Lernen im Container
Schweppe sagt Übergangslösungen für Aubinger Schulen zu
Ein ungewohntes Lob gab es bei der letzten Ausschusssitzung des BA 22 für Rainer Schweppe. Die Bürgervertreter richteten einen Dank für die „sehr großzügigen Übergangsmöglichkeiten“ an den städtischen Schulreferenten. Von Jahr zu Jahr sind die Klagen immer drängender und die Schulleiter im Stadtbezirk 22 immer verzweifelter geworden. Es fehlten Klassenzimmer, Mensen, Aufenthaltsräume für Ganztagsklassen oder Horte. Elterngespräche fanden in Fluren statt, für Übergangsklassen gab es keine Räume, sogar Abstellkammern mussten zu Klassenräumen umfunktioniert werden. Die Situation hatte sich im vergangenen Jahr noch zugespitzt als Anträge auf provisorische Schulcontainer abgelehnt worden waren in Hinblick auf die neuen Schulen in Freiham. Diese existieren freilich erst auf den Plänen der Architekten, die derzeit an dem Wettbewerb teilnehmen, und sind frühestens 2017 fertig.
„Dramatisch“ hatte der BA die Situation bezeichnet und einen dringenden Fragekatalog an Schweppe geschickt und dann in einem gemeinsamen Gespräch die Notlage eindrucksvoll geschildert. Der Appell blieb nicht ungehört. In einer 21-seitigen Präsentation hatte der Stadtschulrat Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und Zugeständnisse gemacht. „Endlich gibt es konkrete Aussagen“, freute sich Franz X. Federmann, Vorsitzender des Schul-Unterausschusses. So sagte das Schulamt zu, dass bei allen Planungen und deren Umsetzungen stets eine ganztägige Betreuung der Schüler berücksichtigt werde.
Raumnot ein wenig mildern
Um die Grundschule in der Limesstraße zu entlasten, sollen Schulcontainer aufgestellt werden, in denen zwei Klassenzüge, die Ganztagskinder und eine Mensa untergebracht werden können. Auch die Grundschule Schubinstraße bekommt einen Container für eine Klasse, die Mensa und den Ganztag. Da die Schule bereits einen Platz und Anschlüsse vorschlagen konnte, kann dieses Provisorium schnell realisiert werden. Langfristig soll es einen Neubau geben. Die Schüler der Grundschule Gotzmannstraße werden ab September 2016 einen Schulpavillon bekommen. Die Schulleiter der Grund- und Hauptschule an der Wiesentfelser Straße werden einen Pavillon mit vier Klassen bekommen und damit die Raumnot ein wenig mildern können.
Alle Forderungen wurden aber nicht erfüllt. So fehlt die Mensa für die Grund- und Hauptschule Wiesentfelserstraße. Die Grundschule Ravensburger Ring bekommt zwar einen Erweiterungsbau für fünf Klassenzüge (bis 2018), aber bis dahin hätte sie ebenfalls einen Schulpavillon benötigt. Einzig an der Mittelschule Reichenaustraße gab es keine Klagen. Die Schule wird derzeit saniert.
Und dann gibt es noch ein Problem: „Wir können nicht Flüchtlinge mit teilweise vielen Kindern aufnehmen, wenn wir weder Räumlichkeiten für Betreuung von Kleinkindern und Förderklassen schaffen noch Fach- und Lehrkräfte bekommen“, betonte Federmann. Nach den Zusagen möchte der Bezirksausschuss die Realisierung überwachen. „Eine Termin-/Ereignis-Matrix ist in Arbeit“, sagte Federmann. Und wenn sich neue Anforderungen ergeben, dann möchte der BA „sofort reagieren“.
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