Martinsrieder Wohnzimmer
Kirchplatz nach Umgestaltung mit Fest eröffnet
Seit April dauerten die Arbeiten am Martinsrieder Kirchplatz an. „Wir haben mehr Sparten gefunden als erwartet“, erklärte Bauamtsmitarbeiter Andreas Löbe die lange Bauzeit. Später hielt eine archäologische Begleitung die Arbeiten auf. Denn im Boden unter dem Kirchplatz hatten einige Zeugnisse aus ersten Siedlungen die Zeiten überdauert. Außer der Pflasterung des Platzes und den neuen Grünanlagen steht auch das Kriegerdenkmal mit der Mariensäule und der kleinen Einfassung in neuem Glanz da. "Zudem ist die Straßenbeleuchtung erneuert und nun auf den Platz konzentriert, womit der Platzcharakter zusätzlich betont wird", so Löbe.
Bauen im Bestand sei immer langwierig und fordere viel Organisation, meinte er weiter. Doch freue man sich, dass der Platz noch vor der Christkindlmarkt-Saison fertig sei. „Hier nimmt die Ortsmittegestaltung für Martinsried schon Gestalt an“, freute sich Peter Heizer, zweiter Bürgermeister. Denn die neue Gestaltung um die Kirche herum rücke den historischen Dorfkern in den Ort hinein. Am Martinsrieder Kirchplatz habe früher einmal das Herz des Ortes geschlagen, so Heizer. „Kirche, Maibaum und Wirtschaft sind hier an einem Fleck.“
Knappe halbe Million Euro für die Umgestaltung
Am Ende der Bauarbeiten werden sich die Baukosten auf eine knappe halbe Million Euro belaufen, wobei die Regierung von Oberbayern das Projekt im Rahmen der Städtebauförderung mit einem Betrag von mehr als 200.000 Euro unterstützen wird. Leise Kritik an der Umgestaltung kam während der Bürgerversammlung zwei Tage zuvor auf, als eine Anwohnerin den Kirchplatz als „unschönen Plattensee“ bezeichnete. Auch am Fest selber bemängelten Anwohner die fehlenden Parkplätze für Kirchbesucher und die Halterung für den Maibaum, die in die falsche Richtung zeige: „Die Schilder werden nicht zu sehen sein, wenn man durch den Ort fährt oder aus der Kirche kommt.“
Dritte Bürgermeisterin Anneliese Bradel wünschte sich mehr Grün am Platz mit Pflanzungen und Töpfen. „Der Kirchplatz ist wunderbar aufgewertet, aber für eine echte „Wohnzimmeratmosphäre“ ist es hier noch zu kahl.“ Heizer hielt dagegen, dass die Martinsrieder am Platz zusammenstehen und ratschen könnten, ohne ständig den Autos ausweichen zu müssen. „Hier hat Martinsried endlich eine Aufenthaltsqualität, die wir alle bisher vermisst haben.“
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