Machtlos gegen Bahnlärm?
Referat für Gesundheit und Umwelt sieht keine Eingriffsmöglichkeiten
Mit Bürgeranliegen und Anträgen bei der Bürgerversammlung hat sich ein Anlieger der Lichtenfelser Straße bereits mehrfach an den Bezirksausschuss (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied und an die Landeshauptstadt München gewandt, um eine „Minimierung des Bahnlärms Lichtenfelser-/Leienfelsstraße“ in Neuaubing zu erreichen. Der Bahnlärm entlang dieser Straßen habe in letzter Zeit enorm zugenommen. „Die Nachtruhe wird dermaßen oft unterbrochen, dass es keine Freude mehr ist, dort zu wohnen. Auch tagsüber sprengt es inzwischen den Rahmen des Hinnehmbaren“, beschwert sich der Bürger und fragt: „Wann wird endlich ein Schallschutz an der Bahnstrecke installiert?“.
Fahrplan ausgedünnt
Nun lag bei der jüngsten BA-Sitzung eine Antwort des Münchner Referates für Gesundheit und Umwelt (RGU) vor, das vom Unterausschuss Planung als Unterrichtung zur Kenntnis genommen wurde, das allerdings nur einige Punkte der Beschwerdeschreiben behandelt. Man habe die Anfrage des Anliegers an die zuständige DB Netz AG weitergeleitet mit der Bitte um Prüfung und Stellungnahme, so das RGU.
So habe der Beschwerdeführer sich beklagt, dass alle Züge bei der Sanierung der Ingolstädter Strecke an der Lichtenfelser Straße vorbeifahren würden. Hierzu führte die DB folgendes aus: „Bei Gleissperrungen wegen Bauarbeiten auf der Strecke München – Ingolstadt werden nicht grundsätzlich alle Züge umgeleitet. Selbstverständlich wird dann der Fahrplan ausgedünnt und Züge umgeleitet. In der Regel werden diese Züge über Augsburg, also die Strecke München – Augsburg umgeleitet.“ Nur im Störungsfall auf dieser Strecke würden kurzfristig vereinzelt Züge über die Geltendorf nach Augsburg verkehren.
Quietschende Schranke
Zur Klage über die quietschende Schranke an der Hellensteinstraße, lautet die Antwort der Bahn, dass dieses Problem bekannt sei: „Ursache sind in den Schrankenantrieben Stahlfedern in Metallgehäusen, die mehrmals jährlich geschmiert werden. Erfreulicherweise können wir Ihnen mitteilen, dass ab 16. August 2011 die Schrankenanlage durch eine neue, moderne Anlage ersetzt wird.“ Dann sei das Problem der quietschenden Schranken beseitigt.
Beim Punkt „Bahnlärm“ bemängelt der Anwohner zwar „ausgefahrene Gleise, schwere Dieselloks und Hupen beim Vorbeifahren“, hier „vermutet“ die DB Netz AG jedoch lediglich Lärm durch die Bahnsteigarbeiten am Haltepunkt Leienfelsstraße: „Die Erneuerung der Bahnsteigfläche stadtauswärts durch DB Station & Services ist abgeschlossen. Ab September 2011 wird dann die Bahnsteigfläche stadteinwärts erneuert.“ Und das RGU schließt sein Schreiben: „Abschließend möchten wir nochmals betonen, dass der zuständige Baulastträger für Bahnanlagen des Bundes die Deutsche Bahn AG ist. Der Stadt München als kommunaler Behörde stehen hier keine öffentlich rechtlichen Eingriffsmöglichkeiten zu Verfügung.“
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