„Eines nach dem anderen“
Der Bezirksausschuss unterstützt die Idee einer gemeinsamen Bezirkssportanlage mit Moosach
Eine gemeinsame Bezirkssportanlage mit Moosach ist eine gute Sache – soweit ist man sich im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) einig. In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde über einen Antrag von Gabriele Hartdegen (CSU) diskutiert, in dem sie die Landeshauptstadt München aufforderte, als Alternative zu den bisherigen Planungen für Sport- und Freizeitanlagen die Errichtung einer gemeinsamen Bezirkssportanlage für Moosach und Allach-Untermenzing im Gebiet südlich der Ludwigsfelder Straße und Am Neubruch zu prüfen. Die Einrichtung einer Bezirkssportanlage sei eine langjährige Forderung der örtlichen Vereine und der beiden Bezirksausschüsse.
„Als Standort für eine Bezirkssportanlage in Moosach ist seit vielen Jahren das Gebiet nördlich der Saarlouiser Straße in der Diskussion“, betonte die Kinder- und Jugendbeauftrage des BA 23. „Durch die heranrückende Wohnbebauung mit der Trinklsiedlung im Nord-Westen und der nordöstlich geplanten Wohnsiedlung ergeben sich Nutzungskonflikte.“ Diese beziehen sich laut Hartdegen auf die Grundstücks- und Lärmsituation, „die die Errichtung einer Bezirkssportanlage am Standort Saarlouiser Straße mit sich bringt und dadurch erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht.“
„Flächenbedarf gedeckt“
Das Gebiet südlich der Ludwigsfelder Straße und Am Neubruch sei derzeit im Flächennutzungsplan als Industriegebiet beziehungsweise als sogenannte Ver- und Entsorgungsfläche ausgewiesen. „Rund um den Wertstoffhof Am Neubruch befinden sich großflächige Grundstücke, die sich im Eigentum der Landeshauptstadt München befinden“, so Hartdegen weiter. „Der Flächenbedarf wäre damit überwiegend gedeckt.
Südlich an diese Fläche schließt sich, abgegrenzt durch eine Grünfläche, das Wohngebiet der Trinklsiedlung an. Südöstlich sollen weitere Wohnungen entstehen. Deshalb bietet sich die Festsetzungen des Flächennutzungsplans ohnehin zur Überprüfung an.“ Der Standort südlich der Ludwigsfelder Straße und Am Neubruch wäre zudem von beiden Stadtbezirken gut zu erreichen. „Da eine gemeinsame Nutzung der Bezirkssportanlage durch zwei Stadtbezirke auch wirtschaftlich vorteilhaft wäre, ist eine Bezirkssportanlage an diesem Standort eine Alternative zu den bisherigen Planungen, die ernsthaft geprüft werden sollte“, erklärte Hartdegen weiter.
„Wichtiges Thema“
„Eine Bezirkssportanlage ist ein wichtiges Thema“, betonte auch Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums. Die CSU-Stadträtin hatte hierzu Ende vergangenen Jahres schon einen eigenen Antrag in den Stadtrat eingebracht. Der vorgeschlagene Standort an der Ludwigsfelder Straße sei eine Überlegung wert, „zumal das Industriegebiet dann vielleicht schneller in ein Gewerbegebiet umgewandelt wird.“ Und Falk Lamkewitz (Grüne) ergänzte: „Die Idee, an der Ludwigsfelder Straße / Am Neubruch eine Bezirkssportanlage zu errichten, finde ich durchaus charmant. Allerdings sollte die Stadt von Grund auf diesen Flächennutzungsplan ändern und das Ganze in ein Gewerbegebiet umwandeln.“
Kainz wies dennoch daraufhin, dass „nichtsdestotrotz zuerst der Standort am Teplitzer Weg geprüft werden soll. Erst wenn das nichts einbringt, kann man den Standort an der Ludwigsfelder Straße prüfen.“ Pascal Fuckerieder schlug vor, den Antrag aus diesem Grund zurückzustellen. „Wir sollten tatsächlich erst die Prüfung für den Teplitzer Weg abwarten“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Wir halten den Standort an der Ludwigsfelder Straße für gut, sind aber der Meinung: eines nach dem anderen.“
Ähnlich sieht dies auch sein Parteikollege Fritz Schneller: „In Moosach ist ein ähnlicher Antrag zurückgestellt worden. Dass wir nun einen eigenen Antrag stellen, würde ich nur ungern machen.“ Und Henning Clewing (FDP) sagte: „Einen Antrag für eine gemeinsame Bezirkssportanlage, die von zwei Stadtbezirken genutzt wird, sollte auch gemeinsam gestellt werden.“ Falk Lamkewitz wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man sich nicht grundlos mit dem Nachbarbezirk anlegen müsse. Das Gremium hat den Antrag nun zurückgestellt. Dies haben die Mitglieder des BA 23 in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen. „Grundsätzlich befürworten wir eine gemeinsame Bezirkssportanlage mit Moosach“, so Kainz.
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