Auf Reisen in die ferne Mongolei
Interkulturelle Kooperation der Mittelschule Lochham und der Gräfelfinger Schule der Phantasie
Die diesjährige Kunstkooperation zwischen der Mittelschule Lochham und der Schule der Phantasie führte die Neuntklässler in die entfernte Mongolei. Mit einer Film- und Musikeinführung von Ochmaa Göbel über ihre Heimat, über die Geografie, Geschichte und Traditionen des Landes wurden die Neuntklässler schon am Anfang der einwöchigen Kunstaktion auf das unbekannte Land eingestimmt. „Außerdem haben wir als Schule schon Kontakt zu einer mongolischen Gesamtschule in Bornuur in der Ostmongolei gehabt“, erklärte die Klasslehrerin Gabriele Listl.
Die mongolische Gemeinde war mit einer Kontaktanfrage auf den Landkreis München zugekommen und strebte vor allem einen Kulturaustausch an. Mit den entstandenen Kunstwerken haben sich die Neuntklässler dieser fremden Kultur schon sehr gut nähern können, meinte Listl weiter. „5.000 Einwohner und 90.000 Tiere – das kennzeichnet die Gemeinde Bornuur.“
Multikulti: Postkarten und Reisebücher
Jeder Jugendliche habe drei Stempel über das Gehörte anfertigen können. Diese seien in einen „Stempelpool“ gekommen. „Daraus hat sich jeder für sein eigenes Piktogramm artiges Reisebuch in Drucktechnik bedienen können“, erklärten Lilli Plodeck und Ulli Görg von der Schule der Phantasie. Auch Postkarten seien entstanden. „Es war total kreativ, wir hatten viele Möglichkeiten zum Gestalten“, meinte Markus. „Die Stempel waren alle gleich. Und die Bücher sind total verschieden geworden.“
„Ich fand es krass, wie die Leute dort leben mit so vielen Tieren und so wenigen Menschen“, meinte Chiara. „Wir haben uns vorgestellt, wie wir dorthin reisen und was wir alles brauchen. Vergleiche zu hier sind einfach schwierig.“ Das Beste sei, dass die Klasse außerhalb der Schule arbeiten konnte. „Hier im Atelier war gleich eine andere Atmosphäre“, so Sebastian. „Das hat mir gut gefallen.“
Kunstaustausch ohne Worte
Für Plodeck und Görg habe sich die Woche mehr als gelohnt. „Wir wollten schon lange ein interkulturelles Projekt über alle Grenzen hinweg durchführen. Mit den Neuntklässlern hat das hervorragend geklappt. Sie sind ja selbst multikulti und konnten sich toll einbringen.“ Dank der Sponsoren von „StadtKultur, Netzwerk Bayerischer Städte e.V.“, der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg und der Firma Betz Chrom in Gräfelfing sei auch genug Geld für das Projekt beisammen gewesen.
Schulleiterin Monika Weikert und Ochmaa Göbel als Botschafterin staunten am Ende der Woche über die Ergebnisse. „Ich bin sehr gerührt darüber, wie gut meine Heimat verstanden wurde. Das sind so viele Ideen!“ Nach den Ferien folgt eine Fortsetzung des Projektes. „Dann kommen die Drittklässler in die Werkräume der Schule der Phantasie, um sich ebenfalls von der Mongolei inspirieren zu lassen“, so Plodeck. Auch für die Neuntklässler geht die Kunstaktion weiter. „Wir schicken unsere Postkarten nach Bornuur auf die Reise, und zwar herkömmlich mit Briefmarke und ohne Elektronik“, erklärte Listl. Auch die Kunstbücher sollen die mongolische Schule erreichen. „Wir wünschen uns einen Kunstaustausch ohne Worte.“
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