Umworbene Schüler
Bei der 2. Berufsinfomesse machten 90 Unternehmen mit
Interessiert beäugten zwei Schüler die für sie undefinierbaren Geräte am Stand der Firma CEWE. „Das ist eine Schnittmotorsteuerung und eine Lauflichtsteuerung“, erklärte Marko Panizic. Der Auszubildende ist in seinem letzten Lehrjahr zum Elektroniker für Geräte und Systeme. Den Germeringer Schülern erzählte er engagiert über seine Ausbildung. „Am besten ist es Praktika zu machen“, riet er den Unschlüssigen. Er selbst habe fünf Praktika absolviert bis er wusste, was er wollte. An diesem Nachmittag hatte er gemeinsam mit Ausbilderin Denise Sander Standdienst bei der Berufsinfomesse.
Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft des Gewerbeverbands und die Elternbeiräte hatten zum zweiten Mal den Berufsinformationsabend der Germeringer Schulen realisiert. Über 90 Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb, über die Bundeswehr, bis zum internationalen Konzern und namhaften Unternehmen wie BMW, Siemens, Webasto und der DLR – hatten das Schulzentrum in der Kreuzlinger Straße und am Masurenweg in ein riesiges Messegelände verwandelt. Die rund 1200 Germeringer Schüler, die teilweise ihre Eltern mitgenommen hatten, hatten die Qual der Wahl angesichts dieses Angebots. Die Ausbildungsbetriebe, Schulen, Universitäten und Akademien warben an ihren Ständen um die jungen Menschen mit Süßigkeiten, kleinen Werbegeschenken, Möglichkeiten etwas Auszuprobieren und vielen Informationen.
Azubis als Ansprechpartner
An den meisten Ständen waren Azubis oder Studenten, denen die Schüler ohne Hemmschwelle ihre Fragen stellen konnten, „Wir sind über jeden deutschen Studenten froh“, sagte Wolfgang Schlögelhofer, der sogar aus dem österreichischen Linz angereist war, um für die Johannes-Kepler-Universität zu werben. Der Student der Technischen Physik schwärmte von den Studienfächern, für die es keine Zugangsbeschränkung gibt, von den billigen Studentenwohnheimen und dem anregendem Campus-Leben.
„Heute suchen wir zur Abwechslung mal die Guten“, hieß es scherzhaft auf einem Flyer der Bundespolizei. An extra Schnuppertagen können sich Interessenten über den Beruf informieren, erfuhren die Interessenten.. Ein paar Schritte weiter räumte eine Friseurin mit den Vorurteilen einer geringen Bezahlung aus. „Als Friseur kannst du bis zu 3100 Euro verdienen ohne Meisterbrief“, stand in großen Lettern auf einem Plakat. An einem langhaarigen Probekopf konnten Interessenten gleich mal das Frisieren ausprobieren.
Praktika für Flüchtlinge
Ein umfangreiches Vortragsprogramm mit Themen wie „Wie finde ich ein gutes Praktikum?“, „Jurastudium – und was dann?“ oder „Mode, Management und mehr“ rundete die Veranstaltung ab. Sehr erfolgreich verlief auch eine Aktion des Gewerbeverbandes, um anerkannten Flüchtlingen Wege in eine Ausbildung zu zeigen. Mit Unterstützung des Integrationsbeauftragten der Stadt Germering, Manuel Leupold, wurde eine Gruppe von 13 Flüchtlingen durch die Ausstellung geführt, um Unternehmen kennen zu lernen, die gezielt auch nach Arbeitskräften mit Migrationshintergrund suchen. Dabei wurde einigen Flüchtlingen Praktikumsplätze angeboten. Im nächsten Jahr soll die Veranstaltung wiederholt werden.
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