertel zum Wohlfühlen. Rund um den Rotkreuzplatz finden wir ein lebendiges Zentrum, von der kleinen Buchhandlung bis zum Hugendubel, vom Fachgeschäft bis zum Kaufhof. Und auch abseits des Rotkreuzplatzes lässt sich gut einkaufen. Erst letzte Woche habe ich mir ein neues Rad zugelegt – in einem Fahrradladen in der Dachauer Straße. Gute Beratung, hilfreiche Tipps vom Profi – und gleich noch eine Einladung zum Sommerfest. So macht Einkaufen im Viertel Spaß.
Constanze Söllner-Schaar, SPD-Stadträtin, Pasing
Eine funktionierende Einzelhandelsstruktur ist ganz wichtig für das tägliche Miteinander im Alltag. Zum einen ist man unterwegs, trifft seine Nachbarn, kommt ins Gespräch und erfährt jede Menge über sein Stadtviertel. Zum anderen schonen die lokalen Einkäufe Geldbeutel und Umwelt. Die Dinge müssen weder von weit her angeliefert werden, noch braucht man selbst sein Auto, sondern kann bequem das Radl nehmen. In unserer Familie funktioniert das lokale Einkaufen schon lange wunderbar. Das Internet als Einkaufsquelle lässt sich so prima vermeiden. Im Innern bin ich also eine Grüne. Am liebsten kaufe ich montags, mittwochs oder freitags bei den Kamlahs direkt im Gärtnerei-Hofladen an der Blumenauer Straße oder samstags am Viktualienmarkt. Dort bekomme ich Gemüse, Obst, Pflanzen, auch mal Milch und Butter plus neue Rezepte und Wissenswertes über die Sorten, die ich gerade einkaufe. Die Begeisterung der Kamlahs für ihre Arbeit springt einfach auf uns Kunden über. Mit dem Pasinger Mix der Geschäfte nach der Umgestaltung bin ich eigentlich ganz zufrieden. Wir haben tolle Läden und die Vielfalt ist ganz unbedingt da. Vielleicht fehlen noch Blumenläden oder kleine Restaurants. Dies wird vielleicht am Marienplatz möglich sein. Ich wünsche mir, dass es den Pasingern ebenso ergeht wie mir und sie gern in Pasing einkaufen. Denn im Grunde genommen ist jeder beim lokalen Einkaufen gefragt. Wer die Angebotsvielfalt und die kleinen Läden erhalten will, der muss sein Einkaufsverhalten prüfen und vor Ort einkaufen.
Franziska Messerschmidt, Vorsitzende des Pasinger SPD-Ortsvereins
Ich bin viel unterwegs und nutze die Wege meist, für Besorgungen und Einkäufe. Nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 sind wir einer ökologischen Einkaufskooperative beigetreten, um frische Waren zu bekommen und lokale Anbieter zu unterstützen. Auch wenn wir mittlerweile nicht mehr dort organisiert sind, hat sich an unserem Einkaufsverhalten nichts geändert. Ich schätze das Pasinger Angebot mit Allnatura, dem Viktualienmarkt, dem Wollladen, dem Kaufring und vielen anderen. Ich denke, wir haben hier alles Notwendige und Wichtige. Allerdings vermisse ich noch die kleinen Ecken und Nischen im Straßenbild, kleine Cafés oder Restaurants mit Atmosphäre, die zum Aufenthalt einladen. Diese Gemütlichkeit muss noch Einzug halten. Ich bin sicher, dass dies im Laufe der Zeit noch entsteht, wenn Pasing seine große Umgestaltung verdaut hat.
Thomas Neuberger, Kinderbeauftragter des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9)
Einzelhandel vor Ort oder Internetplattform? Diese Frage stellt sich bei mir nicht! Erst kurz vor Ostern durfte ich erneut die Erfahrung machen, wie wertvoll ein Spielzeugladen ums Eck ist. Wir waren mit unserer Tochter beim Aussuchen, was denn schön wäre, wenn es der Osterhase im Garten verstecken würde. Wir besuchten unseren Lieblingsholzspielzeugladen am Kanal. Sofort wurde unsere Tochter eingehend ‚beraten‘. Nicht nur, dass wir wissen, dass die Bestandteile und Farben keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten und das Holz aus der Nachbarschaft kommt. Es ist das Leuchten in den Augen des Kindes, welches den Besuch im Geschäft von nebenan unbezahlbar macht und durch keinen gesparten Euro im Internethandel ersetzt werden kann.
Bezirksrätin Irmgard Hofmann (SPD), Mitglied im Bezirksausschuss Hadern
Als ich vor 30 Jahren nach München kam, zog ich wegen des kurzen Weges zum Klinikum in die Blumenau. Mittlerweile bin ich sehr verliebt in mein Stadtviertel, obwohl es rein äußerlich sicher nicht der Hit ist. Aus zwei Gründen möchte ich hier aber nicht mehr weg: Zum einen die Nähe zum Grünen, Feld und Wald sind nicht weit, und zum anderen – und das überwiegt – habe ich hier im Laufe der Zeit viele gute Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen. Das begann über die sehr lebendige Pfarrei „Erscheinung des Herrn“, die viele Möglichkeiten zum Engagement anbietet. Ich fühle mich hier seit Jahren ganz zu Hause und die Verschiedenheit der Menschen, die hier wohnen, bereichert das Zusammenleben.
Ernst Dill (SPD), Bezirksausschuss Sendling
Die Versorgungslage in Sendling ist durchweg gut, außer
- rund um den Herzog-Ernst-Platz,
- im Brudermühlviertel, also zwischen Brudermühlstraße und Dietramszeller Platz,
- in den neuen Wohnquartieren zwischen Georg-Hallmeier- und Steinerstraße.
Wir arbeiten im Sendlinger Bezirksausschuss daran, das zu verbessern.
Ich habe immer wieder Freude daran, meine Gemüsebrühe im Reformhaus am Harras (heuer 60 Jahre am Platz!) zu kaufen oder gegenüber in der Änderungsschneiderei bei Frau Kodal meine Wäsche reparieren zu lassen und über´s Viertel zu ratschen.
Wolfgang Schwirz, Vorsitzender Unterausschuss Bildung und Sport im Bezirksausschuss 9 Neuhausen-Nymphenburg (BA 9)
Aufgewachsen in der Nymphenburger Straße bin ich natürlich parteiisch, wenn ich sage, dass Neuhausen und Nymphenburg die zwei schönsten Stadtteile in München sind. Hier ist einfach alles geboten, ein schönes kulturelles Angebot mit kleinen Theatern wie die ‚Blaue Maus‘ in der Elvirastraße oder die Blueskneipe ‚Hideout‘ in der Volkartstraße, schöne Häuser wie in der Elvira- und Jutastraße, Schloss Nymphenburg mit seinem schönen Park und das Zentrum des Viertels, der Rotkreuzplatz. Rund um diesen Platz kann man wunderbar einkaufen, wie zum Beispiel Bücher im ‚CoLibris‘, die vielen kleinen Geschäfte machen den Reiz aus. Danach kann man sich im ‚Jagdschlössl‘ noch ein Bier genehmigen, oder Eis essen im ‚Sarcletti‘. Und wenn der ‚Trafo‘ endlich fertig ist, hat das Viertel auch sein kulturelles Zentrum.
Sonja Haider, ÖDP-Stadträtin, Obermenzing
Ich wohne seit 16 Jahren in Obermenzing und freue mich immer, wenn ich nach langen Dienstreisen nach Hause komme. Im grünen und ruhigen Obermenzing kann ich mich erholen, obwohl ich immer noch in München bin. Da ist es toll, dass ich hier alles bekomme, was ich und meine Familie für unseren täglichen Bedarf brauchen. Besonders den basic-Supermarkt schätze ich sehr. Auch inhabergeführte Läden sind eine echte Bereicherung für alle. Man erfährt Neuigkeiten aus dem Viertel, trifft seine Nachbarn, kommt bequem per Rad dorthin und hat ein Produktangebot, das sich den Wünschen der Kunden anpasst. Was ich wirklich vermisse, ist der nette Käseladen „Bodos Käse-Ecke“, den es hier einmal gab. Der war ein echter Treffpunkt im Viertel. Leider sind die Mieten in der Umgebung so hoch, dass sich ein kleiner Laden nicht wirklich rentiert. Bodo musste schließen, weil er nicht zehn Stunden und mehr täglich alleine in seinem Laden stehen konnte. Das bedauere ich immer noch sehr. Auch wenn ich eigentlich kein Fan von großen Einkaufszentren bin, so habe ich doch meinen Frieden mit den Pasing Arkaden geschlossen – ich muss wirklich nicht mehr in die Innenstadt, denn es gibt (fast) alles vor Ort. Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich in der Außengestaltung und bei der Mietpreispolitik. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Pasing und Obermenzing weiterhin so vielfältig bleiben wird und ich auch zukünftig noch in Geschäften einkaufen kann, deren Besitzer mich als langjährige Kundin persönlich kennen und ich somit auch ein kleines bisschen an ihrem Leben teilhabe.
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