Hoffen auf Verständnis
Verzögerungen beim Aufzugbau im Thomas-Wimmer-Haus
„Es ist ein sehr unerfreuliches Thema, vor allem für die Bewohner des Hauses“, gesteht Götz Kessler von der GEWOFAG. Das städtische Unternehmen ist zuständig für das Thomas-Wimmer-Haus in der Burgkmairstraße 9 und versprach den Bewohnern die Installation des dringend benötigten neuen Aufzuges. Der Fertigstellungstermin war für Ende Juni angesetzt, der neue Aufzug aber ist immer noch nicht installiert. Es laufe mehr schief als erwartet, "dafür tragen wir natürlich die Verantwortung“, entschuldigt sich die GEWOFAG nun für die Verzögerungen. Die Bewohner der 98 kleinen Appartements, die vorrangig von betagten, bedürftigen und kranken Mietern bewohnt werden, müssen nun noch weitere Monate ausharren, bis der neue Lift installiert werden kann.
Auf Aufzug angewiesen
Das Thomas-Wimmer-Haus, das zum Vermögen der Jubiläumsstiftung der Münchner Bürgerschaft Alte Heimat gehört, ist seit vielen Jahren dringend sanierungsbedürftig. Oberste Priorität bei den geplanten Sanierungs- und Baumaßnahmen hat jedoch der Aufzug. Aus dem Jahr 1966 stammt der Bestandsaufzug. Immer wieder bleibt er stecken oder fällt ganz aus. Ein großes Problem für etliche Bewohner des 7-stöckigen Thomas-Wimmer-Hauses. Viele von ihnen sind mobil eingeschränkt und somit auf den Transport per Aufzug angewiesen. Fällt dieser aus, sind sie nicht nur von der Außenwelt abgeschnitten sondern auch von den Gemeinschafts-Waschräumen, die im Keller des Gebäudes untergebracht sind. Im Brandfall droht zusätzlich Gefahr, schließlich stellt der Lift für viele Mieter die einzige Evakuierungsmöglichkeit dar. 2014 versprachen Kommunalreferat und GEWOFAG, dass das Thomas-Wimmer-Haus mit einem neuen Außenaufzug an der Eingangsseite ausgestattet werden würde. Danach sollte der Bestandsaufzug saniert werden. Im Sommer dieses Jahres sollten die Bewohner ihren neuen Aufzug bereits nutzen können. Die Installation aber verzögerte sich immer wieder. Für die Verzögerungen entschuldigt sich die GEWOFAG nun. Die Ursache der Verzögerungen läge jedoch nicht an der GEWOFAG selbst, sondern am Unternehmen, das mit dem Bau des Aufzugs beauftragt wurde.
Mitte November
Lieferprobleme eines Subunternehmers benannte der Aufzugbauer und rechtfertigte damit die Verzögerung gegenüber der GEWOFAG. Als öffentliches Unternehmen ist die GEWOFAG daran gebunden, das wirtschaftlichste Angebot anzunehmen und kann daher nicht einen Generalunternehmer eigener Wahl engagieren. Dagegen, dass das beauftragte Unternehmen den Aufzug nun nicht fristgerecht fertigstellt, kann auch die GEWOFAG kaum etwas tun. „Leider sind unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt. Die GEWOFAG hat sich an einen Rechtsanwalt gewandt und versucht das Verfahren zu beschleunigen“, erklärt Kessler. Mitte November soll der neue Aufzug endlich eingebaut werden, hofft die GEWOFAG. Kessler findet offene Worte und erklärt gegenüber dem Laimer Bezirksausschuss (BA): „Saublöd, aber kaum zu ändern. Wir können nur auf Verständnis, vor allem das der Bewohner hoffen.“ Den Mietern im Thomas-Wimmer-Haus will man nun umgehend mitteilen was der Stand der Dinge ist und wann mit dem neuen Aufzug zu rechnen ist. „Sobald der neue Aufzug in Betrieb geht, wird der alte Aufzug saniert“, versprechen Kommunalreferat und GEWOFAG. Dies wird voraussichtlich jedoch erst nach Weihnachten der Fall sein. BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) bat darum, dass die GEWOFAG weiterhin dran bleibe und „schnellst möglich“ etwas für das Thomas-Wimmer-Haus voranbringe. Auch will der BA weiterhin informiert werden, um etwaige Planänderungen an die Bewohner weitergeben zu können.
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