„Easy“ zum Nachbarn
Bustangente von Fürstenried-West nach Germering seit 14. Dezember in Betrieb
Endlich gibt es eine Busverbindung, die im westlichen Raum Münchens Landkreise, Gemeinden und auch verschiedene Nahverkehrsmittel miteinander verbindet. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember startete die Buslinie 260 von der U-Bahnstation Fürstenried-West bis zum S-Bahnhalt Germering-Unterpfaffenhofen. Zum Startschuss versammelten sich Vertreter der Landkreise München und Fürstenfeldbruck, die Bürgermeister der Würmtalgemeinden und Germerings sowie MVV-Vertreter und Gemeinderäte.
Landrat Christoph Göbel freute sich über die Gelegenheit, nun schnell und unkompliziert in die Nachbargemeinden zu kommen. „Ab heute sind drei Landkreise und viele Gemeinden bestens vernetzt. Das soll der erste Schritt für einen weiteren Ausbau des Nahverkehrsnetzes sein.“ Göbel nannte die neue Verbindung eine „Attraktivitätslinie“, die Bürgern das Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtere. „Wir folgen nicht der Nachfrage, sondern schaffen ein Angebot, dem die Nachfrage der Bürger folgen kann“, so Göbel.
Attraktivitätslinie zwischen S- und U-Bahn
Doch nicht jeder ist glücklich mit der neuen Verbindung, wie schon auf der Bürgerversammlung in Planegg deutlich zum Ausdruck gekommen war. Denn die Sammelfunktion und die nahen Bushaltestellen sind weggefallen. „Das ist uns bewusst“, so der Landrat. „Die neuen Möglichkeiten mit liebgewonnenen Fahrgewohnheiten zu verbinden, ist ein Spagat, dem wir uns stellen müssen.“
Johann Wieser, stellvertretender Landrat aus Fürstenfeldbruck, betonte, die gesamte Region München profitiere „enorm“, weil der „ÖPNV München-Land sein Angebot um 26 Prozent“ erweitert habe. Auch der Bürgermeister von Neuried, Harald Zipfel, und der zweite Bürgermeister von Germering, Wolfgang Andre, freuten sich, weil ihre Gemeinden nun über bessere Anbindungen verfügen. In Zukunft fährt der Bus 260 in einer knappen halben Stunde zwischen Fürstenried-West und Unterpfaffenhofen, „wofür wir früher mehr als 50 Minuten gebraucht haben“, so Andre. Auch mit dem Takt zeigten sich alle Anwesenden höchst zufrieden.
Großzügige Landkreise
Von Montag bis Freitag fährt der Bus am Tag alle 20 Minuten, nachts und am Wochenende beträgt der Takt 30 Minuten. Für die Finanzierung des Busausbaus zahlt der Landkreis München fast sechs Millionen Euro mehr. Die Betriebskosten belaufen sich laut ÖPNV-Landkreisleiter Günter Menzl insgesamt auf 22 Millionen Euro für 2015. Der Landkreis Fürstenfeldbruck schieße 170.000 Euro dazu, so Hermann Seifert.
„Es ist bundesweit äußerst selten, dass so viel Geld für den Ausbau von Buslinien in die Hand genommen wird“, lobte MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag. „Wir als MVV haben eine Optimierungsfunktion, mit der wir es nicht allen recht machen können. Nun hoffen wir auf eine breite Zustimmung, damit in Zukunft keine warme Luft transportiert wird.“
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