Keine Schlafstadt zu Füßen des Hochhauses
Ergebnisse des Bürgerwerkstatt zum Campus Süd im Bezirksausschuss vorgestellt
Es ist ein großes Projekt, das da im Münchner Süden geplant ist: Wohnungen, Geschäfte, Flächen für Büros Dienstleistungen sollen unter anderem auf dem ehemaligen Siemensgelände zwischen Baierbrunner Straße, Hofmannstraße und Siemensallee entstehen. Um den Planungsprozess möglichst transparent zu halten, sollen die Bürger in einem stärkerem Rahmen an der Planung beteiligt werden als das gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Münchner Stadtrat fasste im vergangenen Dezember einen entsprechenden Beschluss. Im Februar wurde eine Bürgerwerkstatt veranstaltet, deren Ergebnisse Anina Bühler vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung nun dem Bezirksausschusses (BA) 19 vorstellte.
Neuer Treff im Hochhausfoyer?
Rund 130 Bürger waren zu der Werkstatt in die Siemenskantine gekommen. Dabei war auch eine Besichtigung des ehemaligen Siemenshochhauses, das im Besitz der Hubert Haupt Immobilien Holding ist, möglich. "An verschiedenen Thementischen wurden Städtebau, Hochhaus und Freiraum sowie Mobilität und das Wohnen im Quartier diskutiert." Dabei habe sich gezeigt, dass die Bürger keine Hochhausskyline wünschen. Eine Mehrheit der teilnehmenden Bürger könne sich eine überwiegende Nutzung als Wohngebäude für das Hochhaus vorstellen, so die Referentin. Dabei solle auf eine gute soziale Mischung der Bewohnerschaft geachtet werden. In den unteren Geschossen des Gebäudes seien soziale Einrichtungen, Praxen und Geschäfte gewünscht. Das Foyer des Baus könne etwa für Nachbarschaftstreffs oder einen Bürgersaal genutzt werden.
Bühler betonte: "Das Planungsziel des Eigentümers ist die Umnutzung des Gebäudes als Wohnhochhaus, kein Neubau." Zudem seien von Investorenseite bereits Nutzungen wie Gastronomie und Kindertagesstätte geplant. Weiterer Wunsch der Öffentlichkeit: Die Belebung des Platzes vor dem Hochhaus. "Es sind Orte zur Kommunikation gewünscht", sagte BA-Mitglied Beate Meyer (CSU). "Das Areal soll keine Schlafstadt werden, sondern ein Raum zum Treffen."
Hofmannstraße nicht öffnen
Wichtig, so Bühler weiter, sei den Bürgern zudem, dass kein Durchgangsverkehr auf dem Gelände entsteht. Die Hofmannstraße in Richtung Süden zur Siemensallee solle nicht für den Verkehr freigegeben werden. Dies solle als Vorgabe in die Wettbewerbsauslobung weitergegeben werden.
Jahre der Planung stehen bevor
Wie geht es nun weiter mit dem Siemensgelände? Voraussichtlich Ende September dieses Jahres wird der Stadtrat Eckdaten für das Gebiet beschließen. Anschließend wird ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb ausgelobt. Dazu gehören auch die Planungen zur Umnutzung des Siemenshochhauses. "Das wird rund sechs Monate dauern", schätzte Bühler. Das darauf folgende Bebauungsplanverfahren werde einige Jahre in Anspruch nehmen.
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