"Ständiges Jonglieren mit den Mannschaften"
Umbauarbeiten beim TSV Forstenried haben begonnen
Der alte Kunstrasen der Bezirkssportanlage (BSA) an der Graubündener Straße 100 ist bereits beseitigt, der neue Untergrund aufgetragen. Schwarz hebt er sich von seiner Umgebung ab. Außenrum: viele Bauzäune, umgegrabene Erde, Holzpaletten, Bagger und andere Gerätschaften, Kies, Kies und nochmal Kies. Nach etlichen Jahren des Wartens erhält die BSA endlich den lang herbeigesehnten, neuen Kunstrasen. Zeitgleich werden die Sportgaststätte sowie die Duschen und Umkleidekabinen renoviert.
"Wir müssen improvisieren"
Vor den Umbauarbeiten trainierten 23 Mannschaften auf der BSA: 19 Mannschaften des TSV Forstenried, 3 des FC Español München und die Damenmannschaft der Irish Rovers Munich. Letztere musste komplett auf die BSA an der Ludwig-Hunger-Straße ausweichen. Da die Sportanlage bereits mit Nutzung des alten Kunstrasens zu wenig Platz bot, ist die Trainings- und Spielsituation nun natürlich noch schwieriger. "Das war uns allen von Anfang an klar", sagt Michaela Ammer, Abteilungsleiterin des TSV Forstenried. "Bis der neue Kunstrasen Ende Oktober fertiggestellt ist, heißt es für uns improvisieren - vor allem, wenn nächste Woche der Schulbetrieb wieder anfängt und damit die übrigen Plätze noch mehr ausgelastet sind." Die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ist unter diesen Umständen besonders kompliziert und zeitaufwendig, wie Ammer weiß: "Ich bin pausenlos mit den Neuriedern am Telefonieren und Verhandeln und suche auch andere Ausweichmöglichkeiten. Es ist ein ständiges Jonglieren mit den Mannschaften." Aber dem TSV mangelt es nicht an kreativen Ideen: So wurde die Ballkammer kurzerhand zum provisorischen Getränkelager umfunktioniert, "um wenigstens Getränke verkaufen zu können".
"Stadt hat vieles nicht bedacht"
Michaela Ammer freut sich sehr über die Umbau- und Renovierungsarbeiten, auf die der Verein lange warten musste. Aber sie sieht auch erschöpft aus, etwas abgekämpft. "Ganz rund läuft das alles nicht", gibt sie zu. "Bei den Planungen hat die Stadt vieles nicht bedacht, was für den Verein hohe ungeplante Ausgaben mit sich bringt." So sei die Flutlichtanlage aufgrund der Erneuerung des Kunstrasenplatzes abmontiert, jedoch an den bespielbaren Plätzen nicht für Ersatz gesorgt worden. "Ich habe aber eine Genehmigung für eigene Scheinwerfer einholen können. Damit geht jedoch einher, dass wir einen teuren Stromgenerator anschaffen mussten, den wir nun vor jedem Training zum Spielfeld schieben und anschließend wieder wegräumen müssen." Eine alternative wäre eine mindestens 300 Meter lange Kabelrolle gewesen, auf dessen Kosten der Verein auch sitzengeblieben wäre. Als ebenfalls mangelhaft bewertet Ammer die Dusch- und Umkleidecontainer, die während der Bauarbeiten als Notlösung dienen. "Sie sind viel zu klein, es haben kaum fünf Leute darin Platz und allein das Anschließen der Wasserleitungen hat drei Wochen gedauert."
Als größtes Problem erweist sich jedoch der Umbau der Sportgaststätte. Neuerliche Informationen haben nämlich ergeben, dass eine vorgeschriebene Personaltoilette und die Montage einer Abluftanlage für den Gastraum Zusatzkosten von 70.000 Euro verursachen werden. "Die Stadt hat diese Ausgaben nicht mit eingerechnet. Werden die Auflagen aber nicht erfüllt, erhalten wir vom Kreisverwaltungsreferat keine Konzession", erläutert die Abteilungsleiterin und runzelt die Stirn. "Es ist klar, dass der Pächter unter diesen Umständen nicht pachten möchte. Wie aber sollen wir diese Summe aufbringen?" Die Frage schwebt im Raum, noch gibt es darauf keine Antworten.
Dennoch lässt sich Michaela Ammer nicht entmutigen: "Wir hoffen, dass der Kunstrasen bis Ende Oktober wie angekündigt fertiggestellt ist. Dann kann der normale Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Und ich bin optimistisch, dass spätestens im Januar oder Februar auch die Vereinsgaststätte wieder öffnen wird."
Spielergesuche des TSV Forstenried
Grundsätzlich ist der TSV Forstenried für Fußballbegeisterte aller Jahrgänge offen. Dringend gesucht werden Torwart und Spieler (A-Klasse) für die 1. Mannschaft. Auch an den Jahrgängen 1998/1999, die in der B-Jugend Kreisliga mitspielen möchten, hat der Verein großes Interesse. Zudem werden Spieler der Jahrgänge 2000/2001 für die C1-Kreisliga und für die D-Mannschaften (2002er Jahrgänge) gesucht. Interessierte können sich bei Abteilungsleiterin Michaela Ammer unter Tel. 0173 7232863 melden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH