"Wir lassen nicht locker"
Verkehrsberuhigung als großes Thema vieler Initiativen in Pasing-Obermenzing
Zwar spielte der internationale Parking Day am vergangenen Freitag eher in der Münchner Innenstadt und weniger in den äußeren Stadtbezirken eine Rolle, doch nutzte die Interessengemeinschaft Offenbach-/Meyerbeerstraße e.V. (IGOM) den Tag, um auf die Lage der Wohnviertel aufmerksam zu machen. Mit Bierbänken, Gartenstühlen, Sonnenschirmen sowie Kaffee und Kuchen stellte die Initiative trotz rauschendem Freitagsverkehr eine gemütliche Atmosphäre an der Meyerbeerstraße her und stand Passanten für Fragen Rede und Antwort.
„Wir begehen heute nicht nur den Parking Day, sondern feiern auch 50 Jahre Bürgerinitiative hier in der Meyerbeer- und Offenbachstraße“, so Maria Ecke-Bünger vom IGOM-Vorstand. „Denn so lange kämpfen die Anwohner bereits für eine Verschmälerung der Straße und für eine wirksame Verkehrsberuhigung.“
50 Jahre Bürgerinitiative
Die Väter und Verwandten von Simon Erber und Hannes Süß gehörten seit Beginn zu den Mitstreitern. „Ich setze das Werk meines heute 86-jährigen Vaters fort“, meinte Süß. „Anfang der sechziger Jahre sind wir hierher gezogen. Damals gab es nur eine Holzbrücke über den Kanal. Erst mit der Olympiade 1972 wurde die Straße in diesen Ausmaßen ausgebaut. Das war von Anfang an unnötig und zog viel zu viel Durchgangsverkehr an.“
Auch Erber erinnert sich gut an den explosionsartig gestiegenen Verkehr. „Wir mussten alle einige Meter von unseren Grundstücken abgeben, damit die Straße so breit gebaut werden konnte.“ Beide sind Mitglied in der neu gegründeten IGOM, die insgesamt schon knapp 400 Mitglieder zählt. Größte Erfolge der IGOM waren das Tempolimit in der Offenbach-/Meyerbeerstraße, das nächtliche LKW-Durchfahrverbot und die Sprunginsel auf der Marsopbrücke. „Tempo 30 ist schon ein Gewinn für das Wohnviertel“, meinte Vorstandsmitglied Johannes Paula.
Baupläne für Paul-Gerhardt-Allee bis 1. Oktober einsehbar
„Wir streben auch eine Fahrbahnverschmälerung auf sechs Meter an und haben dafür bereits abmarkiert. Das KVR hatte dies genehmigt.“ Die sechs Meter würden genau ausreichen, dass sich zwei Busse begegnen können. „Es klappt gut, das zeigt der heutige Tag", so Paula.
Außerdem steht das Ringen um ein schlüssiges Verkehrskonzept im Paul-Gerhardt-Wohngebiet an, ergänzte Ecke-Bünger. „Wir brauchen unbedingt einen S-Bahn-Halt sowie eine Verkehrsverbindung in Richtung Landsberger Straße. Sonst fließt der ganze Verkehr in unsere Gebiete ab. Da lassen wir nicht locker und hoffen, dass uns viele Bürger dabei unterstützen.“ Im Moment läuft noch das Auslegungsverfahren für die Baupläne. Diese sind noch bis 1. Oktober im Referat für Stadtplanung und Bauordnung in der Blumenstraße 28 b (Hochhaus), im Erdgeschoss, Raum 071 zur Einsicht und Einspruchnahme offengelegt.
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