Erste Ganztagsklasse aus ABC-Schützen
Grundschule Bergmannstraße – Vorreiter im Stadtbezirk
„Verbringen Kinder durch Ganztagsbetreuung viel Zeit an der Schule, sind sie pädagogisch gut betreut und können gezielt gefördert werden", betonte Friedrich Fichtner, Schulleiter der Grundschule an der Bergmannstraße 36. Die Einrichtung von Ganztagsklassen kann eine Schule nicht alleine stemmen. Hilfe von aus der Politik und dem Schulamt hatte der Schulleiter sich erbeten und auch erhalten.
Zum Dank hatte Fichtner seine Helfer nun zu einem Treffen geladen, anlässlich des Starts der Ganztagsbetreuung. Gekommen sind sie alle, beispielsweise Margot Degen, die im Auftrag der Regierung Oberbayerns Ganztagsangebote für Grund- und Mittelschüler koordiniert, ebenso Hans-Jürgen Stein, Verwaltungsdirektor vom Referat Bildung und Sport, Schulamtsdirektorin Beate Eckert-Kalthoff, sowie die Vorsitzenden vom Bezirksausschuss der Schanthalerhöhe, Sibylle Stöhr und Thomas Hofstätter. Hofstätter hatte die Einrichtung einer Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bereits seit rund einem Jahrzehnt vorangetrieben. Sein Verdienst sei es vor allem, dass die Idee nun Realität ist, betonten alle Anwesenden.
Besuch von Staatssekretär Eisenreich
Als besondere Ehre betrachtete Schulleiter Fichtner den Besuch von Georg Eisenreich (CSU), Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Dieser begrüßte die Einrichtung der ersten gebundenen Ganztagsklasse auf der Schwanthalerhöhe, betonte die große Bedeutung des neuen Angebots für die Schule und den Stadtbezirk und erbat sich Auskunft über die weiteren Planungen.
„Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro hat die Stadt München für die kommenden fünf bis sieben Jahre im Budget eingeplant, um Neubauten und Generalsanierungen von Schulen zu finanzieren", berichtete Verwaltungsdirektor Stein. In die Pläne einbezogen ist das wunderschöne, aber durch sein Alter mittlerweile angegriffene Gebäude der Bergmannschule. Derzeit wird das Dach repariert, weshalb der Bau derzeit rundum eingerüstet ist. Danach sollen die Toiletten saniert werden. Geprüft wird derzeit, ob der Anbau an der Ecke Kazmairstraße, in dem sich derzeit Sport- und Schwimmhalle befinden, saniert oder besser abgerissen und neu gebaut werden soll. Platz fände im Neubau nämlich eine Zweifach-Turnhalle und eine richtige Mensa. Realisieren ließe sich dies im Lauf der nächsten fünf Jahre, rechnete Stein vor.
Klare Struktur aus Lernen, Ruhe und Spiel
Vom Montag bis zum Donnerstag sind die Kinder zwischen 8.00 und 15.30 Uhr in der Schule. Ihre Tage sind klar strukturiert, auch innovative Unterrichtsformen und Projektarbeiten sind nun möglich. Stunden mit konzentriertem Lernen, üben und gezielter Förderung wechseln sich ab mit Freizeit, Ruhe und Spiel. Wichtig war Fichtner, dass den Kleinen Räume zur Verfügung stehen, in denen sie sich gerne aufhalten und sich wirklich wohl fühlen. Im hinteren Teil des Klassenzimmers steht zum Ausruhen nun eine Sofaecke.
Das gemeinsame Mittagessen nehmen die 25 ABC-Schützen derzeit noch im Klassenzimmer ein. Komfortabler wird's ab Oktober – dann sollen Küche und Speiseraum fertig sein. Freitags gehen die Kids bereits um 12.20 Uhr heim. Und auch während der Ferien findet keine Betreuung an der Schule statt. „Das dürfte der Hauptgrund sein, dass das Angebot zwar gut angenommen wurde, die Nachfrage jedoch nicht so stark wie erwartet war", erklärte Fichtner: „Denn berufstätige Eltern benötigen die Betreuung möglichst auch während der Schulferien. Wer hat schon pro Jahr zwölf Wochen Urlaub?"
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