Freies WLAN
In Germering kommt man kostenlos ins Netz
Seit einem halben Jahr wird die Stadtbücherei an der Stadthalle von einer ganz neuen Klientel genutzt. Viele junge Leute, aber auch Asylbewerber finden sich in den Räumen ein. Der Grund sind allerdings nicht die vielen schönen Bücher, sondern das kostenlose WLAN. Der freie Internetzugang ist ein Service, den die Bücherei gerne anbietet. Sogar wenn in den vergangenen Wochen die Bücherei geschlossen hatte, drückten sich die Smartphone-Nutzer an die Fensterscheiben. „An einer bestimmten Stelle bekamen sie auch von draußen ein Netz“, hat Bibliothekarin Christine Förster-Grüber festgestellt.
Das ist seit kurzem nicht mehr nötig. Die technischen Vorrichtungen sind installiert worden. Rund um die Stadthalle, am Therese-Giehse- und am Marktplatz kann man nun ebenfalls ins Internet. Der neue Zugang ist zeitgleich mit der Geburtstagsfeier zur Stadterhebung zugänglich gemacht worden. Er ist quasi ein Geburtstagsgeschenk der Stadt an ihre Bürger. „Das WLAN wird sehr gut angenommen“, hat Amtsleiterin Dagmar Hager festgestellt. „Wir haben hohe Zugangszahlen und bekommen viel positives Feedback“, freut sie sich. Auch im Germeringer Rathaus und auf dem Rathausplatz gibt es einen solchen Hotspot. Hier können die Besucher in den Aufenthaltsbereichen ins Netz gehen. Das ist praktisch, wenn man in der Behörde warten muss oder zusätzliche Informationen über Tablet oder Smartphone sucht.
Weitere Hotspots sollen folgen
Und es sollen noch mehr Hotspots kommen. Die Germeringer Stadträte haben schon vor einiger Zeit beschlossen, Standorte für einen kostenlosen Internetzugang zu prüfen. Vor allem an belebten Plätzen wäre das angebracht, um die Verweildauer und die Aufenthaltsqualität noch zu steigern und vor allem mehr Jugendliche in die Stadt zu locken. Das hofft zumindest die Germeringer SPD, die im vergangenen Jahr einen Antrag zum Thema „freie WLAN-Zugänge in Germering“ in den Stadtrat eingebracht hatte, der dann auch angenommen wurde. Ideen für die Standorte der Hotspots gab es auch schon: Mehrgenerationenhaus Zenja, Freibad, Eishalle, Untere Bahnhofstraße, Otto-Wagner-Straße – um nur einige zu nennen und natürlich der Kleine Stachus. So schnell wie bei der Stadtbücherei geht es aber an den anderen öffentlichen Stellen nicht. „Die Standorte werden nach und nach realisiert“, erklärte Hager. So müssen teilweise die Anschlusskabel verlegt und Verträge mit Providern geschlossen werden. „Am Kleinen Stachus haben wir jetzt endlich einen Telefonanschluss bekommen“, freute sich Hager. Die Kabel selbst sind im Zuge der Sanierung verlegt worden. Jetzt dürfte es nicht mehr lange dauern, bis sich die Bürger ins Netz einwählen können.
In der Stadthalle selbst gibt es zwar auch WLAN, aber nicht für die Allgemeinheit. Tagungskunden oder Künstler bekämen aber auf Anfrage das Wlan-Passwort. „Das Netz könnte zusammenbrechen, wenn zu viele gleichzeitig WLAN-Surfen“, erklärte Stadthallenmitarbeiter Chris Frenzel.
Ungefähr 500 Euro kostet es, einen Hotspot technisch und softwaremäßig einzurichten. Dazu kämen rund 100 Euro für einen Betreiber. Kosten, die die Verwaltung in den Haushalt eingearbeitet hat. Die Stadt möchte aus haftungsrechtlichen Gründen nämlich nicht selbst als Provider fungieren. Dank eines neuen Gesetzes ist das Haftungsrisiko beim öffentlichen WLAN sowieso gefallen. „Das könnte die Sache mit den Hotspots eventuell beschleunigen“, hoffte Hager.
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