Über 100 neue Wohnungen
Die GEWOFAG will in Laim geförderte Wohnungen schaffen
Der Druck auf den Münchner Wohnungsmarkt ist hoch, bezahlbarer Wohnraum nur schwer zu finden, da die Mieten kontinuierlich steigen. Damit sich auch Münchner mit mittlerem oder geringem Einkommen noch eine Wohnung in der Stadt leisten können, hat es sich die Landeshauptstadt München zum Ziel gesetzt, unter anderem in den geförderten Wohnungsbau zu investieren. Auch in Laim soll bezahlbarer Wohnraum entstehen: Für die Baufläche an der Siglstraße/ Brantstraße wurde die GEWOFAG mit dem Bau geförderter Wohnungen beauftragt. Auf einer Grundstücksfläche von etwa 9.400 Quadratmetern sollen über 100 – nach verschiedenen Modellen geförderte – Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen. „Darüber hinaus errichtet die GEWOFAG auf dem Gelände für die Landeshauptstadt München zwei Kindertageseinrichtungen mit jeweils zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen. In einer der beiden Kindertageseinrichtungen erhalten außerdem zwei Hortgruppen Platz“, erklärt die GEWOFAG. Der Laimer Bezirksausschuss (BA) befürwortet die Planung auf dem Grundstück, denn insbesondere die Kinderbetreuungseinrichtungen werden im 25. Stadtbezirk dringend gebraucht. Gefordert wird vom politischen Stadtteilgremium jedoch, dass eine der beiden Kinderbetreuungseinrichtungen als ein integratives „KITZ“ (Kindertageszentrum mit Betreuungskonzept für zwei- bis 10-jährige Kinder) geplant wird.
Mieten zwischen 5,65 Euro und 9,70 Euro
Auf der sogenannten „Hundewiese“ an der Siglstraße/ Brantstraße soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. 50 einkommensorientiert geförderte Wohnungen (EOF) sollen hier entstehen, des Weiteren Wohnungen nach dem Kommunalen Wohnungsbauförderprogramm (KomPro B) sowie dem sogenannten „Münchner Modell“. Die „Einkommensorientierte Förderung“ (EOF) zum Beispiel richtet sich vor allem an Bürger mit geringem Einkommen. Anspruch auf Wohnungen des „Münchner Modells“ haben hingegen Haushalte mit mittlerem Einkommen. Je nach Familiengröße und Einkommensgruppe werden die Förderungen bewilligt. Bewerben kann man sich dafür beim Wohnungsamt. „Die Mietpreise sind abhängig von den Förderarten, die über die Förderrichtlinien festgelegt werden, was – aus heutiger Sicht – Mieten zwischen ca. 5,65 Euro pro Quadratmeter kalt für die Wohnungen mit der Förderung KomPro/B und 9,70 Euro pro Quadratmeter kalt für Wohnungen des München-Modells bedeutet. Die endgültigen Werte stehen jedoch erst zum Baubeginn fest“, erklärt die GEWOFAG auf Anfrage.
Viergeschossig sind die Wohngebäude geplant, die nach Entwürfen des Büros „bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH“ aus München umgesetzt werden. Das Büro ging als Sieger des Wettbewerbs hervor, der für das Bauprojekt ausgelobt wurde. Ebenso die Landschaftsplaner der „Michellerundschalk GmbH Landschaftsarchitektur und Urbanismus“ aus München. Ein begrünter Innenhof soll für „eine großzügige gemeinschaftliche Grünfläche“ sorgen, wenn mitten in Laim ein neues Quartier entsteht.
Integratives „KITZ“
Mitten im neuen Quartier soll schließlich auch Platz für Kinder geschaffen werden. Zwar wird das Gebäude der derzeit an der Siglstraße beheimateten Kita „Siglkids“ abgerissen, dafür entstehen aber neue Einrichtungen inmitten des Wohnquartiers, in denen rund 200 Kinder Platz finden werden. „Damit erhalten die beiden Kitas, die auf der Grundstücksfläche zuvor standen, im Neubau neue Räumlichkeiten“, so die GEWOFAG.
Dass eine der neuen Einrichtungen, wie vom Laimer BA gewünscht, als „KITZ“ verwirklicht wird, ist jedoch aktuell nicht in Planung. Zum Zeitpunkt der Auslobung des Architekten-Wettbewerbs im Herbst 2013 habe der Auftrag ein „KITZ“ einzuplanen noch nicht bestanden, erklärt dazu das Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Daher wurde konventionell geplant. „Aus Sicht des Referats für Stadtplanung und Bauordnung und nach Auskunft der GEWOFAG kann der ausgewählte Entwurf mit seiner sinnvollen Situierung der Baukörper und dem klaren Erschließungssystem baulich nicht mehr verändert werden“, erklärt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zur Anfrage des Laimer BA. Man wolle zudem Verzögerungen im Planungsprozess vermeiden, heißt es weiter im amtlichen Schreiben. Der Baubeginn steht jedoch noch nicht fest. Eine neuerliche Bedarfs-Prüfung durch das Referat für Bildung und Sport könnte daher noch etwas an der Sachlage ändern, so dass das „KITZ“ doch noch in Laim umgesetzt wird. Der Laimer BA will sich dafür einsetzen und entschied, den Anspruch auf ein „KITZ“ erneut zu stellen.
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