Eine wirklich heiße Übung
Freiwillige Feuerwehr Großhadern simuliert Ernstfall
Dunkle Rauchwolken drangen am vergangenen Mittwochabend gegen 19.15 Uhr aus einem Wohngebäude in der Würmtalstraße. Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Großhadern rückte mit einer 18-köpfigen Mannschaft und entsprechender Gerätschaft an, um den Brand, der seinen Ursprung in einem Kellerraum hatte, zu löschen. Eine Person musste aus dem Brandraum gerettet werden, zwei weitere Leute wurden aus dem ersten Stock geholt und in Sicherheit gebracht.
Was sich so dramatisch anhört, war glücklicherweise nur ein gestelltes, realitätsnahes Szenario, eine sogenannte "heiße Übung". Der Begriff sagt schon aus, dass dabei tatsächlich ein Brand gelegt wird, den die Einsatzkräfte bekämpfen müssen. Auch die Rettung der vom Brand eingeschlossenen Menschen geht dabei so wirklichkeitsgetreu wie möglich vonstatten. Die beiden Personen, die aus dem Obergeschoss des Hauses befreit werden mussten, waren daher aus Fleisch und Blut: Zwei Kameraden der Feuerwehrleute hatten sich dafür zur Verfügung gestellt – darunter der Organisator des Einsatzes, Markus Stadler. Lediglich der im Keller direkt im Rauch liegende Verletzte war nicht echt, man hatte einen Dummy dafür verwendet.
Fast zweieinhalb Stunden dauerte der Einsatz, an dem auch Abteilungsführer Rene Mackiewicz und der stellvertretende Abteilungsführer Jan Scharringhausen beteiligt waren. Es wurde ein Fenster im Erdgeschoss eingeschlagen, um ins Haus zu gelangen und eine Leiter am Carport aufgestellt, über die die Retter von außen in den ersten Stock vordrangen.
Für die Freiwillige Feuerwehr Großhadern war es ein Glücksfall, dass das Haus an der Würmtalstraße 93 demnächst abgerissen werden soll und das damit beauftragte Unternehmen die Anfrage von Markus Stadler sehr positiv aufnahm. Abrissunternehmer Christian Twirdy, der die heiße Übung aus nächster Nähe mitverfolgte, war sofort vom Sinn einer heißen Übung überzeugt, die ja nicht gerade häufig möglich ist. Er sagte Markus Stadler zu, dass er auch bei zukünftigen Objekten an die Feuerwehr denken werde. Und auch die Stadt München besitzt Altbestände die in absehbarer Zeit Neubauten weichen sollen und sich für derartige Übungseinsätze hervorragend eignen würden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH