Hotel wird gebaut
Hotelbau in der Geyerspergerstraße von der LBK genehmigt
Ein Hotel inmitten eines Wohngebiets? Für viele Laimer passt das nicht zusammen. Die Lokalbaukommission (LBK) aber sieht das anders und argumentiert, dass Beherbergungsbetriebe im Allgemeinen Wohngebiet unter bestimmten Voraussetzungen ausnahmsweise zu genehmigen seien. Der geplante Hotelbau in der Geyerspergerstraße erfülle diese Voraussetzungen und werde daher genehmigt. Damit steht nun fest: Entgegen der dringenden Empfehlung des Laimer Bezirksausschusses (BA 25) und gegen den Wunsch vieler Nachbarn, wird das Hotel in der Geyerspergerstraße 29 gebaut.
LBK sieht kein Störungspotential im Hotelbetrieb
Ein sogenanntes Hotel Garni soll künftig das freistehende Haus in der Geyerspergerstraße 29 ersetzen. Geplant ist ein Beherbergungsbetrieb mit acht Hotelzimmern, Fitnessbereich und Tiefgarage. Vehement hatte der Laimer BA das Bauvorhaben im Vorfeld abgelehnt: „Weil dort eine Maximalbebauung angestrebt wird und ein gewerblicher Hotelbetrieb in einem ansonsten reinen Wohngebiet das soziale Gefüge stören und eine unzumutbare Lärmbelästigung bedeuten würde", hieß es dazu vom Unterausschuss Bau im Laimer BA.
Bis zuletzt widersprach der BA 25 einem Hotelbau im Wohngebiet und forderte eine deutliche Reduzierung der Baumasse, die Erhaltung des Gartenstadt-Charakters sowie eine Umplanung, „mit dem Ziel hier bezahlbaren Wohnraum zu schaffen". Und auch die Nachbarn wehrten sich gegen das geplante Hotel und sammelten im vergangenen Jahr Unterschriften und leiteten juristische Schritte ein. Die Proteste sollten jedoch weder den Bauherren noch die LBK umstimmen. „Es handelt sich bei insgesamt 8 Hotelzimmern und insgesamt 12 Betten um einen sehr kleinen Beherbergungsbetrieb, der einen Zubringer- und Abgangsverkehr der Hotelgäste mit großen Omnibussen nicht erwarten lässt. Durch das kleine Hotel entsteht somit für die umgebende Wohnbebauung kein Störungspotential, das über die reine Wohnnutzung eines Mehrfamilienhauses hinausgeht", erklärt die LBK. Nachbarliche Interessen und öffentlichen Belage seien hier vereinbar. Auch füge sich der geplante Bau in die Umgebung ein, das Maß des geplanten Neubaus halte sich an die in der Umgebung vorhandenen Gebäude.
Die Argumentation der LBK hält Anette Zöllner, Vorsitzende des UA Bau im Laimer BA für eine „Unverschämtheit". Und auch die Anwohner beklagen: „Die negativen Folgen für das Viertel sind nicht relevant. Der Bauherr hat mit allen Tricks sein Hotel/ Boardinghouse durchgebracht", erklärt eine Nachbarin. An der Entscheidung der LBK werde jedoch nun nicht mehr gerüttelt, da Anwalts- und Klagekosten nicht mehr zu tragen seien. So stehen nun der Abriss des bestehenden Hauses und der zeitnahe Bau des Hotels bevor.
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