Bürgerwunsch wird wahr
Stadtsparkasse baut Filiale rollstuhlgerecht um
Rund 147.620 Menschen mit Behinderung leben laut Erhebung des Sozialreferates der Stadt München im Stadtgebiet (aktueller Stand der Statistik 2014). Dabei sind viele Lebensbereiche längst noch nicht behindertengerecht oder barrierefrei zugänglich. Es gibt Handlungsbedarf, sowohl was die Arbeitssituation, das Wohnen wie auch die Teilhabe an Freizeitaktivitäten betrifft, dies stellte die kürzlich präsentierte Studie zur „Arbeits- und Lebenssituation von Menschen mit Behinderung“ offen, die das Sozialreferat im Auftrag der Landeshauptstadt durchführte.
Ein Aspekt der Studie befasst sich mit den Schwerpunkten „Mobilität und Barrierefreiheit“. Lediglich 26,3 Prozent der in Laim lebenden Menschen mit Behinderung gaben laut Studie an „keinerlei Probleme“ zu haben, was Mobilität und Barrierefreiheit betrifft. Ob fehlende Bordsteinabsenkungen, behindertengerechte Toiletten oder Ampelübergänge – im Stadtbezirk Laim gäbe es noch Verbesserungspotential. Doch es tut sich auch einiges, um etwa für Rollstuhlfahrer Barrierefreiheit zu schaffen: Die Stadtsparkasse München wird in der Filiale in der Friedenheimer Straße einen neuen Geldautomaten installieren, der für Rollstuhlfahrer zugänglich sein wird und kommt damit dem dringenden Bürgerwunsch im Stadtbezirk nach.
Bewohner der „Alten Heimat“ engagierten sich
Bislang verfügt die Stadtsparkassen-Filiale an der Friedenheimer Straße über einen automatischen Türöffner und einen stufenfreien Eingang – Rollstuhlfahrer können damit problemlos in die Filiale hineinkommen. Geld ein- oder auszahlen können sie jedoch nicht. Wie viele andere Bankfilialen wurde auch die Geschäftsstelle in der Friedenheimer Straße in Laim zu einer „sb-Einheit“ umgestellt, so dass Bankangestellte hier nicht mehr am Schalter vertreten sind sondern alles per Automaten läuft.
Diese Selbstbedienungs-Terminals sind in der Filiale in der Friedenheimer Straße jedoch nicht rollstuhlgerecht. Insbesondere die Bewohner der benachbarten „Alten Heimat“, der Siedlungsstiftung rund um den Kiem-Pauli-Weg, haben unter diesem Missstand zu leiden. Denn in der Siedlung wohnen vorrangig betagte Menschen, die zum Teil auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Im Rahmen der Bürgerversammlung im November 2014 beantragten sie daher, dass die Automaten der Stadtsparkassenfiliale rollstuhlgerecht umgebaut werden.
Unterstützung erhielten die engagierten Bewohner vom Bezirksausschuss Laim, der auf den behindertengerechten Umbau der Kassenautomaten bestand und sich auf politischer Ebene dafür einsetzte. Auf Anfrage der Münchner Wochenanzeiger Ende Mai dieses Jahres versprach die Stadtsparkasse München schließlich den Wunsch der Kunden und Anwohner noch einmal zu prüfen und Kosten wie auch technischen Aufwand für einen rollstuhlgerechten Umbau zu untersuchen. Das Ergebnis der internen Prüfung: Demnächst soll ein neuer Geldautomat installiert werden, der für alle Stadtteilbewohner erreichbar ist.
„Im Sitzen leichter erreichbar“
„Es hat sich herausgestellt, dass demnächst im Zuge von Geräte-Erneuerungen an diesem Standort ein neuer Geldausgabeautomat eingebaut wird. Diesen werden wir nun so einrichten, dass er zum einen für Rollstuhlfahrer eine so genannte Unterfahrmöglichkeit bietet. Zum anderen wird er um ca. 8 cm abgesenkt, damit die Tastatur im Sitzen leichter bedienbar ist“, erklärt Joachim Fröhler, Pressesprecher der Stadtsparkasse München.
„Außerdem werden wir voraussichtlich Ende des Jahres/ Anfang 2016 an diesem Standort auch ein neues Service-Terminal aufstellen. Dieses Terminal hat einen nahezu senkrechten Bildschirm. Damit fällt die Lesbarkeit der Menüs und das Bedienen des berührungssensitiven Displays (Touch Panel) auch aus dem Rollstuhl leichter als bisher“, verspricht Joachim Fröhler. Der genaue Umbautermin für den rollstuhlgerechten Stadtsparkassen-Automaten in der Friedenheimer Straße steht jedoch noch nicht fest.
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