Kein Zweiklassen-Martinsried!
Thema Verkehr dominiert die Bürgerversammlung Planegg
Zur diesjährigen Planegger Bürgerversammlung konnte Bürgermeisterin Annemarie Detsch den rund 100 versammelten Bürgern ein rosiges Bild von der Gemeinde vermitteln. 2012 war nicht nur ein Jahr der vielen Jubiläen, wie das von Maria Eich, das der Musikschule Planegg-Krailling e.V., des Kulturfördervereins Würmtal e.V. oder das von Musica Sacra e.V. In den vergangenen Monaten sind zudem eine Reihe wichtiger Gemeindevorhaben angestoßen oder weiter gebracht worden.
Das fast fertige Kinder- und Familienzentrum gehört dazu oder auch die Ortsmitteplanungen für Martinsried. Dazu könnte noch im Dezember mit einem Durchstoß der U-Bahn-Verhandlungen gerechnet werden, wie Detsch andeutete. Denn dann sei ein Spitzengespräch mit allen Beteiligten anberaumt. Trotz vieler Investitionen steht die Gemeinde nach wie vor schuldenfrei da, so dass die nun folgenden großen Umgestaltungen in Martinsried, Steinkirchen und Planegg mit gutem Gewissen angegangen werden könnten.
Entscheidung im Frühjahr
Die Bürgerdiskussion drehte sich allerdings weniger um das Erreichte in der Gemeinde und neue Bauprojekte, sondern fast ausschließlich um den innerörtlichen Verkehr und den Neubau der Staatsstraße 2063, der durch die aktuellen Pläne Gräfelfings Gestalt annimmt. Ein Martinsrieder fragte in die Runde: „Warum wehrt sich Planegg gegen die St 2036 neu? Der Lkw-Verkehr würde dadurch sinken.“ Ein weiterer forderte ein Rats- oder Bürgerbegehren, um die Stimmungslage für den Neubau festzustellen.
„Wir wollen kein Zweiklassen-Martinsried mit einem verkehrsberuhigten Teil und einem mit Durchgangsverkehr“, betonte er. „Der Verkehr soll ganz raus aus dem Ort.“ Sonst gebe es später ein Martinsried und ein Martinsruh. Besonders der LKW-Verkehr störe die Anwohner, meinte ein Bürger. „Wenn bei uns in der Röntgenstraße ein 40-Tonner vorüber fährt, wackeln die Wände.“
Ein generelles Durchfahrverbot für LKWs werde sich nicht durchsetzen lassen, schränkte Sigfrid Janscha von der Planegger Polizei ein. Bezüglich einer Umgehungsstraße bat Bürgermeisterin Detsch um etwas Geduld. In den kommenden Monaten werde im Auftrag des Gemeinderates eine Verkehrssimulation vorgenommen, die zeigen soll, welche Auswirkungen die Gräfelfinger Straßenbaupläne auf Martinsried hätten. „Im Frühjahr können wir mit einem Ergebnis rechnen“, antwortete Detsch. „Dann bekommen Sie unsere Pläne vorgestellt.“
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