Marienplatz im Visier
Architekturwettbewerb zur Gestaltung des „Marienplatz-Magneten“ angelaufen
Betrachtet man den Pasinger Marienplatz als Herz des Stadtbezirks und denkt man sich das Herz als Motor des Kreislaufs, so wird schnell klar, wie wichtig eine lebendige Platzatmosphäre für Pasing ist. „Unser Marienplatz ist ein Kleinod mit einer herausragenden Geschichte und Architektur“, meinte Maria Osterhuber-Völkl vom Verein Pasinger Mariensäule e.V. und stellvertretende Bezirksausschussvorsitzende. „Bei jeder weiteren Gestaltung des Platzes muss dies unbedingt eine Rolle spielen.“
Diese Meinung teilen alle Fraktionen im Bezirksausschuss (BA). In einem gemeinsamen Forderungspapier an die Münchner Stadtverwaltung nahm das lokalpolitische Gremium Stellung zum nun anlaufenden Realisierungswettbewerb. Der zur Verfügung stehende Planungsraum umfasst die abzureißenden „Pappschachteln“ entlang der Planegger Straße über das 3.400 Quadratmeter große Areal zwischen Bodensee- und Institutstraße.
Dem Platz Leben einhauchen
„Der Marienplatz soll wieder in die Nähe des historischen Vorbildes gerückt werden“, erklärte Stadtrat Christian Müller bereits vor zwei Jahren. „Es soll mehr Raum für die Bürger entstehen. Doch ganz wichtig ist uns die Schaffung eines Magneten, der die Bürger zum Marienplatz holt und ein Gegengewicht zu den Arcaden schafft.“ Damals bekam Martin Bucher von Bucher Properties GmbH den Auftrag der Platzentwicklung.
Läden, Gastronomie, Büros, Wohnungen – ja; überdimensionierte Tiefgarage mit Autolift, Riesenmärkten, Appartementhotel – lieber nicht; so lautet das Credo des BA. „Wir müssen genau abwägen, was dem Platz gut tut. Die Platzgestaltung ist sicherlich eine besondere Herausforderung, auf die auch der Architekturwettbewerb Rücksicht nehmen muss“, betonte BA-Vorsitzender Romanus Scholz. Bis zum Oktober läuft nun der Architekturwettbewerb hinter verschlossenen Türen. „Danach sehen wir weiter“, so Scholz.
„Auf alle Fälle müssen wir mit dem Ergebnis 100 Jahre und mehr gut leben können“, so Osterhuber-Völkl. Deswegen seien Geduld und eine Schritt-für-Schritt-Realisierung bei der Platzgestaltung gar kein schlechter Rat. Ein kleiner Teil des Marienplatzes hat für sie bereits sein endgültiges Gesicht bekommen. „Die Mariensäule ist vollendet!“, freute sie sich über die nun angebrachte Widmung an der Säule für den ehemaligen Stadtpfarrer Monsignore Georg Schuster. „Er hat sich unglaublich für den Erhalt der Mariensäule eingesetzt und Zeit seines Lebens die Pasinger Identität beschworen. Niemand hat es in Pasing mehr verdient, dass an ihn erinnert wird.“
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