Freising statt Freiham
Reptilienstation plant Grundstückskauf in Neufahrn
Die Auffangstation für Reptilien wird doch nicht nach Freiham gehen. Der Münchner Verein steht mit der Gemeinde Neufahrn (Landkreis Freising) für ein Baugrundstück an der B11 in Verhandlung. „Da wir von der Stadt München keinerlei Kaufpreisvergünstigungen in Aussicht gestellt bekommen haben und der aktuelle Marktwert des Grundstücks in Freiham im siebenstelligen Bereich liegt, ist diese Option für unseren Verein einfach nicht bezahlbar“, erklärte Vereinssprecher Patrick Boncourt. In Neufahrn sei der Kaufpreis „vergleichsweise sehr günstig“. Ein weiterer Grund, der für Neufahrn spricht, ist die deutlich größere Fläche von rund 20.000 Quadratmetern. In Freiham hätte der Verein lediglich 4.600 Quadratmeter zur Verfügung gehabt. „Es wäre nicht sinnvoll, einen Neubau für mehrere Millionen Euro zu errichten, in dem wir aufgrund der geringen Grundfläche und der beengten Verhältnisse schon nach kurzer Zeit wieder das gleiche Raumproblem hätten“, so Boncourt. „Auch wenn der Grundstückskauf in Neufahrn noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, so haben wir hier doch ganz klar unsere Präferenzen“, betonte Boncourt. Für den Standort spreche auch, dass der Tierschutzverein Freising auf dem Nachbargrundstück ein neues Tierheim bauen wird. Die beiden Vereine könnten Synergieeffekte nutzen und „zu einer Art regionalem Tierschutzzentrum verschmelzen“, hofft Boncourt.
Akademie für Reptilienschutz
Der Gemeinderat Neufahrn hat in seiner letzten Sitzung bereits „grünes Licht“ für eine mögliche Ansiedlung gegeben. „Wir freuen uns außerordentlich“, so Stationsleiter Dr. Markus Baur. In den kommenden Wochen sollen nun konkrete Verhandlungen mit den Entscheidungsgremien stattfinden. Das Konzept für die neue Reptilienstation steht bereits fest. Moderne und sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeiter und artgemäße Unterbringungsmöglichkeiten für die Reptilien sollen durch „Schaubereiche“ ergänzt werden. Hier können Besucher Giftschlangen, Krokodile und Warane besuchen. Es wird Führungen für Kinder, Schulen und Besuchergruppen und eine „Akademie für wissenschaftlichen Reptilienschutz“ geben.
Bereits seit einigen Jahren ist die Auffangstation für Reptilien auf der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück. Die bisherigen Räumlichkeiten in der Münchner Kaulbachstraße wurden von der Ludwig-Maximilians-Universität zur Verfügung gestellt. Sie müssen aber langfristig aufgegeben werden und sind auch viel zu klein für die wachsende Anzahl an zu betreuenden Reptilien. „Wir sind für das Angebot und für die Bemühungen, die die Stadt München in den letzten Monaten in Bezug auf unsere Raumnot geleistet hat, sehr dankbar und hoffen auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit“, betonte Boncourt.
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